Buchwurminfos III/2004

Entgegen kompetenter Kritik an der neuen Rechtschreibung (60 Rechtswissenschaftler hatten sich an die Ministerpräsidenten gewandt) wurde diese nun doch auf der Kultusministerkonferenz rechtsverbindlich zum 1. August 2005 beschlossen. Ab dann muss die alte Schreibweise an Schulen von den Lehrern als Fehler gewertet werden. Die Kultusminister gründen einen „_Rat für deutsche Rechtschreibung_“, der alle fünf Jahre den Ministern einen Bericht über Fortgang der Reform und nötige Anpassungen erstattet. Der |Klett|-Verlag gab zuvor noch bekannt, dass sich die Schulbuchverlage keineswegs gegen eine Rückkehr zu den bewährten Regeln der alten Rechtschreibung sperren. Verleger Michael Klett findet die sogenannte Reform unnötig und unsinnig und bedauert, dass er – als die Reform durchgesetzt wurde – nicht protestierte. |Klett-Cotta| produziert, wo immer es geht, grundsätzlich in der alten Rechtschreibung. Auch der |Stolz|-Verlag zum Beispiel publiziert seine – nicht genehmigungspflichtigen – Lernhilfen weiterhin in alter Rechtschreibung. Ohnehin stehen nur 13 Prozent der Bevölkerung hinter der Reform. Nun fordert aber auch der niedersächsische Ministerpräsident _Christian Wulff_, erklärter Reformgegner, die Ministerpräsidentenkonferenz auf, sich mit der Rechtschreibreform zu befassen und die Zuständigkeit der Kulturministerkonferenz darüber zu beenden. Vom saarländischen Ministerpräsidenten _Peter Müller_ wird er bereits unterstützt, ebenso noch hochkarätiger von _Edmund Stoiber_. Mit der Kulturstaatsministerin _Christina Weiss_ hat inzwischen auch erstmals ein Mitglied der Bundesregierung sich dafür ausgesprochen, die Rechtschreibreform zu modifizieren, da die meisten der Deutschen die neuen Regeln nicht anwenden. Mehrere unionsregierte Länder fordern mittlerweile die Rücknahme der Reform. Der Verband |VdS Bildungsmedien| kritisiert diese neueste Entwicklung. Er rechnet vor, dass auf die Schulbuchverlage bei Rückkehr zur alten Rechtschreibung mehr als 250 Millionen Euro Kosten kämen. Die Umstellung der tausend wichtigsten Lehrwerke würde rund 60 Millionen Euro kosten. Die im Fall einer Rückkehr wertlosen Lagerbestände der Verlage beziffert der Verband auf 200 Millionen Euro. Die Präsidentin der Kulturministerkonferenz, die rheinland-pfälzische Bildungsministerin _Doris Ahnen_ (SPD) teilt diese Ansicht. Dieser Darstellung hat dagegen das |VdS|-Mitglied |Scholz|-Verlag widersprochen. Ungeachtet der jüngst aufgeflammten Diskussionen hält die Bundesregierung an der Rechtschreibreform fest.

