Perry Rhodan – Die Sporenschiffe (Silber Edition 114)

Die Handlung:

Vor Jahrmillionen verbreiteten sie das Leben im Universum – jetzt sind sie todbringende Waffen: die gigantischen Sporenschiffe der ehemaligen Mächtigen. Im Jahr 3587 stehen Perry Rhodan und seine Gefährten an Bord des Raumschiffes BASIS vor der unmittelbaren Konfrontation mit ihnen.Nur wenn die Besatzung der BASIS diesen Konflikt übersteht, kann die Mission fortgesetzt werden. Die Terraner an Bord müssen ihre Heimat vor dem drohenden Untergang bewahren und zu den Kosmokraten vorstoßen. Diese sind für die Manipulation des Kosmos verantwortlich – und damit für die Weltraumbeben, die in der Milchstraße zu fürchterlichen Zerstörungen führen.Rhodan muss auf :die andere Seite9 der mysteriösen Materiequellen gelangen, um mit den Kosmokraten in Kontakt zu treten. Doch jetzt droht ihm und seinen Begleitern in der weit entfernten Galaxis Erranternohre der Kampf gegen die Sporenschiffe … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diese Silberlesung heißt „Die Sporenschiffe“ … aber waren die nicht eigentlich schon Thema im letzten Zyklus PAN-THAU-RA? Absolut, aber im Perryversum ist mit ansteigender Silberbandnummer immer seltener etwas abgeschlossen, immer seltener eine Idee knackig zu Ende gebracht, ohne ziemlich breitgetreten zu werden und da wundert es nicht, dass wir auch hier wieder auf Altlasten stoßen.

Sicher muss nicht immer alles direkt mit dem Zyklusabschluss über Bord geworfen werden, aber schön wärs und Platz für wirklich Neues würde es auch machen. Ein Schelm, wer jetzt nicht den „fließenden Übergang“ zwischen den Zyklen sieht, sondern das Neue vermisst. Und nein, wir sind auch noch nicht in dem Bereich der Zyklen angelangt, bei denen es auch noch einen offiziellen „Großzyklus“ gibt, der dann nicht nur die üblichen 100 Hefte beinhaltet, sondern auch gern mal 400. Die Bemerkung mit dem Schelm hatten wir ja schon … außerdem hatte der Exposé-Autor der damaligen Zeit etwas gegen gut getrennte Zyklen … sagt zumindest das Internetgedächtnis.

Ganz so schlimm ists diesmal aber nicht, denn die Sporenschiffe, mit denen wir es hier zu tun haben, sind direkt mit der Handlung verknüpft. Zufälligerweise haben die Mächtigen, deren Burgen wir ja schon besucht haben, Sporenschiffe … und die sind auf einmal da. Gut, denn zum einen ist den Mutanten so unfassbar langweilig, dass sie ganz melancholisch werden und Perry kriegts nicht hin, das Auge von Laire mitsamt der Schlüssel zu bedienen, um endlich mal zur Materiequelle zu kommen.

Was das Ganze aber mit der leicht esoterischen Geschichte rund um die Konzepte zu tun hat, von denen uns zusätzlich noch erzählt wird, fragen sich sicher der eine und andere Hörer … und ich mich auch.

Dann erleben wir ein abgefahrenes Planetenabenteuer mit Perry, der eigentlich den letzten Mächtigen befreien wollte. Der bedankt sich, indem er ihm das Auge abnimmt und ihn zurücklässt, ein super Typ. Aber es geht noch mächtiger, denn auch von ES erfahren wir Neues … die Superintelligenz braucht (immer noch) Hilfe, schämt sich aber, das zuzugeben … wie niedlich.

Zum Durchatmen werden wir dann an die Seite des Vario-500 geschickt, der sich mit uns hinter den Orbiter-Kulissen umsieht und Raumschiffe und … Orbiter … trifft. Und, wie schon Loriot wusste … das Beste sitzt unter der Haut … ist auch diesmal wie immer das Interessanteste am Planeten, auf dem wir uns aufhalten, unter der Erde verborgen.

Hier erleben wir dann einiges an Hektik rund um den Wächter der Gegend, das zwar dramatisch und abwechslungsreich ist, aber für mich irgendwie ein zu langer Ausflug weg von der Perry-Szenerie war, die für mich die Interessanteste ist.

Auch den nächsten Ausflug, der uns die Geschichte um den Ritter der Tiefe Igsorian von Veylt und den falschen Ritter der Tiefe Igsorian von Veylt erzählt, hätte ich fast mit einem Ohrenrollen quittiert, wenn dann nicht irgendwann mal das Schlüsselwort ANLAGE gefallen wäre, das den Bogen dann doch wieder zurück zur Haupthandlung gebracht hat. Allerdings hätte man den Charakter problemlos auch zügiger und ohne „falsch“ oder „echt“ einführen und so für mehr Kurzweiligkeit beim Hören sorgen können.

