Wir schreiben das Jahr 425 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Perry Rhodan und die Menschheit sind tief in Auseinandersetzungen kosmischen Ausmaßes verstrickt. Eine fremde Macht namens Seth-Apophis bedroht die Milchstraße. Um den Angriff abwehren zu können, hofft Rhodan auf die Unterstützung eines einstmals mächtigen Volkes. Seine Angehörigen haben sich vor sehr langer Zeit in den Kugelsternhaufen M 3 zurückgezogen.
Unter großen Schwierigkeiten erreicht er sein Ziel – und trifft auf die letzten Porleyter, die einstmals die Vorläufer der Ritter der Tiefe waren. Die Zeit im Exil scheint die Überlebenden verändert zu haben. Perry Rhodan wollte Freunde finden, aber er wird mit Gegnern konfrontiert, die eine Aura des Schreckens verbreiten … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Zurück auf EMschen, wo wir schon in der letzten Silberlesung mal ein paar Schwämme getroffen haben, erleben wir mit Perry zusammen ein Planetenabenteuer, das sich aber eher unter der Kruste abspielt. Gucky spielt auch eine zentrale Rolle, genau wie die Suche nach den Techno-Gadgets der Porleyter, die wir im letzten Sammelband schon aufgenommen hatten.
Weiter gehts auch mit den Versuchen SETH-APOHPIS‘ andere für seine Zwecke einzuspannen. Vornehmlich waren das ja letztes Mal auch schon zwei Materie-Suggestoren, die aber diesmal keine Baumfällarbeiten übernehmen, sondern aufbegehren. Und so ist die Superintelligenz bestimmt arg traurig, dass Perry die beiden Mollusken nicht nur einfangen kann. Die arbeiten jetzt mit ihm zusammen und so lernen wir mit ihrer Hilfe auch endlich mal einen von diesen legendären Porleytern kennen. Dass es in diesem Zusammenhang natürlich wieder eine Geschichtsstunde gibt, war zu erwarten … und wer so was mag … der mags sicher auch hier wieder.
Die anschließende Episode, die sich dann zwischen den ganzen „befreiten“ Poryletern und den Terranern auf „menschlicher“ Ebene abspielt … ok … ist sicher eine kreative Idee der Autoren, denn derartigen Zickereien und Bockigkeiten begegnen wir im Perryversum selten. Meist gibts ja doch Gewalt oder Frieden … in der Grauzone dazwischen passiert nicht so viel. Na wenigstens sind die Mutanten nicht mehr dauer-müde, das ist doch auch schon mal was.
Dann hören wir auch endlich den titelspendenden „Lockruf aus M3“. Der ist aber mit unseren Ohren nicht zu hören und daher verwundert es nicht, dass Gucky, unser Lieblingsmausbiber, den Impuls aufschnappt und wir ihm dann mit ihm zusammen auf den Grund gehen. An dessen Ende treffen wir jemanden, der schon eine ganze Weile vor Ort ist … aber auch auf neue Infos zu einer besonderen Waffe der Porleyter. Die ist natürlich mal wieder auf einem anderen Planten als auf dem, auf dem wir grad sind. Also gehts weiter mit dem bekannten Planeten-Hopping in Richtung Zhruut … zusammen mit einem Raubsaurier … Der sieht aber nur aus wie einer … drin steckt ein etwas mental verdrehter Porleyter, der sich auch „die Waffe“ unter den Nagel reißen will.
Dass ihn die Kraft der Liebe am Ende daran hindert, das fand ich dann doch ein wenig schmalzig. Wenn der Verlag die Silberlesungen mit Musik unterlegen würde, wäre an dieser Stelle irgendwas in Richtung „My heart will go on“ oder so zu hören gewesen.
Unruhe stiften auch eine Menge andere Porleyter, die Perry und seine Mannen ziemlich in Atem halten, denn deren Interessen scheinen nicht homogen zu sein. Dass die nicht nur ihm, sondern womöglich auch dem ganzen SOL-System gefährlich werden könnten, ist ein ebenso spannender wie gemeiner Cliffhanger, mit dem wir aus der Handlung geworfen und in Warteposition bis zur nächsten silbernen Lesung gebracht werden.