Ein interessantes Urteil zur _Preisbindung_ hat es durch das Oberlandesgericht Frankfurt gegeben. Ein Journalist hatte neuwertige Rezensionsbücher, die er von den Pressestellen der Verlage erhält, über _eBay_ angeboten. Nach dem erfolgten Urteil gilt die Preisbindung auch für Privatpersonen, selbst wenn deren Angebote ohne Gewinnerzielungsabsicht – dafür aber wiederholt – getätigt werden. Das Internet ist beim Verkauf von Büchern kein rechtsfreier Raum. Auch der Begriff des Letztabnehmers wurde dabei definiert. Letztabnehmer ist nur, wer Bücher zu anderen Zwecken als dem Weiterverkauf erwirbt. Offen gelassen wurde dabei allerdings, ob eine Privatperson, die ein neues Buch für den eigenen Gebrauch erwirbt oder als Geschenk erhält, anschließend aber ungenutzt verkauft, als Letztabnehmer anzusehen ist.
Ein anderes Urteil zur Preisbindung, betreffend den 5-Euro-Startgutscheinen bei _Amazon_, wurde in erster Instanz gegen |Amazon| erwirkt, diese waren aber in Berufung gegangen. Das Oberlandesgericht Frankfurt bestätigte aber die Entscheidung des Landgerichts Wiesbaden. Auch bei Kundenbindungssystemen im Internet ist die Preisbindung zu beachten und die Startgutscheine stellen einen Verstoß gegen die Preisbindung dar.
Die einstweiligen Verfügungen von Preisbindungsvertretern gegen den _Bertelsmann Club_ hören ebenfalls nicht auf. Der Club verstößt mit seinen zeitgleich zu Originalausgaben erscheinenden preisgünstigeren Büchern ständig gegen das „Potsdamer Abkommen“. Die Gerichte plädierten auf außergerichtliche Einigung und diese ist mit Abstrichen für die Verlage auf Kompromissbasis zugunsten des Clubs ausgegangen. Der Mindestabstand zwischen Originalausgabe und Erstankündigung des Clubs kann vier statt bislang sechs Monate betragen (wobei es keine Rolle spielt, ob die Clubausgabe als Hardcover oder Broschur erscheint), die Preisdifferenz darf in diesem Falle im Gegenzug dafür 15 Prozent nicht überschreiten. Für den Weihnachtskatalog kann der Abstand auf drei Monate verkürzt werden, die Preisdifferenz darf dann nur bei fünf Prozent liegen. Erst sechs Monate nach Originalausgabe darf die Clubausgabe – wie bereits häufig praktiziert – bis zu 40 Prozent vom Originalpreis abweichen. Für Bücher, die sich auf kurzfristig anstehende, öffentliche Termine wie Sportereignisse oder politische Wahlen beziehen, gelten die Einschränkungen nicht. Nicht mehr zeitgleich dürfen dagegen Bücher zu aktuellen Kinofilmen und Fernsehserien erscheinen. Das _modifizierte Potsdamer Protokoll_ soll zehn Jahre gelten. Die Bestimmungen sind vereinfacht und dadurch verständlicher geworden. Alle Beteiligten mussten Zugeständnisse machen, konnten jedoch auch das für sie Notwendige erreichen. |Bertelsmann| hat sich auch verpflichtet, aggressive vergleichende Werbung zu unterlassen. Dies aber mit Kündigungsvorbehalt, wenn andere Wettbewerber in dieser Weise werben sollten. |Weltbild| zum Beispiel wird dahingehend von |Bertelsmann| nun sehr genau beobachtet.

Die deutsche _Bonnier Holding_ hat sich beim Bundeskartellamt über _Random House_ beschwert. Im Zuge der Aufteilung von _Ullstein Heyne List_ sind |Bonnier| die Taschenbuch-Reihen _Heyne Fantasy_ und _Heyne Esoterik_ zugesprochen worden. |Bonnier| wirft |Random House| nun vor, aus diesen Reihen erfolgreiche Titel herausgepickt und in der hauseigenen |Allgemeinen Reihe| des |Heyne|-Taschenbuchs platziert zu haben. Das |Heyne Fantasy|-Programm erscheint regulär eigentlich nun bei _Piper Taschenbuch_, das damit sein schon recht umfangreich gewordenes Fantasyprogramm noch mal kräftig aufstockt. Viele klangvolle Namen wie Robert Jordan, Terry Pratchett und Ursula K. Le Guin sowie sehr gut eingeführte Reihen gehören jetzt zu |Piper|. Diese Erfolgstitel erscheinen nun in neuer Ausstattung. Auf die kommende Fantasy-Vorschau des |Piper|-Verlages kann man zu Recht sehr gespannt sein.

