Perry Rhodan – Das rotierende Nichts (Silber Edition 128)

Die Handlung:

Sein Name ist Icho Tolot. Er ist ein Haluter – eine biologische Kampfmaschine und eines der stärksten Intelligenzwesen der Milchstraße. Seit vielen Jahrhunderten unterstützt er Perry Rhodan und die Menschheit. Die Superintelligenz Seth-Apophis, die mit weit überlegenen Machtmitteln nach der Milchstraße greift, hat Tolot bezwungen. Doch der Haluter mobilisiert seine letzten Kräfte und gewinnt seinen freien Willen zurück. Auf einer gigantischen Plattform am Rand des rotierenden Nichts wird er mit Auerspor konfrontiert. Auerspor ist ein absolut fremdartiges, ultimates Lebewesen und zudem Agent der gegnerischen Superintelligenz. In einem Bereich des Weltraums, der für Seth-Apophis das »Depot« ist, muss Tolot sich einem Zweikampf auf Leben und Tod stellen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wie schon im letzten silbernen Sammelhörband gehts auch hier weiterhin um die Terra besetzenden Porleyter und um Superviren, die ihre Träger seltsam verändern. Einer davon bebombt die KSK … nein, das ist nicht örtliche Filiale der Kreissparkasse, sondern das Kybernetische Schaltzentrum Kopenhagen. Was das so besonders macht? Na ja … hätte man sich Quiupus entledigen können … der spielt nämlich weiterhin eine führende Rolle in den Handlungsfäden dieser SILBER EDITION.

Genau wie auch Atlan … denn der Arkonide ist ja mit einem der Kardec-Schilde auf der Flucht, die er im letzten Silberband an sich gebracht hatte und den die Porleyter gern wiederhaben möchten. Deren Ultimatum läuft ja nun auch langsam aus .. tick tock. Dann gibts da auch noch die merkwürdige Frau Gesil, die Rhodan unterm Pantoffel hat … auch die verhält sich weiterhin suspekt.

Und nachdem Atlan mehrfach gefangen und wieder befreit wird … was allein schon nach Hörminutenschinderei klang, gibt er den Schild wieder zurück. Spoiler, sorry, ich weiß, aber das machte das ganze vorher Gehörte für mich komplett sinnfrei und ließ mich einen Flunsch ziehen beim Hören. Und auch von den Superviren und den Spoodies, die im Grunde irgendwie ähnlich bis das Gleiche sind, hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon genug gehört.

Alles dient irgendwie nur dazu, anderen den eigenen Willen aufzuzwingen. Das macht auch die in diesem Zyklus als Supergegner ausgewählte Superintelligenz SETH-APOPHIS gern … unter anderem mit Icho Tolot, der stellvertretend und um vom eher mauen Handlungsteil auf Terra abzulenken, gegen neue Aliens antreten muss, die frisch aus dem unerschöpflichen Baukastensystem der Autoren stammen. Diesmals sinds Plasmawesen … auch nett.

Und das sind nicht die letzten Neuankömmlinge im Perryversum, denn der ferngesteuerte Haluter lernt auch noch Vogelwesen kennen und Schemen und soll in einem Kristalllabyrinth Proben besorgen. Alles ziemlich abgefahren und so ganz das Gegenteil von den Dingen, die der Hörer noch vor kurzer Hörzeit auf Terra Handfestes erlebt hat. Hier muss er wirklich offen für Neues sein … aber, das sind Perry-Hörer ja zum Glück meistens. Denn die Story um „Icho auf Reisen“ unterhält noch eine ganze Weile länger und dabei lernen wir noch weitere neue Rassen kennen, entdecken das „rotierende Nichts“, einen riesigen, bunten Vogel und einige Soloeskarpaden von Ichos Super-Handschug. Den kann er nämlich nicht immer so gut kontrollieren … wobei wir schon wieder beim Oberthema wären … Kontrolle.

