Perry Rhodan – Alarm für die Galaxis (Silber Edition 44)

Die Handlung:

Der Höhepunkt im Kampf zwischen dem Solaren Imperium der Menschheit und der Ersten Schwingungsmacht sowie der sogenannten Zeitpolizei steht bevor. Schiffe der Solaren Flotte dringen in die Kleine Magellansche Wolke vor, ein Kommandounternehmen kommt hinter das Geheimnis der Ersten Schwingungsmacht: Die Terraner erkennen, in welchem Verhältnis die monströsen Zweitkonditionierten in ihren lebendigen Raumschiffen und die Haluter stehen. Aber sie schaffen es nicht, ihr Heimatsystem zu stürmen, das durch ein Zeitfeld und einen Paratronschirm geschützt ist. Stattdessen wird das Solsystem zum Schauplatz einer fürchterlichen Schlacht: Die Erde und die anderen Planeten werden von einer riesigen Flotte der Zweitkonditionierten angegriffen; Millionen von Menschen sterben, und die Welten der Menschheit werden schrecklich verwüstet. Terra scheint am Ende zu sein. In dieser Situation tauchen riesige Flotten aus der fernen Galaxis M 87 in der Milchstraße auf. Ihre Herrn fordern von Perry Rhodan den Verrat an Terras besten Freunden, den Halutern. Die Alternative zum Verrat ist das Ende der Menschheit … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So, da hätten wir also das Zyklusende erreicht und man darf gespannt sein, ob wir M87 noch einmal wiedersehen werden. Außerdem gab es am Ende der letzten Silberlesung ja die Ankündigung eines Flottenverbandes, der uns diesmal wohl richtig zusetzen könnte.

Erstmal gibts aber einen Erstkontakt. Diesmal sinds Insektenwesen, denen wir zusammen mit Perry Rhodan begegnen. Die heißen Baramos, möchten nicht „Ansiktos“ genannt werden und eigentlich nur in Ruhe brüten. Hier gibts aber nicht die üblichen Missverständnisse und Kämpfe und am Ende halten alle Händchen und gehen wieder ihrer Wege, nein, diesmal gewinnen wir Verbündete im Kampf gegen die Herrscher der Magellanschen Wolken, die Erste Schwingungsmacht.

Das ganze Hin und Her mit der Eiablage und dem beschleunigten Wachstum der neu geschlüpften Insekten, das war nicht so meins. Ich habs mir erzählen lassen, aber handfeste Auseinandersetzungen mit Zyklusgegnern sind mir lieber. Auch lieber als Berichte aus den Archiven von Halut, die 70.000 Jahre alt sind. Die erklären zwar einiges und bieten dem, der das mag, jede Menge Hintergrundinfos darüber, woher die Bestien, die jetzt politisch korrekt „Uleb“ genannt werden sollen, kommen und wer sie „gebaut“ hat. Nun wissen wir, woher die Haluter kommen, wer die Uleb sind und woher die Zeitpolizisten stammen, die sich alle irgendwie ähnlich sehen … alles kein Zufall. Interessant, durchaus, aber das Ganze hätte man auch kürzer abhandeln können. Die Seuchen-Täuschung Rhodans der Uleb hingegen fand ich clever ausgedacht.

Auch interessant fand ich die Idee, den Heimatplaneten der Uleb fünf Minuten in der Zukunft zu verstecken … egal, wann man also ankommt, man hat ihn grad verpasst … oder er ist noch nicht da. Wie mans auch sehen möchte, pünktlich kommt man nie. Wie das Einsatzkommando rund um Gucky das angeht, fand ich spannend zu hören, auch wenn ich den Ausgang schon so ähnlich erwartet hatte.

Bevor es aber zu einer finalen Konfrontation mit den 30.000 Schiffen kommen kann, die Bully aufbietet, lernen wir noch schnell eine neue Rasse putziger Eichhörnchen kennen … mit blauem Fell … und Froschaugen … und Flügeln. Wie extrem creepy die Gohks damit aussehen, das zeigt uns der Zeichner auf dem Cover von Heft 397 … das kann man im Booklet nachschauen.

Dann wirds aber ernst und die Autoren fahren wieder große Zahlen auf beiden Seiten auf. Für die Statistiker: 50.000 terranische Raumer, 30.000 Posbischiffe und 15.000 zur Hilfe gerufene Haluter-Raumschiffe treten gegen 9.000 Dolans an, die offenbar über unüberwindbare Schilde verfügen. Wer die alle gezählt hat und warum die Nummern immer so glatt sein müssen … wer weiß … bestimmt ist das metrische System schuld.