2001 war auch der _Luchterhand Literatur Verlag_ von _Random House_ aufgekauft worden und obwohl er anfangs nicht wollte, blieb der ehemalige Verlagschef _Gerald J. Trageiser_ auch als Leiter im Konzern. Aus alters- und gesundheitsbedingten Gründen hört er aber Ende dieses Jahres auf. Nur durch ihn gelang die gute Integration von |Luchterhand| in |Random House| und seinetwegen sind auch die wichtigen Schriftsteller wie Christa Wolf, Antonio Lobo Antunes oder Hanns-Josef Ortheil geblieben. Ob sie ohne Trageiser aber die Treue halten werden, bleibt abzuwarten. Dies ist auch |Random House| bewusst, die Probleme hatten, einen wirklich „angemessenen“ Nachfolge-Kandidaten für die Verlagsleitung zu finden.
Hausintern wurde ab Januar 2005 _Georg Reuchlin_, Verleger von |Goldmann|, |Manhattan| und |btb|, die Leitung übertragen. Klaus Eck, verlegerischer Geschäftsführer von |Random House|, erklärt dazu, dass die Eigenständigkeit von |Luchterhand| nicht in Frage steht und dass die drei literarischen „Abteilungen“ |Luchterhand|, |Knaus| und |btb| noch ausgebaut werden. Die Gerüchte, dass das Taschenbuchlabel |Sammlung Luchterhand| eingestellt würde, stimmen nicht, „es soll so etwa in Richtung |KiWi| gehen“. Ganz gegen den Trend der Konzernbildungen erlebt die Branche in jüngster Zeit aber eine überraschend große Welle neuer autonomer Verlagsgründungen.

Angesichts solch politischer Weltlagen wie den Konflikten in der gegenwärtigen Zeit haben Religionen – selbst im Niedergang – auch immer wieder Auftrieb. Selbst das Christentum, dessen Bücher längst nicht mehr so gefragt sind wie in früheren Zeiten, machen mit den „Psalmen“ ein ganz gutes Geschäft. Aber auch im esoterischen New-Age-Bereich steigt die Anzahl der Titel, die sich auf unkonventionelle nicht-kirchliche Weise dem Christentum annähern. Der Zeitgeist weht überraschenderweise für das Christliche. Das ist vor allem auch an der eigentlich „christlichen Opposition“ abzulesen: In der okkulten Logenwelt wird Christentum mehr denn je ernsthaft diskutiert, die naturreligiösen Gruppen beginnen (trotz der Hexenverbrennungen des Mittelalters) sich im interreligiösen Dialog zu engagieren und die Gothic-Szene – die im öffentlichen Ansehen oftmals noch als satanistisch gilt und der man unterstellend eher Aufrufe zu Kirchenverbrennungen zutraut – überrascht in jüngster Zeit mit christlicher Toleranz (Beispiel: in der aktuellen Szenen-Zeitung _Zinnober_ sprechen in erstaunlicher Anzahl führende Szene-Ikonen über ihre Sympathie zur christlichen Kultur).
Auffallend dagegen ist dann die Position des Leiters des esoterischen Verlags _NEUE ERDE_, _Andreas Lentz_. In der aktuellen gemeinsamen Branchenzeitung _“Sichtung“_ der esoterischen Verlage, die an die Buchhändler geht, grenzt er sich radikal vom Christentum ab. Er weist auf den grausamen Gott der Christen hin und führt dabei die inhumanen Stellen sowohl im Alten Testament wie auch im Neuen Testament auf. Er stellt die Bibel nicht nur als inhuman, sondern auch äußerst gefährlich dar, denn sie legitimiert Völkermord und härtere blutige Strafen. Natürlich steht hinter solcher Position ein schwererer innerer Konflikt, denn im Bündnis mit anderen spirituellen Verlagen – die solche Art Literatur publizieren – bedeutet dies einen täglichen „Eiertanz“. Aber auch in anderer Angelegenheit zeigte Andreas Lentz schon seinen Mut und sein Engagement für Herausforderungen. Mit einer großen Anzeigeaktion hatte er sich vor wenigen Jahren von der Zusammenarbeit mit den Barsortimenten (Auslieferungen für Buchhandlungen) verabschiedet und war einer der wenigen, der sich deren kommerzielle Politik gegenüber Verlagen mit zu ungünstigen Konditionen nicht gefallen ließ.

_Zensur_ greift weltweit immer mehr um sich, nicht nur in den diktatorischen Ländern bzw. hauptsächlich der islamischen Welt. Leider vor allem in den _USA_ ist sie auf dem Vormarsch. Amerikanische Verleger müssen die Regierung um Erlaubnis fragen, was sie veröffentlichen dürfen. Das Verlegen von Literatur aus den Embargoländern, den so genannten „Schurkenstaaten“, ist genehmigungspflichtig. Auch in _Deutschland_ gibt es interessante Gepflogenheiten. Die Bundesbehörden sind berechtigt, bei Buchhandlungen und Bibliotheken Auskunft darüber einzuholen, für welche Bücher sich verdächtige Kunden interessieren und welche Werke sie kaufen. Nach der _internationalen Verlegerunion (PEN)_ wurden im vergangenen Jahr weltweit mehr als 1000 Autoren, Publizisten, Verleger und Journalisten verfolgt, davon 230 vor Gericht gestellt.
(Siehe dazu auch den Essay [„Die Geheimnisse der Zensur“]http://www.telos-verlag.de/seiten/kasrede.htm von Dr. Roland Seim M.A.)

