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Silvana de Mari – Der letzte Elf

Die Reihe um Yorsch:

Band 1: „Der letzte Elf“
Band 2: „Der letzte Ork“
Band 3: „Der letzte Zauberer“
Band 4: „Die letzte Königin“
Band 5: „Die Rückkehr der Elfen“

Seit Jahren verwandelt ein ständiger Regen die Welt in einen großen Schlammsee. Die Menschen geben den Elfen und anderen magischen Wesen die Schuld, schließen diese in Reservate ein und vernichten sie auf teilweise grauenvolle Art.

Nicht verwunderlich ist es daher, dass der Unlängstgeborene, der Elf Yorschkrunsquarkljolnerstrink, künftig genannt Yorsch, nur Schlechtes von den Menschen gehört hat. Besonders warnte seine Großmutter Yorsch vor dem Appetit der Menschen auf Elf mit Rosmarin.

Nach einem schlimmen Schicksalsschlag zieht Yorsch alleine durch den Regen, der alles um ihn zu Schlamm verwandelt, als sein persönlicher Albtraum Wirklichkeit wird. Er begegnet seinem ersten Menschen. Sarja und ihr Hund sind ebenfalls in dem nicht aufhören wollenden Regen unterwegs und so treffen die beiden aufeinander. Yorsch schlottert nun nicht mehr nur vor Kälte, sondern auch vor Angst, Sarja könnte Rosmarin finden und ihn fressen.

Aus Einsamkeit und Verzweiflung schließen sich Yorsch und Sarja zusammen, um einen Teil des Weges gemeinsam zu bestreiten. Yorsch lernt dabei eine ihm unbekannte Art des Menschen langsam kennen, nicht alle scheinen ihn als Snack zu betrachteten. Die Angst bleibt allerdings.

Später treffen Yorsch, Sarja und der Hund ohne Namen auf den Jäger Monser, der Yorsch in die nächste Verzweiflung schickt, tötet dieser doch Tiere und damit kann Yorsch gar nicht leben. Die beiden Menschen passen sich dem Unlängstgeborenen aber an, schon allein um seine Tränenflut zu stoppen, die Sarja und Monser regelmäßig zur Verzweiflung treibt.

Zusammen sorgen Sarja und Monser für den kleinen Yorsch, wohl wissend, dass sie sich damit in große Gefahr begeben.

Nicht lange und das Schlimmste passiert, Yorsch, Sarja, Monser und der Hund ohne Namen werden gefangen genommen und in die Verliese der Stadt Daligar gesperrt. Dank Yorschs Fähigkeiten gelingt ihnen aber doch die Flucht und eingemeißelt in einer Mauer findet Yorsch eine Prophezeiung die lautet:

„Erst wenn der letzte Elf
und der letzte Drach sich finden
und sich Vergangenheit und Zukunft verbinden,
werden die Menschen ihr Schicksal überwinden.“

Yorsch wird damit klar, dass er der Letzte überlebende Elf ist und zusammen mit seinen menschlichen Freunden macht er sich auf, seine Bestimmung zu erfüllen.

Kritik

Mit Der letze Elf hat Silvana De Mari den ersten Teil Ihrer Reihe um den Elfen Yorschkrunsquarkljolnerstrink geschrieben, der die Leser zu verzaubern weiß.

Die Zielgruppe junger Leser wird die Autorin mit ihrem leicht zu lesenden Schreibstil erreichen können. Sie verzichtet auf Kompliziertes und so können auch junge Leser dem Geschehen spielend folgen. Die warmherzige, mitfühlende und dabei auch ionisch witzige Sprache zieht den Leser schnell in seinen Bann und der kleine Elf Yorsch gewinnt die Herzen der Leser sehr schnell. Der Stil ist auf jeden Fall ergreifend und Silvana De Mari schafft es, die Geschichte lebendig zu halten.

Die Orte der Handlung werden nicht zu detailliert beschrieben, der Leser kann sich aber trotzdem ein Bild der Umgebung machen und sich die Welt, in der sich die Charaktere bewegen, gut vorstellen. Zwar wird kaum auf die Welt um das Geschehen herum eingegangen, dies ist aber auch nicht zwingend nötig für die Handlung dieses Romans. Wichtiges erfährt der Leser auf jeden Fall.

Aufgeteilt ist die Geschichte in zwei Stränge: Einmal geht es um die Reise und die Erfüllung des unlängstgeborenen Elfen und darauf folgt die Zeit, in der Yorsch auf dem Weg zum Erwachsenwerden ist. Wo im ersten Teil die Spannung sehr gut erzeugt wird, kommt es im zweiten doch zu kleineren Längen, durch die der Leser auf die nächste Handlung fast warten muss. Dieses tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch, will der Leser doch auf jeden Fall wissen, wie der zweite Teil der Prophezeiung lautet. Diesen konnte Yorsch in der Eile der Flucht aus Daligar leider nicht mehr entziffern und weiß daher selber nicht, was ihn noch erwartet.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht eines Beobachters, der die Geschichte des Yorsch erzählt und daher ausschließlich das berichtet, was der junge Elf wahrnimmt.

Die Protagonisten sind sehr sympathisch, dabei aber leider nicht sehr facettenreich beschrieben. Eine Vorstellung wie die einzelnen Charaktere aussehen könnten gelingt kaum, hier macht mehr das Wesen die Protagonisten aus. Yorsch ist nicht das, was der Leser vielleicht von einem Elf erwartet, ein noch sehr kleines Kind, das sich sehr von den Menschen unterscheidet. Aus der Sicht eines Menschen, macht er viele Sachen sehr kompliziert wenn nicht sogar falsch. Denkt der Leser aber etwas nach, kann er doch schnell zu einem anderen Urteil kommen. So kommt es dazu, dass der Leser mit diesem kleinen Kerl schnell weint, über seine Art lacht und seine Gefühle teilt. Dieses geht auch Yorschs menschlichen Freunden so, mit ihnen kann man sich sehr gut identifizieren. Yorschs Zauber erliegt daher jeder.

Das Cover ist wirklich sehr schön gestaltet, in Grüntönen gehalten ist eine fantastische Landschaft zu sehen, im Vordergund ein Elf und ein Drache. Der Titel ist in silberner Farbe geschrieben und mit Spotlack hervorgehoben.

Fazit

Silvana De Mari hat mit Der letzte Elf ein zauberhaftes Buch, über Freundschaft, Glück aber auch Verlust geschrieben. Die Geschichte ist einfach als zauberhaft und wundervoll zu bezeichnen. Auch die übermittelten Werte können hier punkten.

Der letzte Elf ist ein Buch, das seine junge Zielgruppe genauso zu verzaubern vermag wie auch den erwachsenen Leser des Genres Fantasy. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung.

Autor

Silvana De Mari lebt mit ihrer Familie und einem riesigen Hund nahe Turin. Sie arbeitete als Ärztin in Italien und Afrika, bevor sie sich zur Psychotherapeutin ausbilden ließ. Nachdem sie schon kürzere Texte in Zeitschriften publiziert hatte, landete sie mit ihrem ersten Kinderbuch „Der letzte Elf“ einen sensationellen weltweiten Erfolg.

Taschenbuch: 367 Seiten
Originaltitel: L’ultimo Elfo
Übersetzer: Barbara Kleiner
Vom Verlag empfohlenes Alter: 11 – 12 Jahre
ISBN-13: 978-3570134788
www.randomhouse.de/cbjugendbuch

Autorin der Rezension: Nadine Warnke