Perry Rhodan – Der steinerne Bote (Silber Edition 129)

Die Handlung:

Zu Beginn des Jahres 426 Neuer Galaktischer Zeitrechnung entscheidet sich das Schicksal der Menschheit. Im Abwehrkampf gegen die feindliche Superintelligenz Seth-Apophis ist Terra zwischen die Fronten geraten. Die letzten Porleyter, Angehörige eines seit Äonen vergessenen Volkes, haben mittlerweile die Kontrolle über die Erde erlangt. Perry Rhodan startet eine Rettungsmission und folgt einem Hinweis auf den Ring der Kosmokraten – ein uraltes Artefakt der Porleyter, das ihm helfen soll, diese Konfrontation zu beenden. Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt wird Rhodan fündig. Dort stößt er zudem auf den steinernen Boten, einen einfachen Felsblock aus dem Herrschaftsbereich der Seth-Apophis, dessen Entdeckung Unglaubliches erkennen lässt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Warten ist nicht meine Stärke, ich mags so gar nicht … und da bin ich nicht allein. Das Warten auf Perry Rhodan satt hat auch die Besatzung der BASIS … fünf Monate ist aber auch genug. Und deshalb bekommt sie von den Autoren ein eigenes Abenteuer mit Konfliktpotenzial, wobei das klassische Thema „Du darfst hier nicht rein, sonst …“ aufgegriffen wird. Hier mit einer bunten Wolke, Staub, gruseligen Warnungen und Mumien … klingt wie DIE MUMIE IM WELTALL, ist aber doch ganz unterhaltsam. Auch wenn ich anfangs nicht unbedingt die Notwendigkeit dieser Episode im Hinblick auf die Gesamthandlung erkannt habe, wie auch?

Der nächste Film, der sich dann im Kopfkino des Hörers abspult ist DIE VÖGEL. Hauptdarsteller sind der Haluter Icho Tolot und eine laaaaaange Antenne. Ach so, die Vogelwesen selbst heißen übrigens Cruuns. Drama und Action gibts auch hier zu hören und am Ende verschwindet alles im Nichts … rotierend, weils besser zur Story passt.

Apropos Story … wir erinnern uns, dass Terra noch in der Hand der Porleyter ist und Perry Rhodan was dagegen hat, richtig? Das ist auch beides noch so. Allerdings ist die BASIS nach dem MUMIEN-STAUB-Ausflug zwischenzeitlich wieder im Sonnensystem aufgetaucht und verursacht Stress mit den Porleytern. Dass aber nicht alle dabei durchdrehen, ist fast verwunderlich, aber Perry schaffts eh immer wieder … oder zumindest sehr oft … irgendeine Einigung zu finden. Und er findet die Idee, mit den Porleytern zusammen gegen SETH-APOPHIS zu kämpfen superintelligent … nur, wie bringt er das den Besatzern bei?

Na ja … dabei könnte ihm der Ring der Kosmokraten helfen … nur, der ist grad nicht in Reichweite. Also macht man sich auf den Weg, ihn zu holen. Diese Aktion erinnert dann wieder ein wenig an die vom Anfang. Nur ists diesmal kein seltsamer Staub, der interessant ist, sondern Trümmerstücke, aber sonst … irgendwer betet immer genau das an, was man grad haben will und macht die Inbesitznahme … sportlicher. Und die Cruuns sind auch wieder mit dabei.

Genau wie Icho Tolot, auf den dann wieder umgeschwenkt wird und den Hörer erkennen lässt, dass dies zwar ein Sammelband ist, aber doch irgendwie vieles miteinander zu tun hat. Denn das rotierende Nichts gibts noch und jede Menge droht immer wieder hineinzustürzen, sogar Netze im Weltall. Kein Wunder, das Ding ist aber auch riesengroß … 100 Lichtjahre dick und 2000 Lichtjahre breit. Dann wirds geschichtsrückblickend, wenns um den Frostrubin geht und die Auswertung der Abenteuer des Haluters, wobei wir ein paar interessante Fakten erfahren.

Inzwischen sind die Porleyter durch die Geschehnisse so verzweifelt geworden, dass sie wie Lemminge in den eigenen Untergang gehen wollen. Mit im Spiel ist eine Kollektiv-Aura, die großen Einfluss auf alle nimmt. Und da Perry ja diesen Ring besorgt hat, könnte er doch eigentlich versuchen, mit dem irgendwie auf die Porleyter zuzugehen. Ob das von Erfolg gekrönt sein wird?

