Perry Rhodan – Das Zeitkommando (Silber Edition 42)

Die Handlung:

Nach seiner langen Odyssee in der fernen Galaxis M 87 ist Perry Rhodan in die heimatliche Milchstraße zurückgekehrt. Dort wird ein neuer entscheidender Großangriff der Zweitkonditionierten erwartet, deren Raumschiffe, die Dolans, nahezu unzerstörbar sind. Doch als es zu diesem Angriff kommt, rettet eine bislang unbekannte Waffe das Solsystem vor dem Untergang … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Hab ich was verpasst? Ich dachte Perry wäre noch in der Galaxis M87 und wir würden hier erfahren, ob er auch irgendwann mal wieder in der Milchstraße auftaucht. Vorzugsweise im Sol-System. Na ja … das erfahren wir auch … im Prolog … im Schnelldurchlauf. Da ist den Autoren entweder nicht genug Stoff geblieben oder die vier Romane, die zwischen diesem Sammelband und dem Letzten lagen, waren nicht spannend genug, um sie hier auszubreiten. Wie dem auch sei … ich finds gut, dass nicht nur die Handlungskamera umblendet, sondern Perry gleich mitgebracht hat. Auch bei uns zu Hause gibts noch genug zu tun. Zum Beispiel wäre es super, eine Waffe gegen die Zweitkonditionierten, also die Zeitpolizei, in der Hand zu haben. Und die zu besorgen, das will Rhodan in dieser SILBER EDITION schaffen.

Dazu fliegen wir zur Heimatwelt der Haluter, die praktischerweise „Halut“ heißt und erleben mit Perry und seinem Außenteam eine Expedition im INDIANA-JONES-Stil … mit Fallen und so. Die anschließende Geschichtsstunde war dann für mich eher eine Bestrafung als eine Belohnung, mich interessieren immer mehr die aktuellen Geschehnisse, mit der Vergangenheit kann ich nicht so viel anfangen.

Da wir aber schon lange nichts mehr von dem Riesenklops OLD MAN gehört haben, lassen die Autoren nach einem weiteren Planetenabenteuer auf Pyros II diesen erwachen und bringen den gigantischen Raumer in Aktion. Der schaltet auf VERTEIDIGUNG, weil der „Fall Schwarzer Mond“ eingetreten ist. Was das ist und was passieren musste, damit diese Sicherheitsschaltung ausgelöst wird, das erzählt uns der Sprecher.

Und dann gehts auch schon weiter am roten Faden entlang mit Perry und seinem neuen Raumschiff. Das trägt am Ende einfach nur eine höhere Nummer als das Letzte und ist die CREST V. Und damit gehts weiter auf die Reise zu der Waffe, die die wilden Haluter vor langer Zeit mal gezähmt hat. Dass es dabei mal wieder einen Erstkontakt gibt .. ok, das ist aber auch überfällig gewesen. Lernen wir nun die Urths kennen, die so genannt wurden, weil sie einen ähnlich klingenden Laut ausstoßen und aussehen wie ziemlich große Schildkröten … zumindest wenn man dem damaligen Innenillustrator der Heftromane glauben darf. Dass sie intelligent sind, erwähne ich hier nur der Vollständigkeit halber … Perry lernt ja irgendwie selten bis nie strunzdumme Rassen kennen.

Aber das ist nicht der letzte Planet, den wir in dieser Lesung besuchen werden. Nein, es geht auch nach Trobos, der mal wieder ein Dschungelplanet ist … die kommen nie aus der Mode. Einen ganzen Planeten aber als mächtig großes Ablenkungsmanöver einzubauen .. alle Achtung. Was hätten die Autoren denn gemacht, wenn Perry gleich auf dem richtigen Planeten gelandet wäre?

Und wie es leider oft so ist, das, was den Titel ausmacht, kommt erst am Ende. Vorher gibts noch weitere Infos zur Herkunft und Erbauung von OLD MAN. Bei Zeitreisen aber bin ich immer sofort dabei … Perry zögert allerdings und macht sich Sorgen um etwaige Zeiparadoxa, die er dabei auslösen könnte … so ist er halt. Aber, eine interessante Idee wäre es schon, in den Zeittransmitter zu steigen und die Probleme in der Vergangenheit am Ursprung zu lösen und nicht heute, wo es schwer bis unmöglich ist.

Und was Perry dann am Ende mit dem schönen Gerät macht, das können sich alle Fans sicher denken … und was sein Sohn Roi Danton in der KMW, der Kleinen Magellanschen Wolke, alles erlebt, das wird uns Josef Tratnik wohl in drei Monaten erzählen.

