Perry Rhodan – Gegner im Dunkel (Silber Edition 90)

Die Handlung:

Wir schreiben das Jahr 3582. Perry Rhodan kehrt mit dem Fernraumschiff SOL in den Mahlstrom zurück, den Ort, an dem die Erde und ihr Mond Zuflucht vor den Laren gefunden haben. Doch er kommt zu spät. Erde und Mond sind längst verschwunden; der Schlund, ein gigantischer kosmischer Wirbel, hat sie verschluckt. Perry Rhodan will Gewissheit und macht sich auf die Suche nach der Erde und ihren Bewohnern. Doch gibt es Mächte im Universum, denen man besser nicht die Stirn bietet. Die Reise der SOL führt ins Ungewisse, tiefer hinein in die Unendlichkeit als Menschen jemals vorgestoßen sind … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ich hatte vor drei Monaten schon gemosert, dass es mit dem Frauenüberschuss-Planeten langsam gut wäre. Und was machen die Autoren? Genau, spendieren mir das erste Planetenabenteuer auf genau diesem, Ovarons Planet. Aber auch, wenn es nicht hier stattgefunden hätte, hat mich die Seuche nicht so wirklich fesseln können. Auch die Lehrstunde zum Thema „kosmische Ordnung und die Entwicklungsstufen der einzelnen Völker“ war zwar interessant, aber staubtrocken.

Zum Glück sorgt Gucky dann ein wenig für Auflockerung und wir erleben einen neuen Erstkontakt. Der HULK hat offenbar Geschwister … die heißen Morker und tragen die gleiche Hautfarbe … ok, und zwei Köpfe haben sie auch … und vier Augen. Ähnlicher seheh uns dann aber die Tbahrgs (bevor über 50% von uns übergewichtig wurden), denen wir hier auch begegnen, nachdem wir eine Runde mit der SOL durch die Gegend geflogen sind. Das Planetenabenteuer auf Xumanth ist irgendwie wie ein Hippie-Traum, grad die Idee der Glücksstadt und den Fortpflanzungsstimulationen.

Da wir etwas länger auf dem Planeten waren als wir sonst in den Silberlesungen irgendwo zu Gast sind, stellen uns die Autoren auch noch die schwarzhäutigen Feyerdaler vor, die uns zwar auch recht ähnlich sehen, aber ein paar körperliche Unterschiede aufweisen. Der Handlungsfaden rund um die Grauväter und 20.000 Väter war hier nicht so meins. Intrigen jedweder Art, um Einfluss zu erlangen, das find ich genauso langweilig wie sonstige politische Geschichten.

Wer aber ist denn nun diese Kaiserin von Therm, der hier offenbar jedes Volk dient? Und warum muss man so ein kompliziertes Verfahren durchlaufen, um mit ihr reden zu dürfen? Die Nummer mit den ständigen Würdigkeits-Prüfungen kommt mir im Perryversum eh viel zu oft vor. Und auch die prophezeienden Mitglieder von DAS WORT waren mir eine Idee zu viel. Aber, besser zu abgedreht, als zu langweilig.

Und obwohl Perry am Ende (mal wieder) festsitzt und hier offenbar mehr Superintelligenzen ihr Unwesen treiben, als erklärt wird, endet diese Lesung mit einem Abschlusslacher … das passiert auch nicht so oft.

Das Hör-Erlebnis:

Tom Jacobs schafft es gewohnt schnell, den Hörer mit seiner sehr lebendigen Erzählweise an die Story zu binden und ins Perryversum zu ziehen. Bei Dialogen geht er richtig aus sich raus und verleiht den unterschiedlichen Sprechern hörbar unterscheidbare Merkmale. Die sind mal lautstark, mal rau und kratzig, mal mopsbackig und immer dem Charakter und der erlebten Emotion angepasst. Und auch wenn er mal Sprecherinnen zu vertonen hat, dann übertreibt er es dabei nicht, sondern klingt einfach nur femininer und nicht tuntig. Auch sein Gucky ist ok und klingt, wie man sich einen Möhrenknabberer vorstellt … ein wenig wie Bugs Bunny.