Und während wir im Kopf unseren Epilog überdenken, gibts den nächsten Cliffhanger zu hören, der den Lauscher mit einem „Oha!“ zurücklässt. Wir sind gespannt ob der Übermacht, die da im Anflug ist!

Das Hör-Erlebnis:

Mit gewohnt hohem Tempo spricht uns der Erzähler in die Story hinein. Das macht das Ganze sehr lebendig und auch die beschreibenden Szenen klingen so wie erlebt und berichtet und nicht wie vorgelesen und ruttergerattert.

Bei den der Vertonung der einzelnen Charaktere und vor allem bei den hitzigen Dialogen legt sich der Sprecher voll ins Zeug und lässt den Hörer ab und zu vergessen, dass hier nur ein einzelner Sprecher am Werk ist. Dabei verändert er hier und dort mal seinen Tonfall, verzerrt etwas die Stimme und erschafft so die handelnden Figuren.

Wobei mir sein Chef-Porleyter, Lafsater-Koro-Soth, ein wenig zu schrill in den Ohren klang und mich hin und wieder zusammenzucken ließ. Und auch der Haluter Icho Tolot war sehr seltsam anzuhören. Normal wird er eher (zu) laut und imposant gesprochen … er ist ja auch ganz schön groß … hier klingt er irgendwie, als würde jemand die Luft anhalten und dennoch sprechen. Da entstand in meinem Kopfkino kein Koloss.

Grinsen musste ich am Ende, als „unglaublich viele Raumschiffe“ angekündigt wurden und ich vor meinen geistigen Hör-Augen den Sprecher gesehen habe, wie er sich den Mund zuhält und sich beim Sprechen zur Seite wegdreht. So habe ich früher bei meinen Kassettenrecoder-Hörspielen auch die Spezialeffekte gemacht.

Der immer mal wieder unter den Sprecher gelegte Ambient-Soundteppich, der spacig durch das Kopfkino des Hörers wabert, erhöht den Hörspaß. Leider verschwindet er aber auch jedes Mal wieder so abrupt, wie er aufgetaucht war.

Der Sprecher:

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern es wurde mit einer durchschnittlichen Bitrate, ABR, kodiert, deren Wert aber ähnlich hoch ist. So was macht man in der Regel, wenn man eine bestimmte Dateigröße nicht überschreiten möchte. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition 129, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 1093, „Testwelt Cheyraz“, das lustigerweise gar nicht in diesem Sammelband zu finden ist, sondern schon das letzte Mal verarbeitet wurde. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 1098, „Der steinerne Bote“, als JPG-Datei in der Auflösung 2027 x 2976 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1087, 1089 und 1095-1099. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version der Verpackungsfront und am Ende die von Band 1098, „Der steinerne Bote“ zu sehen.

Mein Fazit:

Mit einigen Artefakten und sonstigen Dingen unterhalten uns die Autoren hier im Wechsel. Mit dabei wären unter anderem ein Frostrubin, jede Menge Staub, Trümmerteile, ein immer noch rotierendes Nichts, Vogelwesen und ein Ring, sie alle zu einen … oder so ähnlich. Es gibt jede Menge Action und Einzelabenteuer mit Perry und Icho Tolot und auch die mittlerweile verzweifelten Terra-Besatzer, die Porleyter, bekommen handlungstechnisch gut zu tun. Der rote Faden wird vorangetrieben, es gibt jede Menge neue Hintergrundinfos und trotz anfänglicher Hörzweifel hängt doch vieles miteinander zusammen.

Und von diesen Zusammenhängen erzählt uns Axel Gottschick. Das macht er mit gewohnt großem Einsatz und viel Schauspiel vor dem Mikro, das nur wenig zu wünschen übrig lässt. Auch wenn mir sein Haluter zu „seltsam“ und ein Porleyter zu schmerzhaft klang, erhöht Axel Gottschick für mich die Wertung auf jeden Fall. Erzählt macht die Story auf jeden Fall mehr Spaß als selbst gelesen … für mich zumindest.

2 MP3-CDs mit 170 Tracks
Spieldauer der Lesung: 16:07 Std.
Sprecher: Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3957950284

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 129 ist auch als Downloadversion in vier Teilen oder komplett beim Verlag erhältlich.

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