Steve Crisp – Haus im Frühling (1000 Teile)

Das Motiv:

Puzzle-Fans könnten sich wundern, denn von Steve Crisp gibts schon ein Frühlingshaus … und ein weiteres für die jeweils noch fehlenden Jahreszeiten. Die sind zu sehen im 2000-Teile-Puzzle „Jahreszeiten-Haus“, das SCHMIDT Spiele auch im Programm hat. Tatsächlich ist die Komposition auch die Gleiche: Ein Haus steht in der Mitte des Bildes und wie bei einem Puppenhaus fehlen die uns zugewandten Wände. So können wir nicht nur die beschäftigten Bewohner sehen, sondern auch, wie sie sich eingerichtet haben.

Auch die von links ins Bild ragenden Kirschblüten und die Triebe anderer Bäume, die von oben hineingucken, sind wieder vorhanden. Selbst bei den Vögeln könnte man auf den ersten Blick annehmen, sie wären einfach nur per Copy+Paste übertragen worden.

Nein … dieses Haus hier sieht ähnlich aus, ist aber nicht das Gleiche und der Künstler hat bei diesem „Neubau“ offenbar auch genau darauf geachtet, dass es genug Unterschiede gibt, damit Puzzle-Freunde wieder ihren Spaß haben, auch wenn sie bereits eines der anderen Häuser gelegt haben.

Wir können in insgesamt sieben Zimmer blicken, wobei der Fußboden in jedem Zimmer perspektivisch eher schwierig ist. Gerade bei der Küche unten fällt es schon auf, dass der Boden schräg nach oben verläuft und nicht gerade ist. Direkt daneben ist die Haustür und da ist der Boden eben.

Acht Kinder sind zu sehen. Einige hopsen auf einem Bett, andere spielen mit Puppen oder malen auf einer Tafel. Ein Baby, fünf Erwachsene, drei Hunde und zwei Katzen komplettieren die Bewohnerschaft, sodass davon auszugehen ist, dass hier nie Langeweile herrscht. Auf und über dem Dach sehen wir einige Tiere, zumeist stubenreine Tauben … die unrealistischerweise das Dach nicht mit einer einzigen „Hinterlassenschaft“ verschmutzt haben.

Rechts neben dem Haus finden wir einen großen Baum und einen Teich mit Gänsen/Enten/Schwänen. Weiter hinten ist ein weiteres Haus zu erkennen.

Alles ist sehr farbenfroh und farbintensiv dargestellt. Wobei die dominierenden Farben Braun (das Dach und der Zaun), Pink (Schlafzimmer und Blumen im Vordergrund), Lila/Blau (Hausverkleidung) und Grün, mit dem das Haus von blühenden Bäumen, Gras und anderen Pflanzen eingerahmt wird, sind.

Insgesamt strahlt das Bild Frische und Lebensfreude aus und hat zugleich diesen nostalgischen Charme, den viele Motive des Künstlers haben. Alle haben Spaß, alle haben zu tun, der Frühling dreht richtig auf und auch am blauen Himmel gibts nur wenige Schleierwolken zu sehen.

Dass der Künstler dieses Motiv digital erschaffen hat, ist aber schon deutlich zu erkennen. Direkt fallen die Kirschblüten auf, die aus einem Foto ausgeschnitten und hier eingefügt wurden. Auch einige der Menschen stammen von Fotos und bei den Bäumen gibts manchmal „matschige“ Übergänge. Im Kontrast dazu stehen die Bäume und der Turm mit Uhr, die links vom Haus im Hintergrund zu sehen sind. Die sehen eher wie gezeichnet aus und nicht so digital und scharfkantig wie auch die Blätter der Bäume, die von oben ins Bild hängen. Das fügt sich für meinen Geschmack hier alles nicht ganz so harmonisch zusammen.

Das gleiche Haus konnte ich in entsprechend überarbeiteter Variante im Internet übrigens auch als „Summer House“, „Autumn House“ und „Christmas House“ finden. Vielleicht wird es die bei SCHMIDT auch irgendwann mal als Puzzle geben.

