Perry Rhodan – Die Cyber-Brutzellen (Silber Edition 120)

Die Handlung:

Auf den von Menschen bewohnten Planeten schreibt man das Jahr 425 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. In der Milchstraße hat sich die Kosmische Hanse zu einer bedeutenden Handelsorganisation entwickelt. Nur Eingeweihte wissen, dass Perry Rhodan sie aus einem anderen Grund ins Leben gerufen hat: Sie dient der Abwehr eines mächtigen Gegners, der Superintelligenz Seth-Apophis.

Doch die Bedrohung ist längst da, auch in den eigenen Reihen, und sie macht nicht vor dem Solsystem und der Erde halt. Die Terraner werden mit Cyber-Brutzellen konfrontiert. Diese Waffen sind winzig wie ein Virus, sie können aber Menschen töten und zu Handlangern des Gegners machen.

Um Antworten auf kosmische Fragen zu erhalten, muss Rhodan in die ferne Galaxis Norgan-Tur reisen. Noch während er die Vorbereitungen für diese Reise trifft, läuft einer der besten Freunde der Menschheit Amok – es ist der Haluter Icho Tolot … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Nachdem in der letzten Silber Edition die Grundsteine gelegt, die HANSE mit ihrer offiziellen und der viel wichtigeren inoffiziellen Bestimmung gestartet ist und das neue Zählsystem für der Zeit, NGZ, angefangen hat, gehts diesmal richtig dramatisch los. Brutzellen, gute und böse, treiben ihr Unwesen. Mittendrin ist der undurchsichtige Quiupu, der im letzten Band im Wega-System aufgegriffen wurde und seine eigenen Pläne zu verfolgen scheint. Und während in bester „Invasion of the Body Snatchers“-Manier die kleinen fiesen Zellen loslegen, erlebt der Hörer eine spannende Flucht, eine Jagd und ein paar clevere Ideen des Autoren.

Wie es bei einer Heftsammlung üblich ist, gibts danach direkt wieder einen Cut und es bekommen die Hörer ihr Futter, die gern wieder ein paar Schläfer-Agenten des neuen Zyklus Gegners Seth-Apophis kennenlernen möchten. Auch die Episode, die auf Jarvith-Jarv spielt, weiß spannend zu unterhalten.

Und dann wirds verwirrend. Auf einmal werden Begriffe wie „die ultimaten Fragen“, ENDLOSE ARMADA, DAS GESETZ und „Ritter der Tiefe“ in den Raum geworfen. Ist dieser Zyklus vielleicht doch nicht ganz so einsteigerfreundlich, wie die parallel erscheinenden Silber-Editions-Schienen? Muss man die Begriffe kennen, um der Story folgen zu können?

Zum Glück für den nicht-allwissenden Hörer hält die Verwirrung nicht allzu lange an, denn dann tauchen erst Quiupu und dann Icho Tolot auf und sorgen für reichlich Tumult. Und wenn ein Haluter für Stimmung sorgt, kann sich auch der Rhodan-Einsteiger vorstellen, was da so abgeht.

Auch die im letzten Band verlassenen Betschiden Surfo Mallagan, Brether Faddon und Scoutie werden hier lang und breit weiterbehandelt und wir erleben einige Planetenabenteuer und eine Kundschaftermission mit ihnen. Die sind so umfang- und abwechslungsreich, dass sie den gesamten Rest dieser Silber Edition für sich vereinnahmen.

Das Hör-Erlebnis:

Auf seine eindringliche Weise schafft es Axel Gottschick recht schnell, den Hörer an die Story … oder besser, die Storys zu binden. Es passiert ja auch eine Menge, aber durch den Sprecher verlieren wir nie die Übersicht. Dabei passt es diesmal ganz gut, dass sich Gottschick wie gewohnt eher wie ein Dokumentationssprecher anhört und auch wie einer liest. Das menschliche (und auch das nicht-menschliche) Gefühlsspektrum kann er dennoch glaubhaft vermitteln.