In diesem Zusammenhang wird tatsächlich auch etwas abgeschlossen … der Handlungsstrang von OLD MAN. Wir wissen ja mittlerweile, woher er kommt und was er mal sollte … jetzt wissen wir auch, wann es die Raumstation zerlegt und wer dafür verantwortlich ist.

Nachdem aber alles in Schutt und Asche liegt und wir eigentlich Feierabend haben möchten, legen die Autoren noch einmal nach und schicken uns 60.000 Schlachtschiffe der Dumfries in die Ohren. Also, weilter gehts, wir haben es noch nicht überstanden … es steht noch ein riesiges Massaker an, mit Drohungen und Einschüchterungen und eine Nova.

Und wenn man sich den Titel der nächsten Silberlesung ansieht, die den nächsten Zyklus einläutet, dann passt MENSCHHEIT AM ABGRUND prima zu dem, was nach diesem Silberbrocken übriggeblieben ist … nicht viel.

Das Hör-Erlebnis:

Nachdem uns der Sprecher mit pathetischem Unterton die Zeitleiste präsentiert hat, gehts auch schon los. Die Erklärungen klingen erzählt und die Dialoge lebendig. Hier gibt Josef Tratnik jedem Charakter etwas Besonderes, sodass der auch beim späteren Hören immer gut wiederzuerkennen ist, auch wenn sie klingen wie Kermit, der Frosch. Das trifft auch auf die Baramos/Ansiktos zu … nicht der Teil mit dem Frosch … aber die klangen mir eine Idee zu hoch und schmerzhaft in den Ohren. Wobei ich auch nicht weiß, wie ich diese Rasse akustisch hätte vorstellen können. Bei den anderen Figuren wird er auch gern mal laut und eindringlich, sodass im Kopfkino des Hörers einige massige oder autoritäre Gestalten entstehen, die prima zu den beschriebenen Personen passen. Einen französischen Akzent bekommen wir bei André Noir auch zu hören.

Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 13 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die der Front von Heft 365, „Das strahlende Netz“ entspricht. Übrigens zeigte die SILBERBAND-Version das Cover spiegelverkehrt. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 399, „Alarm für die Galaxis“. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des gleichen Covers gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, einer Inhaltsangabe, einem Auszug aus dem Silberband-Vorwort von Horst Hoffmann, einer Zeitleiste, einer Risszeichnung eines Forschungskreuzers der BARAMOS und den Titelbildern der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte Nr. 389-391 und 395-399 der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für verschiedene weitere PERRY-RHODAN-Lesungen des Verlags. Auch die Rückseite des Booklets ziert das Cover von Heft 399, „Alarm für die Galaxis“.

Mein Fazit:

Endlich mal ein Zyklus-Abschluss, der den Namen auch verdient. Der ALARM FÜR DIE GALAXIE ertönt zurecht und wir erleben mehrere Massaker mit Millionen von Opfern. Die Autoren sparen weder an Schlachtraumschiffen noch an Toten. Es gibt jede Menge Action, Hintergrundinfos. Drama und Drohungen und am Ende liegt alles in Schutt und Asche. Der Krieg ist vorbei … aber freuen kann sich keiner … wie das immer so ist, Gewinner gibt es keine. Und so hinterlässt uns diese SILBER EDITION eher bedrückt und geknickt und wir dürfen gespannt sein, wie Perry das mit seinen Freunden alles wieder aufbauen will.

Josef Tratnik erzählt uns diese Geschichte gewohnt souverän und mit viel Einsatz vor dem Mikro. Jeder Charakter hat eine eigene Stimme und jede Gefühlslage ist gut herauszuhören, wenn der Sprecher immer wieder mal lauter und eindringlicher wird oder die Stimmlage senkt oder erhört. Ob jede Stimme dabei jedem gefällt … es sind eine Menge, die er da zu vertonen hat und dass er dabei nicht den Überblick verliert, allein das ist schon hohe Sprecherkunst. Spaß machts auf jeden Fall, ihm zuzuhören … und das schon das 44. Mal.

13 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 176 Tracks
Spieldauer der Lesung: 16:07 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3-95795-024-6

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1,3 GB

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