Perry Rhodan NEO – Das Licht von Terrania / Sternenkinder (Folgen 85+86)

NEO 85 – Das Licht von Terrania

Dezember 2037: Seit nahezu vier Monaten halten die Arkoniden die Erde besetzt. Ein Ende der Herrschaft des Großen Imperiums ist nicht abzusehen. Als Satrak, dem Gouverneur des Protektorats, ein entscheidender Schlag gelingt, festigt das ihre Macht weiter: Er nimmt den legendären Perry Rhodan fest. Zwar sind Rhodan und seine Gefährten unversehrt, doch höchste Eile ist geboten. Wenn Satrak seinen Fang gegenüber der Imperatrice meldet, der Herrscherin über das riesige Sternenreich der Arkoniden, wird man sie bald fortschaffen. Eine Befreiung der Gefangenen ist dann praktisch unmöglich. Homer G. Adams, der Administrator der Terranischen Union, kooperiert zum Schein mit den Besatzern. Er entwickelt einen beispiellosen Plan, um Rhodan zu retten … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Neuer Zyklus, neues Glück … auch für die Erde? Nachdem wir sie im letzten Zyklus, „Protektorat Erde“, beschützt haben … oder auch nicht … gehts mit dieser Lesung in den neuen Zyklus, dessen Name „Kampfzone Erde“ schon eher nach dem klingt, was wir ja eigentlich im letzten Zyklus schon auf Terra erlebt haben. Da bei NEO die Zyklen aber gern mal nicht durch unterschiedliche Handlungsstränge, sondern einfach nach abgezählten Heftnummern voneinander getrennt sind … früher waren es acht, heute sinds zwölf Hefte … ist zu erwarten, dass nichts abgeschlossen ist, spontan nichts Neues kommt und beides eher fließend ineinander übergeht. Warum dann aber der neue Zyklus für Neueinsteiger beworben wird, erschloss sich mir nicht, zu viele Altlasten werden immer noch vor dem Hörer hergeschoben.

So negativ gepolt stellte ich den CD-Player an … und zu meiner Überraschung wurde ich in meiner Nörgelei nicht bestätigt, sondern hatte sogar Spaß beim Hören. Und das, weil die Ideen des Autors so interessant sind, dass sie mich wirklich gut unterhalten haben. Perry und sein Team sind halt immer noch entführt, aber die Art, wie der Autor sie aus der Gefangenschaft wieder rausbringt, die hat mir gut gefallen. Intelligente Pflanzen, gedanken- und traummanipulierte Menschen … das kennt der geneigte Sci-Fi-Fan schon, aber die Mischung hier fühlt sich gut an. Auch die Verschmelzung von Perrys „Beifahrer“, dem Enteron, mit einem …. Stock (!) … fand ich clever. Dass dann auch nicht alle im Happy-End-Stil entkommen und mit Sansannu, der Oberpuppe, in Richtung Sonnenuntergang … hier: Derogwanien … starten, sorgt für zusätzliche Spannung.

Und irgendwie braucht man für diesen NEO tatsächlich wenig bis kein Vorwissen, um Spaß haben zu können und NEO-Neulinge könnten hier tatsächlich einsteigen. Dann hätten sie aber eine Menge Spaß verpasst … ich empfehle, bei Interesse mit Lesung 1 anzufangen und die ganze Show zu genießen.

Hanno Dinger liest gewohnt ruhig und für den einen oder anderen Hörer fast gleichmütig die Anfangssequenzen vor. Spätestens aber, wenn wir seinen Satrak zu hören bekommen, sind wir bei NEO angekommen. Dann erwacht nicht nur der Sprecher, sondern auch der NEO-Hörfreund zum Leben und wird neugierig … wenn das nicht vorher schon war. Allerdings bleiben die von ihm gesprochenen Charaktere diesmal gefühlt blasser.

Vielleicht hatte ich noch zu sehr die Dynamik seines NEO-Kollegen Axel Gottschick im Ohr, der die beiden letzten Verhörbuchungen gesprochen hatte. Hanno Dinger hat halt einen sehr ruhigen … fast beruhigenden … Stil des Vortrags. Der passt leider nicht immer, besonders nicht, wenn die Handlung eigentlich Fahrt aufnimmt, aber die Sprachmelodie und vor allem die Sprechgeschwindigkeit nicht dazu passt. Auch bei der den verschiedenen Figuren gibt es nur leichte Nuancen, mehrheitlich aber nur Lautstärkeunterschiede zu hören. Bei einem Test, der mir im Anschluss an diese Lesung einfiel … einfach mal durch die Tracks zu zappen und zu versuchen, ob ich die gerade sprechende Figur heraushören konnte … gabs in der ersten Hälfte der Lesung nur wenige Treffer. Zu ähnlich klangen sie diesmal.

Da er aber in der zweiten Hälfte eine Menge Dialoge zu sprechen hatte, machte das erstaunlich wenig aus, denn das Mehr an Dynamik, das dann folgte, machte durchaus Spaß.

