Perry Rhodan – Die Zeitpolizei (Silber Edition 36)

Die Handlung:

Irgendwo, jenseits des Vorstellbaren, existiert etwas, das sich selbst als »Erste Schwingungsmacht« bezeichnet und darüber wacht, dass nichts und niemand Experimente mit der Zeit durchführt. Wer dies dennoch tut, der wird hart bestraft. In der Regel besteht diese Strafe in der völligen Eliminierung ganzer Völker durch die Ausführungsorgane der Ersten Schwingungsmacht. Die Perlians, die sogenannten Drittkonditionierten, versagten dabei, die Terraner für deren angebliches Zeitverbrechen zu strafen. Perry Rhodan und seine Verbündeten konnten in der Großen Magellanschen Wolke die Macht der Hypnokristalle brechen. Aber die folgende Ruhe ist nur die Ruhe vor dem Sturm. Denn nun ruft die Erste Schwingungsmacht die wirkliche Zeitpolizei auf den Plan – die »Zweitkonditionierten« mit ihren lebenden Raumschiffen. Der Beginn eines Abenteuers von nie dagewesener Dramatik! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

So, ein paar Monate musste der Hörbuchfreund warten, um endlich … womöglich … eine Antwort auf das zu bekommen, was am Ende der letzten Silberlesung nebenbei fallengelassen wurde: Wer oder was sind denn nun „Drittkonditionierte“ und/oder „Dolans“? Und warum stellen sie eine so große Gefahr dar?

Interessant ist vor allem … und das überrascht nicht, sondern unterhält vielmehr … dass vor den Antworten erstmal noch ein paar neue oder zumindest unerwartet eingesetzte Charaktere die Schlachtfelder betreten. So lernen wir, dass es auch Zweitkonditionierte gibt und dass Icho Tolot, der hier auch einen Solo-Handlungsarm durchabenteuern darf, nicht der dickste Mops im All ist. Neben der fast schon in Vergessenheit geratenen Riesenraumstation OLD MAN, erwacht in dieser Silber Edition auch der Zeitpolizist Tro Khon … klingt irgendwie wie ein Bösewicht aus einem SUPERMAN-Comic. Der war mal Kommandant der Kristallagenten … und sieht nebenbei aus wie eine Kreuzung aus Michelin-Männchen und Mehlwurm … und ist vier Meter groß. So kann kein „Guter“ aussehen, oder? Der trägt übrigens einen Dolan bei sich, der sich als lebendes Raumschiff herausstellt.

So hat Perry Rhodan also sein „Monster der Woche“ gefunden, gegen das er kämpfen soll. Tro Khon hingegen hält Rhodan und die Terraner für Verbrecher und unterstellt ihnen Zeitverbrechen. Dass die Haluter nebenbei empfehlen, doch auch OLD MAN zu vernichten, regt zum Grinsen an. Auf die Idee ist Rhodan auch schon gekommen, ist halt nur nicht so einfach.

Dass es keine Grenzen bei der intergalaktischen Niedlich-Namensvergabe gibt, zeigt Bleep, der neben dem lebenden Raumschiff Dolan ein lebender Gedächtnisspeicher ist … und auch in Diensten der Gegenseite steht. Aber auch „unsere“ Seite trifft auf Erstkontaktrassen. Hier sinds die Brels, die per Geisteskraft in der Zeit reisen können. Mit „Die Zeitpolizei“ ist also hier die Zeit durchgängig Programm. Ein Zeitpolizist ermittelt in vermeintlichen Zeitverbrechen.

Das ist zum Glück für den Hörer abwechslungsreicher und spannender als jeder deutsche TATORT-Krimi, denn den Autoren sind keine Grenzen gesetzt … weder räumlich noch zeitlich. Und so öffnen sie halt einfach eine Tür, schubsen zwei Raumer durch und … jetzt kommts … sie kommen in der Galaxis M87 raus … und nun ist der Hörer im vierten Band des Zyklus mit dem gleichen Namen auch endlich da angekommen, wohin er eigentlich schon im ersten Band zu reisen gedacht hätte. Tja, haste dir wohl so gedacht.

Das Hör-Erlebnis:

Josef Tratnik liest wie immer so, als hätte er alles selbst erlebt und da, wo es Verständnisprobleme geben könnte, klingt er, als würde er alles dem Hörer sogar noch erklären wollen … und können. Souverän schildert er die Ereignisse, lebendig klingen seine Dialoge.

