M. Farella – Frucht-Cocktail (1000 Teile)

Das Motiv:

Platsch! Da fällt eine riesige Ladung Obst und Gemüse ins Wasser, das an den Seiten des Motivs und zwischen den Früchten hochspritzt.

Normalerweise finde ich Puzzles mit Farbverläufen extrem langweilig. Da es davon aber eine ganze Menge gibt, scheinen sie offenbar bei anderen beliebt zu sein. Allein alle drei von Karen Puzzles in Zusammenhang mit Ravensburger entworfene Puzzles beschäftigen sich nur mit diesem Thema. Hübsch bunt, aber langweilig, das wär nichts für mich.

Warum dann dieses Puzzle legen, das im Grunde auch ein Farbverlauf ist? Weil es eine kreative Herangehensweise an die Thematik zeigt und … mal was Frisches ist. Ja, Wortwitz beabsichtigt, aber anders gings halt nicht.

Obst und Gemüse in fünf verschiedenen Farben bekommen wir hier zu sehen, wobei alles farblich sortiert ist und in Schichten übereinander gezeigt wird. Wobei auch ein Eindruck von Tiefe entsteht, sodass auch alles hintereinander liegen könnte und wir auf einen Tisch schauen … der allerdings unter Wasser gesetzt sein muss, sonst würde es ja nicht so spritzen.

Unten gibts eine Reihe mit rosafarbenen Trauben … ich schätze jetzt mal, dass es Weintrauben sind. Darüber kommen dann blaue Trauben. Dann wirds etwas abwechslungsreicher und wir sehen Scheiben von Salatgurken, grüne Weintrauben und weiteres Gemüse in den gleichen Farben. Gefolgt von einer Reihe Bananen, aufgeschnittenen und kompletten Orangen und Mohrrüben. Die oberste Reihe bilden dann Erdbeeren, Äpfel, Himbeeren und mutmaßlich Paprika. Am oberen Bildrand sehen wir als Abschluss Zweige von Bäumen mit grünen Blättern und viel hellgelbes Sonnenlicht.

Alles sehr digital und klinisch vom Stil her komponiert. Sehr frisch und knackig, mit Lust zum Essen, aber auch sehr kalt. Das Obst grad in der obersten Fruchtreihe glänzt sehr stark, als ob die Früchte glasiert wurden. Vielleicht ist das hochspritzende Wasser ja auch Zuckerwasser, wer weiß.

Der Hintergrund oben passt für mich nicht wirklich ins Bild. Nicht nur, weil er nicht aus Obst- oder Gemüsesorten besteht, sondern weil er sehr weich gefiltert wurde. Da die scharfen Kanten der roten Früchte, die daran grenzen, aber so hart sind, fügen sich diese beiden Motivteile nicht wirklich gut zusammen.

Es wirkt auf jeden Fall auf mich nicht wie eine Portion Obst und Gemüse, das farblich sortiert auf eine Wiese fällt, falls das die Absicht gewesen sein sollte.

Dennoch ists ein Motiv, das auf mich sehr lebendig wirkt, dafür sorgen allein schon die Wasserspritzer. Und auch wenn ich kein Fan von Farbverlaufspuzzles bin, hab‘ ich mich aufs Puzzlen gefreut.

Das Puzzlen:

Hier kann ordentlich vorsortiert werden. Jedes Farbschema kommt nur einmal im Bild vor. Und auch wenn wir zum Beispiel blaue Weintrauben in Massen haben, die grad in Einzelteilen alle gleich aussehen … die Farbe kommt nur in diesem Abschnitt des Puzzles vor und in keinem Weiteren. Gleiches gilt auch für die anderen Farben.

Probleme mit Teilen von Farbverläufen, die bei künstlichem Licht gefühlt alle gleich aussehen, sind hier nicht ganz so gravierend. Unterscheiden sich hier die Farben doch auf jeden Fall besser, was zu weniger Frust beim Legen führt. So könnte man sich für eine Farbe entscheiden und von dieser aus das Motiv vervollständigen. Ich habe unten angefangen.

Klingt easy, aber, ist es halt nicht. Die Stapel mit gleichen und ähnlichen Farben sind schon anspruchsvoll groß und auch wenn mein rotes Puzzleteil hier oben irgendwo hinpassen muss … dauert es schon eine ganze Weile, bis es auch an der richtigen Stelle sitzt. Es gibt halt viele Lücken, in die ähnliche Teile passen könnten.

Da heißt es wie bei jedem neuen Puzzle: Das Puzzle lernen und sich drauf einlassen. Muster und Strukturen erkennen, um dann seltener ins Stocken zu geraten. Und die eigene, gewählte Taktik immer mal wieder überdenken und anpassen, um zügiger voranzukommen.

Und wenn gar nichts mehr hilft: Die Teile nach Formen sortieren … als letzten Lösungsansatz.

Ausstattung und Qualität des Puzzles:

Der Karton und der Teilebeutel:

Nach einem gut 5 cm breiten, blauen Rand, der einen Teil des Motivs noch mal zeigt, gibts das Bild, das es zu puzzlen gilt, vorn auf dem Karton zu sehen. Dafür verdecken aber auch die Logos das Motiv nicht.

