Richard Paul Evans – Für alle Zeit

Anrührende Geschichte über die Zeit

Die Zeit, die wir mit geliebten Menschen verbringen, ist das Schönste und Kostbarste, was wir im Leben haben. Das erkennt Richard lange nach dem Tod seiner alten Freundin MaryAnne, als er eines Tages auf das Tagebuch ihres Mannes stößt.Durch dieses Tagebuch erfährt Richard endlich die ganze Lebensgeschichte MaryAnnes. Eine Geschichte von Liebe und Hass, Angst und Verlust und schließlich von Vergebung.Ein wundervoller Roman über die Zeit, die Liebe und den Sinn desLebens.Der Folgeroman zum internationalen Bestseller Die wundersame Schatulle

Der Autor

Vom amerikanischen Schriftsteller Richard Paul Evans stammt der Bestseller „Die wundersame Schatulle“ (ebenfalls von mir besprochen). Der in der Mormonenstadt Salt Lake City lebende Autor beschäftigt sich in seinen Romanen auf einfühlsame Weise mit der Bewältigung sowohl großer Freude als auch großen menschlichen Leids. Flocht er in seinem Erstling noch phantastische Elemente wie etwa Engel ein, so fehlen sie im vorliegenden Roman fast zur Gänze. Mehr Info: https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Paul_Evans.

Handlung

Richard eröffnet die Rahmenerzählung, indem er sich an seine alte Freundin MaryAnne Parkin erinnert und die Tagebücher des Mannes der Verstorbenen findet. Hier erfahren wir, wie sich David Parkin und MaryAnne, geborene Chandler aus verarmtem englischen Adel, kennen- und lieben lernten. Das war im Jahre 1908 in Salt Lake City, nicht lange nach dem Gold- und Silberrausch im amerikanischen Westen. David war reich, Fabrikbesitzer, MaryAnne stellte er als seine neue Sekretärin ein. Wie stets sind die Liebesleiden der beiden von Komik, aber auch ein wenig Tragik begleitet. Denn MaryAnne wurde von ihrem ersten Verlobten verlassen, als der erfuhr, daß sie schwanger war. Würde David sie mit dem Kind eines anderen heiraten? Er würde.

Nach der Heirat der beiden ist das größte Glück der beiden ihr Kind Andrea, ein wahrer Engel. David erfährt erstmals wahre tiefe Liebe. Doch er hat eine verhängnisvolle Leidenschaft: Uhren, alte. Als sein alter Freund und Uhrenmacher, der Farbige Lawrence, wegen einer ihm vererbten Taschenuhr fast von einem enttäuschten Miterben und Säufer fast getötet wird, selbst aber den säufer tötet, mischt sich David ein und behauptet, er habe den Säufer in Notwehr erschossen. Das Ansehen Davids rettet ihn vor dem Gefängnis und Lawrence vor dem Gehängtwerden. Denn Farbige sind im Westen immer im Unrecht.

Das edle Handeln Davids führt dazu, daß sich die Kumpane des getöteten Säufers an ihm rächen: In dem Feuer, das an Davids Haus gelegt wird, erleidet die kleine Andrea tödliche Verbrennungen. Erst jahre später sind ihre Eltern in der Lage, den Verlust zu verwinden und dem Mörder und seiner Familie zu vergeben. MaryAnne zwingt ihren Mann, den Kreislauf aus Haß und Gegenhaß zu beenden. Und endlich gelangt der Gegenstand, der diesen Teufelskreis in Gang setzte, zurück in Davids Hand: die goldene Taschenuhr, die einst Lawrence vererbt wurde. David wurde vergeben.

Richard weiß nun, was MaryAnne gemeint hatte, als sie ihm die Uhr gab. Er schenkt sie seiner Tochter Jenna am Tag vor ihrer Hochzeit.

Unterm Strich

„Für alle Zeit“ ist eine bewegende Erzählung mitten aus dem Leben. Wir erfahren von Liebe und Hass, Angst und Verlust, Solidarität und Vergebung. Aber mehr noch ist es eine tiefsinnige Behandlung des Themas Zeit. Wozu sind Uhren – „timepieces“ – da? Was schaffen sie, außer Zeit? Und wie kann man den Gang der Zeit aufhalten? Hier grenzt die Macht der Uhren ans Magische.

Ein wunderbares Buch, das sich binnen weniger Stunden (!) fast von alleine liest.

Taschenbuch: 190 Seiten
Originaltitel: Timepiece
www.luebbe.de

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