Das Puzzlen:

Zum Vorsortieren eignen sich besonders die braunen Dachziegel, der Gartenzaun, die vielen grünen Blätter und Pflanzen, der blaue Himmel und die Kirschblüten.

Da es gerade vom Dach, der Fassade, dem Zaun und den Blättern viele Teile mit ähnlichen bis gleichen Farben gibt, sind diese Stapel schon eine Herausforderung. Aber auch die Zimmer sind nicht immer in Farben gehalten, die nur einmal im Motiv vorkommen. Pink gibts mehrfach und auch Weißtöne finden wir in mehreren Räumen.

Es ist ja auch ein „Erwachsenenpuzzle“, von daher soll und darf es in Teilen schon anspruchsvoll sein. Umso größer ist das Erfolgserlebnis, wenn ein Zimmer komplett ist oder man neben dem Puzzle separat zusammengesetzte Teile irgendwo an einer Stelle im Puzzle andocken kann.

Bei mir waren es dann am Ende acht Stapel, auch und damit nicht ein Stapel so groß ist, dass ich ihn gar nicht angehen möchte.

Ausstattung und Qualität des Puzzles:

Der Karton und der Teilebeutel:

Eine gute Größe, sodass das Bodenteil prima zum Vorsortieren benutzt werden kann, während wir den Deckel vor uns aufstellen können.

Auf der Unterseite des Bodens gibts Infos in sieben Sprachen dazu, was die „Premium Quality“ bei SCHMIDT-Puzzles ausmacht und 32 Motive, die auch vom Verlag als Puzzle erhältlich sind.

Verschlossen ist der Karton durch zwei runde, durchsichtige Aufkleber, die jeweils in der Mitte der beiden längeren Seiten beide Teile miteinander verbinden. Leider lassen sich die Aufkleber nach dem Aufschlitzen nicht entfernen, ohne dass der Karton beschädigt wird.

Die Puzzleteile selbst sind in einem knisternden Papierbeutel untergebracht, der entsprechend mit dem Recycling-Code PAP 22 gekennzeichnet ist.

Gibts ein Poster als Vorlage?

Leider nicht. Nach einem gut 5cm breiten, frühlingsgrünen Rand, der einen Teil des Motivs noch mal zeigt, gibts das Bild, das es zu puzzlen gilt, vorn auf dem Karton zu sehen. Oben rechts und unten rechts ein Fitzelchen noch verdeckt vom „Premium Qualitiy“- und vom Verlags-Logo.

Sieht nach wie vor schick aus, aber als Kartongucker hätte ich mir … auch nach wie vor … ein größeres Motiv und weniger bis keinen Rand gewünscht.

Matt oder glänzend? Sind die Farben auf dem Karton und den Teilen gleich? Wie puzzelt es sich bei unterschiedlichen Lichtquellen?

Die Teile haben auf der bedruckten Seite eine feine Textur, die das Licht bricht, sodass die Teile eher matt als glänzend sind. So blendet nichts und auch bei schwächerem Licht lässt es sich gut puzzlen.

Die Farben auf den Teilen sind genauso kräftig und intensiv wie auf dem Karton. Da machte das Sortieren schon Spaß und Vorfreude.

Wie gut sind die Teile gestanzt worden? Wie liegen sie in der Hand?

Die meisten der Randteile hatten an den Außenrandseiten einen Knubbel in der Mitte. Bei den inneren Teilen konnte ich keine Fehler feststellen. Da waren die Schnittkanten glatt.

Passend für ein Erwachsenen-Puzzle haben die Teile eine gute Größe und Stärke, lassen sich gut vom Tisch nehmen und festhalten.

Gibt es Teile, die an die falsche Stelle passen und wie fest sitzen die Teile zusammen?

Falsche Teile, die trotzdem so perfekt passen, dass sie sogar den Umdreh-Test und den Gegen-das-Licht-halten-Test bestehen, gibts hier so einige. Grad am Rand hing ich mehrfach fest, weil einfach alles passte, auch optisch, aber irgendwie auch nicht.