Die _neoliberale Wirtschaftspolitik_ der 90er Jahre hat auch in den Verlagen deutliche Spuren hinterlassen. Die Tendenz zu immer größerer Konsolidierung und Kommerzialisierung hat mächtige Oligopole entstehen lassen und das Geschäft des Verlegens radikal verändert. Nicht mehr das Produkt, sondern dessen Vermarktung stehen im Vordergrund. |“Dabei sind für viele Nationen Bücher noch immer die einzigen Waffen im Ringen um die Freiheit und um das geistige Überleben“| (Hans Küng).

Das Gastland der _Frankfurter Buchmesse 2004_ – 17 Länder aus der _arabischen Welt_ – hat schon jetzt einen neuen Rekord aufgestellt. Mit 4000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist dies bislang die größte Gastland-Ausstellung seit Einführung dieser Einrichtung auf der Messe. Nicht beteiligt sind Algerien, Marokko, Libyen, Kuwait und Irak, die allerdings mit eigenen Beiträgen vertreten sind. Zur _Frankfurter Buchmesse 2005_ wird erstmals auch _Nordkorea_ teilnehmen. Zuvor nimmt Deutschland ebenso erstmals an der nordkoreanischen Buchmesse teil.
Realistisch betrachtet, gibt es allerdings keine wirkliche Verlagswirtschaft in Nordkorea, nicht zuletzt wegen der Papierknappheit, wodurch gar keine Bücher gedruckt werden können. Wenn ein neues Werk herauskommt, stammt es vom Großen Führer. Der Novitätenausschuss liegt in guten Zeiten bei 700 Titeln jährlich. 50 Prozent der literarischen Bücher rühmen die Revolutionsgeschichte, die anderen 50 Prozent den revolutionären Aufbau. Geschrieben wird nach Plan, die Autoren sind namenlose Kollektive. Untergrundliteratur wie im früheren Ostblock gibt es nicht. Kataloge und ein Verzeichnis lieferbarer Bücher gibt es nicht. Der Buchmarkt ist staatlich gelenkt. Oberste Behörde ist das Amt für Publikation. Selbst der Minister für auswärtige kulturelle Angelegenheiten beantwortet keine Fragen, sondern verweist auf dieses mysteriöse Amt. Die kulturelle Öffnung läuft derzeit recht breit – so ging auch beispielsweise die Eröffnung eines Lesesaals mit deutscher Literatur durch die Präsidentin des Goethe-Instituts, Jutta Limbach, in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang durch die Hauptnachrichtensendungen des deutschen Fernsehens. Denn dies ist die erste westliche Kultureinrichtung auf nordkoreanischem Boden.
Ob dort für koreanische Interessenten freier Zutritt möglich sein wird, muss kritisch beobachtet werden. Denn bisher werden selbst im germanistischen Institut der Kim-Il-Sung-Universtität Lexika und Gegenwartsliteratur vor den Studenten weggeschlossen. Die Leselisten für die ca. 50 Studenten stammen noch aus DDR-Zeiten, ebenso die Lehrmaterialien. Übersetzt wurden vor allem Goethe, Schiller, Heine, Remarque, Thomas Mann, Heinrich Böll und Anna Seghers. Harry Potter ist in Nordkorea unbekannt geblieben.
Vorsichtig öffnet sich Nordkorea für Kontakte nach Deutschland, die nach dem Zusammenbruch der DDR vollkommen eingestellt worden waren. Auf der Buchmesse 2005 wird Korea also Gastland sein und wiederum stellt sich dabei die riskante friedenspolitische Arbeit der Messe klar heraus. Denn Nordkorea wird dabei in die Gastlandpräsentation Korea integriert und für kurze Zeit sind dann beide Länder tatsächlich erstmals kulturell vereint. Südkorea stimmt dieser Politik zu, beide Hälften des Landes träumen von einer Vereinigung.
Mit der japanischen Kolonialherrschaft (1910 – 1945) begann für Korea ein von Kriegen und Konflikten geprägtes Jahrhundert, das Traumata und Zerstörungen zurückließ. Der Koreakrieg endete 1953 mit der Teilung des verwüsteten Landes. Norden und Süden sind militärisch gegeneinander abgeschottet und dazwischen verläuft ein vier Kilometer breiter, verminter Streifen Niemandsland. An der Grenze stehen sich waffenklirrende Truppenverbände gegenüber; allein im Norden sollen eine Million Soldaten stationiert sein. Telefonate, Briefverkehr oder Besuche sind von beiden Seiten streng untersagt.
Dennoch gibt es Versuche, sich einander anzunähern. Bereits in der sogenannten Berliner Erklärung hat der damalige südkoreanische Präsident Kim Dae-jung das kommunistische Nordkorea zu einer Politik der Versöhnung und Kooperation aufgefordert. Der nordkoreanische Kim Jong II. reagiert verhalten und nur aufgrund der wirtschaftlichen Not, aus der heraus es bereits zu einer Reihe von innerkoreanischen Projekten gekommen ist (z.B. die Sonderwirtschaftszone Kaesong). Das Interesse an einer Vereinigung ist bei den Großmächten Amerika, China und Russland sehr gering. Kulturell und politisch ist das für westliche Demokraten aber auch eine schwierige Annäherung. In Nordkorea gilt die Zeitrechnung nach der Geburt ihres Ewigen Präsidenten Kim Il Sung, zugleich Geburtsjahr der Staatslehre Juche, Werk des Großen Führers. 2004 ist in Nordkorea das Jahr 93. Aufgrund der Erfahrungen mit der japanischen Okkupation (1910 – 1945) und dem Koreakrieg setzte Nordkorea auf absolute Unabhängigkeit, mit dem Preis der Abschottung gegenüber dem Rest der Welt. Nun öffnet man sich, der wirtschaftlichen Not gehorchend. Eine Vorreiterrolle spielt dabei Deutschland, das seit 2001 diplomatische Beziehungen unterhält. Seit dem Ausbleiben von Wirtschaftshilfen aus dem ehemaligen Ostblock kann sich Nordkorea nicht mehr selbst versorgen. Die großen Hungersnöte 1994 – 1998 haben die deutsche Welthungerhilfe aktiv werden lassen.