Untermalt wird der Vortrag von Axel Gottschick immer mal wieder von einem Ambient-Sound-Teppich der von „Moment, ist da was im Hintergrund?“ bis hin zu „Alienjagd auf dem Fremdraumer eines B-Movies 1952“ reicht, was mehr oder weniger … häufig mehr als weniger irritierend wirkt, weil es teilweise wirklich stört und nicht unterstützt … nicht nur der Lautstärke wegen.

Dass Axel Gottschick nicht „der Mann mit den tausend Stimmen“ ist, das wissen die Hörer bereits. Dennoch schafft er es, die Dialoge lebendig ins Ohr des Fans zu bringen, indem er geschickte Pausen einlegt, die Szenenbeschreibungen klar von den Äußerungen der Charaktere trennen. Wenn er aber für Quiupu doch mal seine Stimme verstellt, dann tut das fast in den Ohren weh … und das schon, bevor er vom Skript die Anweisung erhält, noch krächziger zu sprechen. Weniger Lautstärke wäre da angenehmer gewesen. Gleiches gilt eigentlich für alle Stellen, an denen Gottschick seine Stimme verändert, er wird dann einfach aufdringlich laut.

Die MP3s und das Booklet

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern hier wurde mit etwa 160 Kbps in ABR, also einer durchscnittlichen Bitrate kodiert. „Etwa“, weil es einigen Tracks auch mal mehr ist. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition 120, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 1448 x 1444 bei und entspricht einer grafisch bearbeiteten, ziemlich farbenfroh violett-bläulichen Version der Front von Heft 1011, „Angriff der Brutzellen“. Außerdem bekommen wir noch das tasächliche Heft-Cover der Nummer 1011 als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, ein Vorwort von Hubert Haensel, eine Risszeichnung des kranischen Schiffes SANTONMAR, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 1005, 1006, 1010-1016, 1020 und 1021. Außerdem gibts vorn noch mal die schicke CD-Cover-Version von Band 1011, „Angriff der Brutzellen“, und am Ende die von Band 1020, „Das Viren-Experiment“ zu sehen.

Der Sprecher:

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Mein Fazit:

In dieser Silber Edition ist so viel los, dass gerade der nicht ganz so Sattelfeste schnell überfordert werden könnte. In der Milchstraße treiben Cyber-Brutzellen ihr Unwesen … und Icho Tolot später auch. Quiupu bereitet sich auf das Viren-Imperium vor, was auch immer das ist und auch Carfesch, der Abgesandte der Kosmokraten, ist wieder mit dabei. Die drei Betschiden vom letzten Band erleben jede Menge Abenteuer auf Planeten und im All. Und es werden Begriffe in den Raum geworfen, die wichtig klingen, die aber keiner erklärt.

Dass hier ganze elf Hefte verarbeitet wurden, das merkt man schon. Turbulent gehts zu, sehr abwechslungs- und ideenreich … spannend noch dazu. Das könnte dem einen oder anderen sogar schon ein wenig zu viel des Guten sein.

Axel Gottschick schafft es aber, den Hörer mit den Handlungsfäden nicht zu überfordern, sondern ihn im Gegenteil bestens zu unterhalten. Stoff zum Vorlesen bekommt er genug und er bereitet ihn lebendig auf, sodass es hier viele Stunden abwechslungsreiche Abenteuer zu erleben gibt.

Mit welcher Seuche, welchen Viren oder Body-Snatcher-Zellen wir es auf der „Mission Zeitbrücke“ zu tun haben, das wird sich in einigen Wochen zeigen.

2 MP3-CDs mit 188 Tracks
Spieldauer der Lesung: 17:33 Std.
Sprecher: Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3943393507

http://www.einsamedien.de
http://www.perry-rhodan.net

Hinweis: Die Silber Edition 120 ist auch als Downloadversion in vier Teilen beim Verlag erhältlich.

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