Die Szenenbeschreibungen sind flott berichtet, halten nicht auf und klingen wie erlebt. So muss ein guter Erzähler eine Story verkaufen. Das Wort „Bericht“, das in dieser Lesung gefühlt 42 Millionen Mal vorkommt, muss ich aber in den nächsten Jahren nicht zwangsweise wiederhören.

Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.

Der Sprecher:

Tom Jacobs ist 1969 in Euskirchen geboren. Von 1991 bis 1995 studiert er an der Hochschule für Musik & Theater Rostock. Erste Engagements führen ihn ans Marburger Schauspiel und an das Theater der Stadt Trier. Seit 1997 arbeitet er als freischaffender Schauspieler, Sprecher und Sänger in Köln. Dort gründet er 1998 die deutsche Rockband Die Konsequenzen (CD „Falsche Fährten“,2001). 2004 schließt er sich mit Kollegen zum Live-Hörspiel-Kollektiv hörmacher04 zusammen. Tom Jacobs gastiert in verschiedenen Theatern, u.a. dem prinz regent theater Bochum, dem Volkstheater Millowitsch, dem Theater Augsburg und dem Schauspiel Köln und ist in diversen Film und Fernsehproduktionen zu sehen. Durch seine markante Stimme und langjährige Erfahrung vor allem in den Bereichen Hörbuch, Hörspiel, Synchron und Voice- over ist er ein vielseitiger und gefragter Sprecher geworden. Seit 2007 liest er regelmäßig Romane für die Science-Fiction-Serie Perry Rhodan ein. Tom Jacobs lebt in Köln, ist verheiratet und hat drei Kinder. (Quelle: www.tomjacobs.info)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Hier wurde mit ABR codiert, einer durchschnittlichen Bitrate, die aber nie unter 160 Kbps fällt. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition 90, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 783, „Die Kontaktzentrale“. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 771, „Rückkehr der SOL“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapiteleinteilungen, einen Auszug aus dem Vorwort von Hubert Haensel aus der Romanvorlage, die Risszeichnung eines Lanzettraumschiffs der Tbahrgs, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 771-775 und 779-781. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version des Heftcovers 773, „Der Chaosmacher“, zu sehen.

Mein Fazit:

Schon wieder gibts Infos zu Ovarons Planet, die irgendwie immer wieder die Handlung bremsen. Denn Perry ist ja eigentlich mit der SOL unterwegs, um tolle Abenteuer zu erleben und irgendwann mal zu Terra zu finden. Die Abenteuer bekommt er dann auch auf diversen Planeten und macht die üblichen, missverstandenen Erstkontaktsantritte mit neuen Rassen. Die sind anatomisch wie immer interessant zusammengesetzt und allesamt intelligent. Wer denn aber diese Kaiserin von Therm ist, die im Hintergrund offenbar die Fäden zieht, das ist hier offenbar die eigentliche Frage. Der kann Perry aber leider nicht bis zum Ende nachgehen, denn er sitzt mal wieder fest … und was es da zu lachen gibt, das erklärt uns am Schluss der Hyperphysiker Sagullia Et.

Auch wenn hier nicht alles so meins war, gabs doch wie gewohnt reichlich Abwechslung und allein die Sprecherleistung von Tom Jacobs lässt nie Langeweile aufkommen. Er liefert wie immer prima ab und lässt die Hörstunden kurzweilig wie im überlichtschnellen Raumflug vergehen.

2 MP3-CDs mit 183 Tracks
Spieldauer der Lesung: 16:59 Std.
Sprecher: Tom Jacobs
ISBN-13: 978-3-943393-98-9

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 90 ist auch als Downloadversion beim Verlag erhältlich.

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