Der diesjährige _Friedenspreis des Deutschen Buchhandels_ geht an den ungarischen Autor Péter Esterházy.

Im Juli verstarben gleich zwei der bedeutendsten Persönlichkeiten der deutschen Zeichnerszene. _Chlodwig Poth_ (im Alter von 74 Jahren) galt als einer der wichtigsten deutschen satirischen Zeichner und erhielt noch im letzten Jahr die Goetheplakette der Stadt Frankfurt. Er hatte die Zeitschriften |Pardon| und |Titanic| mitbegründet.
Ebenfalls verstorben ist mit 45 Jahren der Karikaturist _Bernd Pfarr_, Vertreter der |Neuen Frankfurter Schule| und ebenfalls für |Titanic| tätig, aber auch für den |Stern| und das |Zeit-Magazin|. Außerdem illustrierte er Kinderbücher. Für sein Werk hatte er 1998 den Max-und-Moritz-Preis erhalten.

Ebenfalls im Juli verstarb _Joachim Radner_, Geschäftsführer der Verlagsgruppe |Beltz|, mit 46 Jahren an einem Herzinfarkt. Radner hatte 2001 die Führung der |Beltz|-Verlagsgruppe vom Senior-Verleger Manfred Beltz Rübelmann übernommen und den Verlag durch Ankauf mehrerer Fachbuch- und Kinder/Jugendprogramme ausgebaut.

|Das _Börsenblatt_, das die hauptsächlichen Quellen für diesen Essay liefert, ist selbst auch im Internet zu finden, mit ausgewählten Artikeln der Printausgabe, täglicher Presseschau, TV-Tipps und vielem mehr: http://www.boersenblatt.net |