NEO 86 – Sternenkinder

Das Jahr 2037 neigt sich dem Ende zu. Die Erde ist weiterhin von den Arkoniden besetzt, und es scheint unmöglich, die Herrschaft des Großen Imperiums abzuschütteln. Eine Frage lässt sowohl den Anführern des Widerstands als auch den Besatzungstruppen keine Ruhe: Wieso wurde ausgerechnet die Erde erobert? Was sucht das Imperium auf dieser abgelegenen Welt? Womöglich ist Ras Tschubai der Lösung auf der Spur. Der Mutant war ein Gefangener von Chetzkel, dem militärischen Befehlshaber des Protektorats. Chetzkel benutzte ihn dazu, sich Zugang zu einer seltsamen Station am äußersten Rand des Sonnensystems zu verschaffen. Nach einem Kampf mit unheimlichen Fremden, die an Mumien erinnern, wurde die Station vernichtet. Tschubai flüchtete rechtzeitig – doch jetzt ist er ein Gefangener der mumienähnlichen Wesen, die sich als Sternenkinder bezeichnen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Leider gehts hier nicht mit Perry weiter, aber wider Erwarten ist auch die Geschichte, die Ras Tschubai erlebt, interessant. Es gibt neue Hintergrundinfos, die nun endlich mal darüber berichten, warum die Erde denn so interessant ist. Ohne zu viel zu spoilern sei verraten, dass hier die Orristan gelebt haben. Auf die treffen der Mutant Tschubai und Frederick Anderson in diesem NEO. Sie erfahren mehr über die „Sternenkinder“ und was die so in der Vergangenheit auf der Erde getrieben haben.

Und dass Ras Tschubai mit seiner für mich immer noch seltsamen Gabe des „Supergehörs“ hier gleich zweimal entscheidend helfen kann, das wirkte für mich wie schon das letzte Mal sehr konstruiert. Nicht nur kann er sich selbst befreien, nein, ganz zufällig ist er auch noch für die Orristai nützlich und weiß offenbar auch direkt, wie er was anzustellen hat. Das fand ich doch schon ein wenig sehr überstrapaziert. Ach so, er kann übrigens nicht nur super hören, er kann auch Signale ausstrahlen … klar, weils hier grad gut passte … zweimal.

Dennoch ists nicht langweilig und das Ende ließ mich dann doch mit einem unerwarteten Gefühl zurück, das mich selbst von diesem Handlungsfaden mehr erfahren lassen wollte.

Axel Gottschick steigt direkt ein … was nicht zuletzt natürlich dem Skript geschuldet ist … und zieht den Hörer mit seiner lebendigen Art zu lesen direkt in die Story. Schon die ersten Charaktere bieten akustische Abwechslung. Wobei mir sein Ras Tschubai nicht wirklich gefällt, weil er klingt, als wäre er stark erkältet. Seine Isskava war mir eine Idee zu hoch und der Ratsvorsitzende Olfggan Kells zu krächzig.

Aber das ist wirklich Nörgeln auf hohem Niveau, denn Gottschick bietet wirklich eine Menge an und gerade diese manchmal für meine Ohren zu extremen Eigenheiten machen die Figuren im Kopfkino sehr gut unterscheidbar. Und lieber zu viel Abwechslung bei den Stimmen, als wenn jeder wie der andere klingt. Und das ist bei dieser Lesung ganz und gar nicht der Fall.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 86 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz

Fazit:

Mit dieser Doppel-Lesung starten wir in den neuen Zyklus mit dem Actionreißertitel: „Kampfzone Erde“. Und der stand bei mir im Vorfeld unter keinem guten Stern, denn irgendwie ist doch gar nichts zu Ende gebracht, geschweige denn abgeschlossen gewesen im alten Zyklus. Wieso dann ein neuer Zyklus startet? Weil wieder zwölf NEOs erschienen sind und es da immer einen neuen Zyklus gibt, that’s why!

Und dennoch hat sich meine ganze Negativität in Hörspaß verwandelt, weil der Autor es verstanden hat, mich mit Kreativität, Abwechslung und sogar Action gut zu unterhalten. Normalerweise hätte ich irgendwas gefunden, warum die Handlung durch die erste Lesung gebremst würde … hier gibts aber nix, denn es geht tatsächlich vorwärts und wir folgen den flüchtenden Hauptakteuren.

Uuuuuund dann ist auch schon wieder Zeit für Nörgeleien, denn in der zweiten NEO-Lesung gehts leider nicht mit Perry weiter, sondern mit dem Mutanten Ras Tschubai, der auf die STERNENKINDER trifft. Na ja, nicht wirklich, aber wir erfahren, wer die sind und lernen die Orristai kennen. Und wenn man sich darauf eingelassen hat, dann weiß auch diese NEO-Lesung gut zu unterhalten und lässt am Ende sogar die Lust auf mehr entstehen, mit der ich gar nicht gerechnet hatte. Denn nun wissen wir ein wenig mehr über die Vergangenheit der Erde und deren damalige Bewohner und langzeitigen Behüter.

Langzeitiger … na ja … um eine Viertelstunde … ist auch die Lesung von Hanno Dinger diesmal im Vergleich zum zweiten Hörbuch, das von Axel Gottschick gesprochen wird. Das liegt daran, dass Dinger wie gewohnt sehr ruhig und um einiges langsamer vorliest. Bei der Vertonung der unterschiedlichen Charaktere hat diesmal die zweite Lesung die Nase vorn, denn hier gehts mit viel Dynamik … auch frequenztechnisch im Ohr zu vernehmen … zur Sache. Und wenn man nicht immer diese beiden doch ziemlich unterschiedlichen Sprecher im Wechsel hören würde, dann hätte man auch keinen Vergleich. Jeder weiß auf seine ganz eigene Weise zu gefallen und ich mag halt den lebendigen Sprecher mit viel Tempo am liebsten.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 85 – Das Licht von Terrania: 6:04 Std. Spieldauer (ungekürzt), 59 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 86 – Sternenkinder: 5:51 Std. Spieldauer (ungekürzt), 60 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-021-5

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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