Das Hör-Erlebnis:

… ist mit Josef Tratnik immer ein ganz eigenes. Längst hat sich der Fan an die unterschiedlichen Eigenheiten gewöhnt, mit denen die unterschiedlichen Sprecher die unterschiedlichen SILBER EDITIONEN vorlesen. Wenn es ganz am Anfang mit Stolz geschwellter Brust fast propagandamäßig schon im Prolog losgeht, dann sind wir bei Josef Tratnik. Er will halt zeigen, dass es wichtig ist, was er zu erzählen hat … stimmt ja auch … irgendwo.

Die Szenenbeschreibungen des restlichen Silberabenteuers aber liest er mit weniger Pathos und immer mit dem richtigen Maß an Druck oder Sanftheit. Je nach Situation spricht Tratnik auch mal druckvoller und lauter oder variiert die Sprechgeschwindigkeit. Das sorgt für einen lebendigen Höreindruck und das Gefühl, dass das Skript erzählt und nicht bloß runtergelesen wird.

Jedem Stamm-Charakter gibt er wie gewohnt die gleichen Stimmmerkmale, wie schon seit 41 Lesungen … wow, so viele gibts schon von ihm? Sein Perry Rhodan klingt immer sehr souverän und durch nichts zu erschüttern und auch sein Icho Tolot hört sich schon immer genau so an, wie wir ihn hier vernehmen. Interessanterweise liest er dessen Haluter-Freund Fancan Teik ganz anders … wesentlich lauter. Ok, steht auch so in der Vorgabe, aber … ich hätte erwartet, dass Haluter grad von der Lautstärke her, alle ziemlich … mächtig klingen … auch wenn sie annähernd 3000 Jahre alt sind. Tja, künstlerische Freiheit, wichtig ist, dass sie unterschiedlich klingen und vor allem einen hohen Wiedererkennungswert im Ohr des Hörers haben. Den hat auch der Gefühlsorter Oomph Amber, der sich wie ein Klischee-Chinese anhört .. warum nicht. Gucky gibt wie immer Kermit, den Frosch. Alle anderen aber klingen zwar unterschiedlich, aber nicht unangenehm und besonders bei der Vermittlung ihrer Gefühlslage kann Tratnik punkten.

Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.

Einen besonderen Soundeffekt gibts auch in dieser Silberlesung zu entdecken. Die 50000 Jahre alte Botschaft von Rog Fanther, die wir zu hören bekommen, hat Hall und eine blecherne Note. Dazu gibts dann noch den oben erwähnten Ambient-Teppich und wieder seufzt der Hörer bei der Vorstellung, dass solche Effekte auch super während der gesamten Lesung zu hören sein könnten. Es würde noch mehr Spaß machen.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 12 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die der Front von Heft 378, „Planet der Ungeheuer“ entspricht. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 376, „Stimmen aus der Vergangenheit“. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 373, „In der Todeszone“, gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, einer Inhaltsangabe, einem Auszug aus dem Vorwort der Silbervorlage von Horst Hoffmann, einer Zeitleiste, einer Risszeichnung eines Beibootes der Okefenokees und den Titelbildern der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte Nr. 372, 373, 376-379 der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für die zwei Lesungs-Schienen der Silber Editionen ab Nummer 1 und ab Nummer 74. Dazu kommt noch eine Aufstellung aller LEMURIA- und ANDROMEDA-Hörbücher und der ATLAN-Zeitabenteuer sowie Werbung für die dritte Silber Editions-Schiene, die mit der Nummer 119 startete. Die Rückseite des Booklets ziert das Cover von Heft 373, „In der Todeszone“.

Mein Fazit:

Das Zeitkommando startet leider erst gegen Ende dieser Lesung, aber die Zeit bis dahin ist nicht eintönig oder langweilig gestaltet. Neben abwechslungsreichen Planetenabenteuern, gibts auch mal wieder Rassen aus dem unerschöpflichen Alien-Baukasten der Autoren zu erleben. Es gibt durchaus interessante Hintergrundinfos über OLD MAN zu hören und am Ende dann die Aussicht auf die Waffe, mit der Perry gegen die Zeitpolizei siegen möchte, könnte, gern würde …

Josef Tratnik führt gewohnt souverän wie sein Perry Rhodan durchs Hörprogramm und liefert eine für den Hörer spannende Leistung ab. Seine Szenenbeschreibungen klingen lebendig, seine Charaktere haben alle unterschiedliche Stimmfarben, sind mal laut, mal leiser, mal schnell, mal langsam … mal quakend. Mal dramatisch, mal ruhig, mal gepresst, mal wuchtig … Tratnik legt sich für den Hörer ins Zeug und das weiß dieser zu schätzen.

12 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 162 Tracks
Spieldauer der Lesung: 15:21 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3-943393-97-2

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1,25 GB

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