Dann wärs aber wohl schwerer gewesen, den derzeitigen Klimaingenieur Jen Salik vorzustellen, der auch Ritter der Tiefe werden wird, aber davon weiß er noch nix und der Hörer auch nicht. Und wenn er das nicht nachrecherchiert, weil er sich wundert, was denn der Gute auf einmal in der Handlung soll, dann könnte der Hörer genervt sein, wenn er erst verdammt viele Infos im Traum von Salkik erzählt bekommt … nur um dann zu erfahren, dass der die Infos allesamt nach dem Aufwachen wieder vergessen hat … super.

Das Hör-Erlebnis:

Tom Jacobs hat Spaß am Vorlesen. Und das macht er mit ordentlich Schauspiel vor dem Mikro, sodass es trotz schleppender Handlung nicht langeweilig wird. Bei weiblichen Charakteren muss er aufpassen, dass seine Stimme nicht zu kratzig wird … aber die männlichen hat er alle sicher im Griff.

Auch die Gefühlslage der Figuren kann der Sprecher prima vermitteln und von Ruhe bis Hektik von einfühlsam (als Extrasinn) bis druckvoll und energisch laut bietet er einiges an. Dabei verdreht er gar nicht mal seine Stimme, sondern spielt mit Lautstärke und Druck, sodass sich alle gut voneinander unterscheiden lassen.

Die Szenenbeschreibungen kann er auch bestens ins Kopfkino des Hörers transportieren.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Tom Jacobs ist 1969 in Euskirchen geboren. Von 1991 bis 1995 studiert er an der Hochschule für Musik & Theater Rostock. Erste Engagements führen ihn ans Marburger Schauspiel und an das Theater der Stadt Trier. Seit 1997 arbeitet er als freischaffender Schauspieler, Sprecher und Sänger in Köln. Dort gründet er 1998 die deutsche Rockband Die Konsequenzen (CD „Falsche Fährten“,2001). 2004 schließt er sich mit Kollegen zum Live-Hörspiel-Kollektiv hörmacher04 zusammen. Tom Jacobs gastiert in verschiedenen Theatern, u. a. dem prinz regent theater Bochum, dem Volkstheater Millowitsch, dem Theater Augsburg und dem Schauspiel Köln und ist in diversen Film und Fernsehproduktionen zu sehen. Durch seine markante Stimme und langjährige Erfahrung vor allem in den Bereichen Hörbuch, Hörspiel, Synchron und Voice- over ist er ein vielseitiger und gefragter Sprecher geworden. Seit 2007 liest er regelmäßig Romane für die Science-Fiction-Serie Perry Rhodan ein. Tom Jacobs lebt in Köln, ist verheiratet und hat drei Kinder. (Quelle: www.tomjacobs.info)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Hier wurde mit einer variablen Bitrate (VBR) kodiert, die aber nie unter 128 Kbps fällt, was für eine Lesung absolut ok ist. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 968, „Exodus der Mutanten“, das in dieser Lesung nicht verarbeitet wurde Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 965, „Die Sporenschiffe“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 961, 962, 964-967, 969 und 970. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version des Heftcovers 967, „Die Materiesenke“, zu sehen. Die Risszeichnung eines Konusroboters der ANLAGE aus der Silberband-Vorlage hat es leider nicht ins Booklet geschafft.

Mein Fazit:

„Perry und die Sporenschiffe der Mächtigen“, „Der Vario und die irren Orbiter“ oder aber auch „Ritter der Tiefe – echt oder fake?“ hätte diese Lesung auch heißen können. Das sind die drei Themen um die es sich hier dreht und da stand für mich eindeutig die Infodruckbetankung im Vordergrund, mit der der Exposé-Autor zeigen wollte, wie viele Hintergedanken er sich bei allem gemacht hat.

Hin und wieder kommt Hektik auf und es gibt auch Action, aber im Grunde ging es mir hier zu schleppend in Richtung Materiequelle, bei der wir immer noch nicht angelangt sind. Und die Kosmokraten haben wir auch noch nicht gesehen. Dass mit der Materiequelle etwas nicht stimmt, und dass das mal wieder jemand erkennt, wird langsam zum Running Gag des Zyklus.

Tom Jacobs konnte mich trotz teilweise schleppender Handlung aber komplett überzeugen. Mit Spritzigkeit und Spaß an dem, was er da vorliest, hat er mich über Strecken besser mitnehmen können als die Story.

2 MP3-CDs mit 185 Tracks
Spieldauer der Lesung: 16:15 Std.
Sprecher: Tom Jacobs
1. Auflage, Juli 2020
ISBN-13: 978-3957951700

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Diese Silber Edition ist auch als Downloadversion erhältlich, mit PDF-Booklet und JPG-Cover.

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