Grafisch gesehen ist der Rand sicher eine schöne Idee, sorgt aber dafür, dass das Bild kleiner als nötig wird und somit als Vorlage ein wenig schlechter zu benutzen ist. Ich bin bekennender Kartonbildgucker und schaue da häufig drauf, freue mich also, wenn die Bilder möglichst groß zu sehen sind.

Auf der Unterseite des Bodens gibts Infos in sieben Sprachen dazu, was die „Premium Quality“ bei SCHMIDT-Puzzles ausmacht und 32 Motive, die auch vom Verlag als Puzzle erhältlich sind.

Verschlossen ist der Karton durch zwei runde, durchsichtige Aufkleber, die jeweils in der Mitte der beiden längeren Seiten beide Teile miteinander verbinden. Leider lassen sich die Aufkleber nach dem Aufschlitzen nicht entfernen, ohne dass der Karton beschädigt wird.

Die Puzzleteile selbst kommen in einem weißen Papierbeutel.

Gibts ein Poster als Vorlage?

Nein, es gibt kein Poster mit dazu. Der Druck auf dem Deckel ist jetzt auch nicht zu klein, könnte für meinen Geschmack aber gern größer sein.

Matt oder glänzend? Sind die Farben auf dem Karton und den Teilen gleich? Wie puzzelt es sich bei unterschiedlichen Lichtquellen?

Die Teile haben auf der bedruckten Seite eine feine Textur, die das Licht bricht, sodass die Teile eher matt als glänzend sind. So blendet nichts und auch bei schwächerem Licht lässt es sich gut puzzlen.

Die Farben auf den Teilen sind genauso kräftig und intensiv wie auf dem Karton und das Obst und Gemüse sieht genauso lecker aus wie auf dem Deckel.

Wie gut sind die Teile gestanzt worden? Wie liegen sie in der Hand?

Die meisten der Randteile hatten an den Außenrandseiten Knubbel in der Mitte, ansonsten sind alle Teile prima und sauber gestanzt worden. Ich habe nur bei einem einzigen Teil eine sich teilende Nase gehabt, der Rest war komplett unbeschädigt.

Gibt es Teile, die an die falsche Stelle passen und wie fest sitzen die Teile zusammen?

Hier und da hatte ich falsche Treffer, aber, die gibts ja bei jedem Puzzle jedes Herstellers und ohne gehts irgendwie nicht.

Der Zusammenhalt der Teile ist wie von einem SCHMIDT-Puzzle gewohnt sehr gut, sodass es erwartungsgemäß auch die Pickup-Challenge bestanden hat.

Gibt es „Freebies“ (zusammengehörende Puzzle-Teile, die nicht getrennt wurden)?

Einen Zweier hatte ich bei den Randteilen mit dabei, sonst gabs keine weiteren Geschenke.

Passend dazu gab es auch nur ganz wenige, ineinander verkeilte Teile, die nicht zusammengehören. Alles war prima gestanzt und verpackt.

Wie siehts mit Puzzlestaub aus?

Davon gabs reichlich. Nach dem Ausschütten im Beutel und vor allem auf meinem Tisch. Der Staub, der an den Teilen haftete, löste sich aber durch das Umdrehen-und-Sortieren und war dann weg … beziehungsweise auf dem Tisch und an meinen Ärmeln.

Händewaschen, Tisch abwischen und dann konnte es losgehen.

Gibts unangenehme Gerüche?

Der Neues-Puzzle-Geruch war recht intensiv, nahm aber zügig ab, sodass er nicht allzu störend gewesen ist.

Der/Die Künstler(in):

Über M. Farella konnte ich leider gar nichts herausfinden und es scheint auch das erste Motiv des Künstlers oder der Künstlerin zu sein, das bei Schmidt Spiele als Puzzle erhältlich ist. Lediglich, dass das Copyright des Motivs bei der Interlitho Licensing GmbH liegt.

Find ich immer schade. Oft möchte ich nach einem schönen Puzzledurchgang gern wissen, welche Puzzles er/sie noch entworfen hat … das ging in diesem Fall leider nicht.

Mein Fazit:

Ob man digital zusammengebaute Stockfotos gern puzzelt oder nicht, ist immer Geschmackssache. Außerdem sehen wir hier ja das Motiv schon vorher und können entscheiden, ob es uns anspricht oder eben nicht.

Ich fand diese frisch-fruchtige Kollektion von bustäblich spritzigem Obst und Gemüse gut und so interessant, dass ich mich daran versucht habe, obwohl ich kein Fan von Farbverlaufspuzzles bin.

Die Qualität der Teile und der Stanzung ist wie üblich bei SCHMIDT wirklich gut, was mindestens genauso wichtig ist, wie das Motiv selbst.

Und wenn sie mal wieder mit so einer kreativen Farbverlaufs-Idee daherkommen, bin ich bestimmt wieder mal mit dabei.

Puzzle: 1000 Teile
Vom Verlag empfohlen ab 12 Jahren
Maße (gelegt): 69,3 x 49,3 cm
Artikel-Nr. 59770
1. Auflage, Dezember 2023

www.schmidtspiele.de

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