Dabei gibt er jedem Charakter eine eigene Stimmfarbe, die mir mal mehr und mal weniger gefallen hat. Der einzige Handelnde, der mir gar nicht gefallen hat, war Tro Khon. Der Zeitpolizist klingt extrem einschläfernd und dümmlich trantütig.

Einen Soundeffekt, den wir bereits schon in anderen Silberlesungen hören konnten, gibt es auch hier: Bei der Durchsage der Bordpositronik der CREST IV wird die Stimme des Sprechers leicht verfremdet, sodass sie sich wie aus einem Funkgerät empfangen anhört. Gerne mehr davon? Gibts auch, denn die Auswertungsautomatik der IMPERATOR III legt noch einen drauf und verzerrt die Stimme Tratniks noch ein wenig mehr in Richtung Quakmodulation. Das Ergebnis klingt nach Kino-Special-Effects aus dem Jahr 1956 … was in diesem Fall aber nichts Schlechtes heißt. Es ist nur mal was Anderes.

Vom Stilmittel der Ambient-Teppich-Untermalung wird hier etwa alle zehn Tracks Gebrauch gemacht, was mir persönlich wie immer viel zu selten ist. Ich mag Hintergrundklänge … Kopfkino ohne Musik funktioniert genauso schlecht und recht wie das „Echte“, wenn man erstmal den Unterschied gehört hat.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 13 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die der Front von Heft 322, „Ein Gigant erwacht“, entspricht. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben zusammengesetzt das Cover von Heft 323, „Die Zeitpolizei“. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 327, „Die vier Unheimlichen“, gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, eine Inhaltsangabe, ein Vorwort von Horst Hoffmann, dessen Namen der Verlag diesmal dabei vergessen hat, eine Zeitleiste, eine Risszeichnung eines DOLAN-Retortenraumschiffs und die Titelbilder der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte (Nr. 322, 323, 324, 325, 326 und 327) der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für die Silber Editionen, ab Nummer 1 bis 35 (im PDF-Booklet der Downloadvariante geht diese Aufstellung übrigens nur bis 34) und ab Nummer 74 bis 84. Dazu kommt noch eine Aufstellung aller LEMURIA- und ANDROMEDA-Hörbücher und der ATLAN-Zeitabenteuer sowie Werbung für die dritte Silber Editions-Schiene, die mit der Nummer 119 startete. Die Rückseite des Booklets ziert das Cover von Heft 324, „Die vier Unheimlichen“

Mein Fazit:

Hier gehts durchgängig um das Thema „Zeit“. Perry Rhodan scheint sie davon zu laufen, ein wiedererweckter Zeitpolizist ermittelt, weil die Terraner angeblich verbotene Zeitexperimente unternommen haben und eine Erstkontaktrasse kann sogar per Geisteskraft in der Zeit reisen.

Eine Reise unfreiwilliger Art unternimmt am Ende der Lesung dann unter anderem auch Icho Tolot, der hier auch ausgiebig behandelt wird, und sorgt so für eine Überleitung in den Titel des Zyklus. Er gerät nämlich in die Galaxis M87.

Nie langweilig, sehr abwechslungsreich, auf Planeten, im All, gegen riesige Gegner, gegen lebende Raumschiffe, gegen, gegen, gegen … gegen Langeweile auf jeden Fall. Die entsteht beim Hörer nämlich in diesem Silberabenteuer nicht. Es müssen nicht immer actiongeladene Raumschlachten sein, ein paar spannende Ideen reichen aus, um die Fantasie anzuregen und uns mit auf eine gewohnt fantastisch unterhaltsame Reise durchs eigene Kopfkino zu nehmen.

Dafür ist der Sprecher zuständig und der nimmt den Hörer hier an den Ohren und erzählt ihm die Story so, als hätte er sie selbst erlebt. Die Dialoge klingen lebendig, die Szenenbeschreibungen plastisch und ab und zu gibts sogar mal Ambient-Klänge im Hintergrund zu hören oder gar eine stimmenverzerrende Bordautomatik.

13 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 173 Tracks
Spieldauer der Lesung: 15:50 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
ISBN-13: 978-3943393477

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei
Größe: 1.29 GB

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