Das Hör-Erlebnis:

Der Voresestil von Martin Bross klingt lebhaft bei den beschreibenden Teilen und lebendig bei den Dialogen. Hier gibt er zwar nicht allen, aber den meisten Charakteren auch eine eigene, wiedererkennbare Note und wird je nach Situation auch mal um einiges lauter und intensiv eindringlicher. Gerade sein Gucky gefällt mir dabei besser als bei manch anderem Sprecher-Kollegen. Sein Icho Tolot hingegen klang mir nicht „groß und mächtig“ genug.

Sehr unangenehm fallen dem Hörer sofort die scharfen S-Laute auf, die in den Ohren wehtun. Die hätte ich mir von der Tontechnik entschärft gewünscht, weil ich während der gesamten Hörzeit ständig zusammengezuckt bin, nachdem mich mal wieder so eine Spitze ins Trommelfell getroffen hat. Und wenn dann Sätze kommen, in denen der Protagonist „seufzend in seinen Sessel sinkt“, ist das unangenehmes Dauerfeuer.

Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.

Der Sprecher:

Martin Bross, geboren 1972 in Wetter an der Ruhr, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er spielte in zahlreichen Filmen und Fernsehspielen. Auf der Theaterbühne stand er erstmals 1997 in Heidelberg, später u.a. in Heidelberg, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Bonn, Hamburg und Mülheim. Als Sprecher in Hörspielen und Features tritt er für den WDR und andere Rundfunkanstalten auf. (Quelle: www.theater-an-der-ruhr.de)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern es wurde mit einer durchschnittlichen Bitrate, ABR, kodiert, deren Wert aber nie unter 160 fällt. So was macht man in der Regel, wenn man eine bestimmte Dateigröße nicht überschreiten möchte. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition 128, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 1066, „Gesils Punkt“, das lustigerweise nicht in diesem Sammelband zu finden ist, sondern schon das letzte Mal verarbeitet wurde. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 1073, „Das rotierende Nichts“, als JPG-Datei in der Auflösung 2027 x 2976 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, zwei schicke Bilder, die Arndt Drechsler gemalt hat, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1057, 1067, 1073, 1079, 1085, 1086 und 1090. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version der Verpackungsfront und am Ende die spiegelverkehrte von Band 1085, „Der Symbionten-Träger“ zu sehen.

Mein Fazit:

Terra ist immer noch von den Porleytern besetzt, Atlan rennt mit einem geklauten Schild von ihnen herum und Superviren und Spoodies beeinflussen ihre Träger. Auch die Superintelligenz SETH-APOPHIS beeinflusst … hier ists der Haluter Icho Tolot, der fremdgesteuert aktiv ist. Und dem folgen wir dann auch die meisten Hörzeit, wie er im Bann der Beeinflussung ganz seltsame Gegenden erkunden muss und ganz seltsame Geschöpfe trifft, von denen nicht mal alle aus unserer Dimension stammen.

Die Autoren sind hier also sehr kreativ geworden und wer sich auf diesen schrägen Haluter-Trip mitnehmen lassen möchte, der wird abwechslungsreich unterhalten. Und was das alles mit der HANSE zu tun hat, die den Namen dieses Zyklus stellt, kann man sich dann aber zurecht fragen …

Antworten hat Martin Bross, der uns diesen Silberband vorliest. Sehr störend empfand ich dabei die vielen scharfen S- und Z-Laute, mit denen er uns dabei ins Ohr piekst. Von denen abgesehen, bietet er einen sehr lebendigen Vortrag an, der bei Dialogen besonders fesselnd wird, aber auch bei beschreibenden Szenen bei Laune hält.

2 MP3-CDs mit 186 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:30 Std.
Sprecher: Martin Bross
ISBN-13: 978-3-95795-027-7

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 128 ist auch als Downloadversion in vier Teilen oder komplett beim Verlag erhältlich.

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