Perry Rhodan – Der Fluch der Kosmokratin (Silber Edition 132)

Die Handlung:

Über dreißig Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt: Perry Rhodan und seine Gefährten an Bord des Flaggschiffs BASIS stehen gegen die Endlose Armada. Sie müssen die Geheimnisse des riesigen Heerwurms aus Millionen von Raumschiffen ergründen, um selbst überleben zu können.

Dabei bleibt ihnen nicht viel Zeit, denn die Konfrontation mit den Armadaschmieden wird zum unheilvollen Kräftemessen. Rhodan droht alles zu verlieren – sogar sich selbst.

Auch die Erde ist in Gefahr: Ein uraltes kosmisches Wesen mit gigantischen Machtmitteln will die Heimatwelt der Menschen zerstören. Die Terraner starten einen gewagten Plan, mit dem sie sich selbst und Terra zu schützen versuchen. Aber schon in der Anfangsphase der Abwehr kommt es zur Katastrophe … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wieso erscheinen im Perryversum eigentlich nur unfassbar schöne Frauen spontan? Warum sind die männlichen Auftaucher, die es durchaus gegeben hat, nicht mit irgendwelchen Attributen geschmückt? Wohl weil der Großteil der Perry-Leser männlich ist und so was nicht ins damalige Weltbild passte … wobei in den 1980ern doch eigentlich tolerant was los war … ich war dabei, ich habs mitgekriegt.

Davon abgesehen, dass die Frau wunder-wunder-schön ist, die da nun entsteht und das Viren-Imperium haben möchte, erhalten wir auch eine Geschichtsstunde zum Viren-Imperium selbst und zu Vishna, die es einst für sich benutzen wollte. Und wer dachte, dass DEEP THOUGHT ein unglaublich großer Computer gewesen sei … das Viren-Imperium ist größer … viel größer … und noch mal viel, viel größer … fünf Lichtstunden groß! Was man mit so einem Monster anfangen kann? Wer weiß, Frau Belice wirds wissen und möchte zickigerdings die Erde filetieren …

Dagegen schickt die Superintelligenz ES nun Ernst Ellert … der ist von Mutanten dafür bestimmt worden. Warum ES nicht selbst kommt? Offenbar gibts dringendere Termine. Aber nein, ES kann erst kommen, wenn die Menschen schon mal etwas vorbereitet haben. Und so erleben wir erst mal ein Solo-Abenteuer vom Teletemporarier, das sich nicht nur wie ein Handlungsstrecker anfühlt, sondern auch einer ist, weil man die Widrigkeiten, die er bei der Übernahme seines neuen Körpers erlebt, schön hätte streichen können.

Aber, dann gäbs für die Autoren weniger Stressfaktoren, die sie nach Belieben einstreuen könnten, während die Menschheit sich nun an das macht, was ES gern hätte: Eine Zweiterde mit Mond erschaffen. Nichts schwerer als das, aber eigentlich auch nichts leichter, denn es müssen sich nur die richtigen Leute konzentrieren und schon wäre es geschafft. Das ginge aber zu schnell und so erleben wir halt den Herrn Ellert, der in einem bockig mordenden Springer feststeckt, wie er die Handlung weiter streckt und gleichzeitig das Projekt in Schutt und Asche legen will. Kann man spannend finden, kann man aber auch aufhaltend sehen … ich fands eher nich‘ so toll.

Die Idee der Beeinflussung anderer durch Voodoo-Puppen erleben wir dann ins Perryversum transportiert, als ein „Befleckter“ eine Kopie von Perry machen will, mithilfe derer der (relativ) Unsterbliche nun zur Marionette werden soll. Perrys Handlungsfaden gibts ja schließlich auch noch und Weiße Raben und Armadaflammen und weiß der Kuckuck noch.

Da Belice, die dritte Inkarnation Vishnas, schon weg ist, heiratet Perry Rhodan halt die Zweite … Gesil … eine Tochter bekommen die beiden übrigens später dann auch mal, schon krass, was sich die Autoren so alles einfallen lassen. Aber Perry gehts nicht so gut … das mag an seiner Voodoo-Kopie liegen.

Derweil gibts auch noch ein Planetenabenteuer zu erleben, bei dem wir einen einhundert Kilometer großen Räumroboter kennenlernen und die Nandiren treffen, die den Erstkontakt dieser Silberlesung bilden. Die Idee mit dem riesigen Roboter fand ich nett, aber auch diese Ablenkung von der Haupthandlung hat für mich eher störend gewirkt.

