Worum gehts?

Tess hat einen herben Schicksalsschlag zu verarbeiten. Sie versinkt schier in Trauer und sucht ihre Ruhe in der Abgeschiedenheit des Runaway Mountains in Tennessee. Dort versucht sie in einer kleinen Berghütte zu sich selbst zu finden. Immer, wenn es sie ganz schlimm erwischt, dreht sie die Musik laut auf und tanzt sich ihren Kummer förmlich von der Seele. Doch was ihr gut tut, findet noch lange nicht jeder gut. Eines Tages steht ein erboster Mann vor ihr. Zwar ist er einigermaßen nett anzusehen, doch sie merkt schnell, dass er alles andere als ein Sympathisant ist – Ian North regt sich nämlich fürchterlich über die Lautstärke ihrer Musik auf. Man könnte von Abneigung auf beiden Seiten sprechen, doch das ist erst der Anfang.

Inhalt

Die 35-jährige Tess sucht die Einöde. Erst kürzlich ist ihr geliebter Ehemann Trav gestorben. Die Trauer droht sie innerlich aufzufressen und so zieht es Tess in die Berge, wo sie sich ganz auf sich selbst konzentrieren kann. Sie hat einen Weg gefunden, mit der Trauer umzugehen oder besser gesagt, sie zumindest etwas besser zu ertragen. Denn immer, wenn die Welt wieder einmal über ihr einzustürzen droht, dreht sie die Musik auf und tanzt. Sie tanzt ohne Raum und Zeit, ohne Gefühl, sie tanzt einfach.

Als sie gerade in Baumwollunterwäsche ihre Pirouetten dreht, steht plötzlich eine ernüchternde Gestalt vor ihr – Ian North. Er bewohnt das alte Schulhaus und ist ziemlich aufgebracht und empört über Tess‘ Lautstärke. Nach einem kurzen, wenig netten Gespräch, macht er auf dem Absatz kehrt.

Doch bei dieser einen Begegnung soll es nicht bleiben. Durch einen Zufall treffen sie erneut aufeinander. Und auch dieses Mal hegen die beiden keinerlei Sympathie füreinander, im Gegenteil. Doch leider bringen die Umstände es mit sich, dass die beiden sich nicht wirklich aus dem Weg gehen können und einen Weg finden müssen, das Beste draus zu machen.

Mein Eindruck

Sowohl das Cover, als auch der Klappentext haben sogleich meine Neugier auf dieses Buch geweckt. Die Geschichte scheint etwas Eigenes zu haben und klingt vielversprechend. Nach dem kurzen Prolog, der offenbar in der Vergangenheit erzählt wird, findet sich der Leser oder besser gesagt, die Leserin wieder in der Gegenwart. Die Kapitel sind recht lang aber der Schreibstil flüssig und gut zu lesen.

Die Geschichte als solche konnte mich jedoch leider nicht überzeugen. Ich war mir längere Zeit nicht sicher, ob es sich bei diesem neuen Roman der Bestseller-Autorin um ein Jugendbuch handelt. Die Geschehnisse wirken stellenweise recht aufgesetzt und inszeniert, teilweise sogar irgendwie abstrus.

Auch wenn die Autorin mit sprachlich sehr gut gefallen hat, so hat sie es dennoch nicht geschafft ihre Charaktere zum Leben zu erwecken – für meinen Geschmack jedenfalls. Ich kenne es eigentlich nicht, dass ich mit keiner einzigen Figur eine Verbindung eingehe. Keine der Protagonisten fand ich besonders hervorhebend und sympathisch, was natürlich auch dazu führt, dass der Zugang zur Geschichte nicht der Beste ist.

Das Ende fand ich überraschend gut und hat auf jeden Fall noch einen kleinen Stern bei meiner Bewertung herausgeholt. Denn das war wirklich eine gelungene Überraschung und Abwechslung nach dem ewigen Katz-und-Maus-Spiel zwischen Tess und Ian auf gefühlt 1000 Seiten.

Über die Autorin

Susan Elizabeth Phillips ist eine der meistgelesenen Autorinnen der Welt. Ihre Romane erobern jedes Mal auf Anhieb die Bestsellerlisten in Deutschland, England und den USA. Die Autorin hat zwei erwachsene Söhne und lebt mit ihrem Mann in der Nähe von Chicago. (Verlagsinfo)

Fazit

Grundsätzlich muss ich leider sagen, dass ich das Buch eher mittelprächtig fand. Es konnte mich weder besonders fesseln, noch haben die Figuren einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die aufsteigende Kurve, die die Geschichte zum Ende hin macht, hätte ich mir schon deutlich früher und vor allem mit Plateau gewünscht. Schade.

Taschenbuch: 512 Seiten
Originaltitel: Dance away with me
Ins Deutsche übersetzt von Claudia Geng
ISBN: 3734103436
www.randomhouse.de
www.susanelizabethphillips.com

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