Aber, je weiter ich kam und vor allem je mehr Andockstellen es für neue Puzzleteile mit mehreren Kontaktpunkten gab, desto entspannter wurde das Puzzlen. Allerdings gabs auch hier ein paar Teile, die perfekt gepasst haben, aber dann doch an der falschen Stelle saßen, obwohl sie mehrere Andockstellen hatten.

Gibt es „Freebies“ (zusammengehörende Puzzle-Teile, die nicht getrennt wurden)?

Zwei „Zweier“ hatte ich in meinem Puzzle-Beutel, die ich gern genommen habe.

Ineinander verkeilte, nicht zusammengehörende Teile gab es einige. Etwas mehr als eine Hand voll. Mit etwas Vorsicht ließen sie sich auch gut und beschädigungsfrei voneinander trennen. Die Problematik lässt sich wohl auch nicht vermeiden. In meinen Vorsortierhaufen waren später auch einige zu finden, die ich selbst produziert hatte.

Wie siehts mit Puzzlestaub aus?

Gab es und sogar in unterschiedlicher Körnung. Etwa so nach der Hälfte der Vorsortierung hab‘ ich eine Pause eingelegt, um meinen Tisch abzuwischen und dann ging es weiter. Am Ende wurde noch mal alles abgewischt.

Und immer, wenn ich eine Kartonhälfte (ich sortiere immer in Kartonhälten von meinen älteren Puzzles vor) „leergepuzzelt“ hatte, ging es ans Ausklopfen vom feinen und groben Staub.

Gibts unangenehme Gerüche?

Geht so. Die Teile riechen schon recht kräftig chemisch nach „neu“, grad wenn man über größeren Stapeln brütet fällt das besonders auf. Der Geruch hält sich auch eine ganze Weile, nimmt über die Tage dann aber ein wenig ab. Regelmäßiges Durchlüften hilft dabei.

Der Künstler:

Steve Crisp wurde Ende der siebziger Jahre, in der Blütezeit der St. Martins School of Art in London, ausgebildet und zu einer Zeit, als viele junge Studenten das College mit neuen Stilen und Ideen abschlossen. Er ist ein gutes Beispiel für jemanden, der von dieser Zeit an weitergemacht hat Werden Sie ein etablierter, international bekannter und preisgekrönter Illustrator. Mit einem großen und vielfältigen Werkkatalog vor allem aus den Achtziger- und Neunzigerjahren, von denen viele zu Sammlerstücken geworden sind, ist es Steve gelungen, sich gut an die veränderten Bedürfnisse der Illustration anzupassen, insbesondere mit der Einführung digitaler Techniken vor etwa zehn Jahren. (Übersetztes „About Me“ von www.crispart.co.uk)

Mein Fazit:

Auch wenn ich hier hin und wieder gemeckert habe, es ist ein schönes und sehr lebendiges Motiv und das Legen macht Spaß. Dass man falsche Positive beim Puzzlen hat, wird jeder Puzzler kennen. Das ist bei einigen Herstellern mehr bei anderen weniger zu finden. Oft löst sich das Problem aber anhand des Motivs schon.

Das Sortieren ergibt bei diesem Motiv Sinn, umso zügiger reihen sich im Anschluss die Erfolgserlebnisse aneinander. Ich hatte durchweg Spaß und auch wenn ich beim Legen häufig auf den Karton schaue, nie das Gefühl, dass ich mich am Motiv schon „übergesehen“ habe. Diese lebensfrohe Aufbruchsfrühlingsstimmung färbt beim Puzzlen ab und ich würde mich freuen, wenn es die anderen „Häuser“ auch bald ins Programm des Herstellers schaffen.

Puzzle: 1000 Teile
Vom Verlag empfohlen ab 12 Jahren
Maße (gelegt): 69,3 x 49,3 cm
Artikel-Nr. 59742
1. Auflage, Januar 2024

www.schmidtspiele.de

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