Das Hör-Erlebnis:

Apropos „störend“. Mit Phantom-Schmerzen konnte ich mich noch an die vergangenen Lesungen von Martin Bross erinnern. Nicht, dass er kein Talent als Sprecher hätte, nein, nein, es waren die S- und Z-Laute, die wie Nadeln in das Ohr des Hörers stachen und die bei seinen letzten Silberlesungen von der Tontechnik nicht entschärft worden sind. Und diesmal?

Tja, diesmal gibts das gewohnt Gleiche. Wer hier bei dem Wort „Zweitkonditionierte“ nicht zusammenzuckt, der hat als Jugendlicher zu viele Live-Konzerte direkt an der Box vor der Bühne verfolgt.

Davon ab ist der Sprecher wirklich gut. Bei den Dialogen vermittelt er die Gefühlslage der sprechenden Charaktere prima und verstellt dabei ein wenig die Stimme, sodass die Figur leicht wiedererkennbar ist. Dabei variiert er auch gern mal die Lautstärke, um der Sache mehr Nachdruck zu verschaffen. Zum Glück für den Hörer schreit er aber nicht, auch wenn es die Vorlage vorschreibt.

Der in früheren Silberlesungen immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers waberte, gehört wohl endgültig der Vergangenheit an. Leider wurde dieses Feature nicht weiter ausgebaut, sondern offenbar eingestellt, sodass es nur am Kapitelanfang einen kurzen Soundeffekt zu hören gibt.

Der Sprecher:

Martin Bross, geboren 1972 in Wetter an der Ruhr, absolvierte ein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er spielte in zahlreichen Filmen und Fernsehspielen. Auf der Theaterbühne stand er erstmals 1997 in Heidelberg, später u.a. in Heidelberg, Mainz, Wiesbaden, Mannheim, Bonn, Hamburg und Mülheim. Als Sprecher in Hörspielen und Features tritt er für den WDR und andere Rundfunkanstalten auf. (Quelle: www.theater-an-der-ruhr.de)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s ist diesmal ein wilder Mix, denn er entspricht nicht durchgängig dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. So wurden die ersten 42 Tracks kodiert, dann gehts mit VBR, einer variablen Bitrate, weiter bis Track 64, worauf es bis Track 114 wieder feste 192 Kbps sind, abgelöst wieder von VBR, das es bis Track 132 zu hören gibt. Die restlichen Tracks sind wieder in festen 192 Kbps kodiert worden.

Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition 132, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei und entspricht der Front von Heft 1127, „Die Ewigen Diener“, Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 1114, „Der Fluch der Kosmokratin“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Teils des Nachworts von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1114-1117 und 1120-1122. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version der Verpackungsfront und am Ende die von Band 1114, „Der Fluch der Kosmokratin“ zu sehen.

Mein Fazit:

Ein unglaublich riesiger Computer, ein verdammt großer Rohstoffabbauroboter, eine Zweiterdenerschaffung und Space-Voodoo … das sind nur ein paar der Zutaten, die den Hörfreund in dieser Lesung erwarten. Wer sich darauf einlassen kann, der wird auch durch die vielen Knüppel, die die Autoren der Haupthandlung in den Weg geworfen haben, gut unterhalten. Wer es etwas zügiger und zielgerichteter mag … so wie ich … dem erscheinen einzelne Teile etwas ausgedehnt erzählt oder gar streichwürdig.

Allerdings kann ich den Autoren nach wie vor nicht absprechen, dass sie eine tolle Ideenvielfalt präsentieren und vor allem wenns um Zahlen und Größen geht vor wenig bis nichts haltmachen … außer vielleicht vor schönen Männern …

Ein Mann liest uns auch diese Sammelgeschichte vor und das Hörerlebnis ist das Gleiche wie immer bei ihm: Talent als Sprecher hat er allemal und bei den Dialogen macht er richtig Spaß. Auch die beschreibenden Szenen klingen nicht runtergelesen oder langweilig.

Leider wurden aber auch in dieser Lesung die S- und Z-Laute des Sprechers nicht „entschärft“, sodass sie auch hier wieder messerscharf ins Trommelfell des Hörers pieken. Ich glaube nicht, dass ich besonders gut höre oder sehr empfindliche Ohren habe, daher kann ich nicht nachvollziehen, warum hier nicht einfach ein Filter über die Stimme gelegt wird, der diese Höhen … filtert. Ich kenne mich mit Tontechnik nicht aus, aber ich stelle es mir nicht allzu schwer vor. Aber, vielleicht stört sich außer mir niemand an diesen fiesen Tönen. Bei mir mindert es den Hörspaß aber ordentlich.

2 MP3-CDs mit 181 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:10 Std.
Sprecher: Martin Bross
ISBN-13: 978-3957950512

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 132 ist auch als Downloadversion in vier Teilen oder komplett beim Verlag erhältlich.

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