Das Hör-Erlebnis:
Martin Bross hat etwas eindringlich Forderndes in der Stimme, das den Hörer zum Zuhören … zwingt. Das hätte er zwar aufgrund der Story eh schon gemacht, aber so gehts natürlich auch. Bei mir allerdings kommt diese Art des Sprechens eher unangenehm an, ich mag den Tonfall nicht. S- und Z-Laute zischen beim Sprecher sehr stark und schmerzen jedes Mal in den Ohren. Und wenn auch noch zwei S aufeinander folgen, dann ists richtig schlimm. Da hätte die Ton-Regie Abhilfe schaffen müssen.
Auch die langen Sprechpausen, die Martin Bross womöglich aus dramaturgischen Gründen einlegt, auch wenn nicht immer eine Veranlassung dazu vorliegt, stören den Hörspaß und bremsen den Handlungsfluss. Ich muss nicht nach jedem Satz fünf Sekunden nachdenken, um das Gehörte zu verarbeiten, das kann ich auch schneller. Außerdem tragen diese langen Pausen leider zu dem Gesamtgefühl bei, dass der Sprecher hier abliest und nicht aus eigenen Erlebnissen erzählt … die Lebendigkeit leidet sehr darunter.
Sein Gucky klingt zwar etwas krächzig, aber da haben andere Sprecher-Kollegen schon ganz andere Dinge veranstaltet, um dem Mausbiber eine individuelle Note zu verleihen. Die anderen Charaktere bekommen von ihm mal eine etwas kehligere, mal eine etwas tiefere oder weiblich sanftere Stimme, ohne dass er dabei ins Absurde abdriftet. Das macht die Personen gut unterscheidbar und wirkt nicht aufdringlich. Als er aber die Hände vor den Mund hielt, um so einen „Spezialeffekt“ zu simulieren, musste ich jedes Mal lachen.
Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.
Der Sprecher:
Martin Bross, geboren 1972 in Wetter an der Ruhr, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er spielte in zahlreichen Filmen und Fernsehspielen. Auf der Theaterbühne stand er erstmals 1997 in Heidelberg, später u.a. in Heidelberg, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Bonn, Hamburg und Mülheim. Als Sprecher in Hörspielen und Features tritt er für den WDR und andere Rundfunkanstalten auf. (Quelle: www.theater-an-der-ruhr.de)
Die MP3s und das Booklet:
Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern es wurde mit einer durchschnittlichen Bitrate, ABR, kodiert, deren Wert aber ähnlich hoch ist und nie unter 160 Kbps fällt. So was macht man in der Regel, wenn man eine bestimmte Dateigröße nicht überschreiten möchte. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.
Das Titelbild der Silber Edition 126, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 1065, „Die Superviren“, das lustigerweise gar nicht in dieser Zusammenstellung vorhanden ist. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 1074, „Lockruf aus M 3“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.
Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort aus der Silberbandversion von Hubert Haensel, zwei Schwarzweißzeichnungen aus den Printausgaben der hier zusammengefassten Romane mit den Nummern 1070 und 1074, interessanterweise diesmal keine Zeitleiste (im PDF-Booklet der Downloadversion ist sie allerdings vorhanden … gabs Probleme in der Druckerei?), aber die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1068-1071 und 1074-1077. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version der Verpackungsfront und am Ende die von Band 1074, „Lockruf aus M 3“ zu sehen.
Mein Fazit:
Um die Technik der Porleyter gings, um die Porleyter selber gehts. Hier treffen wir nämlich auch mal auf welche. Die sind nicht ganz so umgänglich, wie wir das sonst von diversen Erstkontakten gewohnt sind und werden uns womöglich auch noch im nächsten Silberhörbuch auf Trab halten, denn nach einem turbulenten Planeten-Hopping nebst technisch aufgepeptem Raubsaurier gibts einen gemeinen Cliffhanger.
Martin Bross, der hier seine zweite Silberlesung absolviert, macht im Grunde einen guten Job. Allerdings stören die scharfen Zischlaute und tun in den Ohren weh. Auch sind die überlangen Sprechpausen, die er immer wieder einbaut, dem flüssigen Hörspaß abträglich und bremsen die Handlung. Das lässt das Ganze abgelesen klingen und nicht lebendig erzählt. Bei Dialogen hingegen bringt der Sprecher Leben in die Geschichte und verleiht den Sprechern unterschiedliche Stimmfarben.
2 MP3-CDs mit 178 Tracks
Spieldauer der Lesung: 16:29 Std.
Sprecher: Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-000-0/i>
www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net
Die Silber Edition 126 ist auch als Downloadversion in vier Teilen beim Verlag erhältlich.
Der Autor vergibt: