Aimee Stewart – Leuchtendes Strandgut (1000 Teile)

Das Motiv:

Aimee Stewarts Sammlung von Strandfunden entführt uns in eine Zeit, in der an den Stränden dieser Welt wirklich noch Muscheln zu finden waren und kein Plastik- oder sonstiger Wohlstandsmüll.

Wir schauen von oben auf ein Stückchen Strand, an dem schäumend Südsee-blaues Wasser brandet. Perspektivisch schwierig, weil das Wasser für die geringe Entfernung zum Ufer zu schnell zu dunkel wird oder aber die vielen Fundstücke am Strand extrem groß sein müssten.

Im Wasser sehen wir Seesterne, Muscheln und exotische Fische. Und an Land viele Steine, Muscheln, bunte Glaskugeln, bemusterte und beschriftete Keramikteile (immer noch besser als Plastik), etwas Treibholz, eine größere Glaskugel und im Zentrum von allem eine Flaschenpost. Noch versiegelt und mit Korken drin.

Das Papier in der Flaschenpost scheint schon recht alt zu sein und sie wird mit einem Stück grober Schnur zusammengehalten. Wie gern würde der Puzzler jetzt nachschauen, was es damit wohl auf sich hat. Woher sie kommt, was der Absender wohl daraufgeschrieben hat.

Und wenn ich jetzt wieder nörgeln möchte, fällt na klar auf, dass die Flasche noch nicht lange im Wasser gelegen haben kann (oder noch nie drin war), weil der Betrachter klar und ungetrübt hineinschauen kann. Da gibts keine Ablagerungen oder Beschädigungen. Aber, vielleicht hat sich der Sammler die Mühe gemacht, alles zu säubern, bevor die Aufnahme mit uns geteilt wurde.

Die Motive von Aimee Stewart laden immer zum Verweilen ein. Und auch wenn man im Vorfeld das Motiv schon komplett sieht, so entdeckt man beim Legen der Puzzleteile immer wieder neue Details, die man vorher noch gar nicht entdeckt hatte.

Das Puzzlen:

Wie sich Plan und Wirklichkeit voneinander unterscheiden, habe ich schon beim Vorsortieren festgestellt, weil das nicht in dem Maße möglich war, wie ichs mir eigentlich gedacht hatte. Die Teile, die die Flaschenpost bilden, konnte ich nicht so gut vom Wasser unterscheiden und auch die Teile mit Steinfragmenten drauf, sahen für mich immer mal wie Strandstücke aus oder wie Holz.

Dass Teile der Glaskugel in meinem „Wasser“-Haufen landen würden, hatte ich mir allerdings schon gedacht. Aber, irgendwo müssen sie ja hin.

Und je mehr ich sortiert habe, desto mehr wurde mir bewusst, wie viel hier eigentlich los ist an meinem kleinen Strandstück. Jede Farbe ist an mehreren Stellen vorhanden und bei den Strukturen ists nicht anders. Und selbst die Keramikstücke könnten hier oder da oder dort hingehören.

„Ist das ein Stück von einem Stein oder doch vom Holz?“

Auf einmal sinds so viele Einzelteile, dass das Puzzle anspruchsvoller ist, als auf den ersten Blick gedacht. Besonders, wenn ich ein Teil „Wasser“ seit Ewigkeiten zwischen den Fingern drehe, bis ich dann endlich erkannt habe, dass es eigentlich ein Teil „Muschel“ ist.

Ausstattung und Qualität des Puzzles:

Der Karton und der Teilebeutel:

Eine gute Größe, sodass das Bodenteil prima zum Vorsortieren benutzt werden kann, während wir den Deckel vor uns aufstellen können.

Auf der Unterseite des Bodens gibts Infos in sieben Sprachen dazu, was die „Premium Quality“ bei SCHMIDT-Puzzles ausmacht und 32 Motive, die auch vom Verlag als Puzzle erhältlich sind.

Verschlossen ist der Karton durch zwei runde, durchsichtige Aufkleber, die jeweils in der Mitte der beiden längeren Seiten beide Teile miteinander verbinden. Leider lassen sich die Aufkleber nach dem Aufschlitzen nicht entfernen, ohne dass der Karton beschädigt wird.

Die Puzzleteile selbst sind in einem knisternden Papierbeutel untergebracht, der entsprechend mit dem Recycling-Code PAP 22 gekennzeichnet ist.

Gibts ein Poster als Vorlage?

Leider nicht. Nach einem gut 5 cm breiten, senfgelben Rand, der einen Teil des Motivs noch mal zeigt, gibts das Bild, das es zu puzzlen gilt, vorn auf dem Karton zu sehen.

Künstlerisch ist der Rand sicher eine schöne Idee, sorgt aber dafür, dass das Bild kleiner als nötig wird und somit als Vorlage ein wenig schlechter zu benutzen ist. Ich bin bekennender Kartonbildgucker und schaue da häufig drauf, freue mich also, wenn die Bilder möglichst groß zu sehen sind.

Matt oder glänzend? Sind die Farben auf dem Karton und den Teilen gleich? Wie puzzelt es sich bei unterschiedlichen Lichtquellen?

Die Teile haben auf der bedruckten Seite eine feine Textur, die das Licht bricht, sodass die Teile eher matt als glänzend sind. So blendet nichts und auch bei schwächerem Licht lässt es sich gut puzzlen.

Die Farben auf den Teilen sind genauso kräftig und intensiv wie auf dem Karton. Auch wenn dieses Motiv von der Farbgestaltung etwas dezenter ist, als manch andere von Aimee Stewart.

Wie gut sind die Teile gestanzt worden? Wie liegen sie in der Hand?

Die meisten der Randteile hatten an den Außenrandseiten Knubbel in der Mitte. Bei den inneren Teilen waren zwei mit Fehlern dabei. Beide Teile waren stark verbogen und die Papp-Lagen lösten sich an den Enden voneinander.

Passend für ein Erwachsenen-Puzzle haben die Teile eine gute Größe und Stärke und lassen sich gut vom Tisch nehmen.

Gibt es Teile, die an die falsche Stelle passen und wie fest sitzen die Teile zusammen?

Manchmal kam es vor, dass passende Teile mit mehr Druck angedockt werden mussten als andere. Da hatte ich dann immer das Gefühl, dass das Teil doch nicht passt. Andere Teile hingegen fügten sich ganz ohne Druck ein und wackelten etwas.

Auch falsche Positive hatte ich, aber zum Glück nicht so häufig, dass es frustrierend war.

Gibt es „Freebies“ (zusammengehörende Puzzle-Teile, die nicht getrennt wurden)?

Drei „Zweier“ hatte ich in meinem Puzzle-Beutel und sogar einen „Dreier“ … die hab ich gern genommen.

Ineinander verkeilte, nicht zusammengehörende Teile gab es auch, aber nicht allzu viele. Ärgerlich war, dass sich ein Pärchen so ungern voneinander trennen lassen wollte, dass ich sie nicht beschädigungsfrei entkeilen konnte. Dabei ist eine der Nasen in der Mitte auseinandergegangen und hat sich nach oben verbogen.

Wie siehts mit Puzzlestaub aus?

Davon gabs jede Menge. Beim Umdrehen-und-Sortieren habe ich zweimal „zwischengewisch“, weil meine Finger und die Enden meines Hemdes schon blau gewesen sind.

Gibts unangenehme Gerüche?

Sowohl der Karton als auch die Teile rochen schon recht streng nach Chemie.

Die Künstlerin:

Aimee Stewart ist eine autodidaktische Künstlerin, die sich auf üppige, vielseitige digitale Malerei und Fotomanipulation spezialisiert hat. Aimee ist stark von Musik und Literatur inspiriert und arbeitet mit ganzem Herzen daran, ihre einzigartigen und mitreißenden Visionen zum Leben zu erwecken, egal ob sie surreal, märchenhaft oder etwas „von woanders“ stammen. Im Wesentlichen ist sie eine Kartografin der Fantasie und eine Verfechterin der Tagträume. (übersetzte Quelle: aimeestewart.com)

Mein Fazit:

Ok, ich gebs zu, dieses Motiv habe ich echt unterschätzt. Ich hatte nur auf die Flaschenpost, den Strand und das Wasser geschaut und mir gedacht, dass es wohl nicht so schwer werden wird.

Es war am Ende doch viel anspruchsvoller als gedacht und hat auch viel länger gedauert. Aber, das übt. Das Puzzle hat mich geschubst, meine alten, festen Strategien anzupassen und nicht stur zu versuchen, alles gleich anzugehen. Das war eine schöne Herausforderung und ein guter Realitätscheck.

Und nachdem ich das zugelassen hatte, habe ich dann auch den Sommer gefühlt, das beruhigende Rauschen des Meeres gehört und das Puzzlen genossen. Und mich natürlich die ganze Zeit gefragt, was wohl auf dem Papier in der Flasche stehen könnte und wozu die ganzen Keramikteile einmal gehörten.

So sollte das (für mich) sein. Ein Motiv, das den Puzzlenden in seinen Bann zieht, viel zum Entdecken bereithält, aber auch die eigene Fantasie während des Legens anregt.

Aimee Stewart hat all das mit diesem schönen Bild wieder einmal geschafft. Ihre Kompositionen sind einfach nur zum Wohlfühlen, Abschweifen und Träumen.

Puzzle: 1000 Teile
Vom Verlag empfohlen ab 12 Jahren
Maße (gelegt): 69,3 x 49,3 cm
Artikel-Nr. 59769
1. Auflage, Dezember 2023

www.schmidtspiele.de

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