Alexander-Burgh, Eberhard – Hui Buh – Schlotterbox (13-15)

_Inhalt_

|“Hui Buh und die geraubte Anhfrau“| (Episode 13)

|Besetzung:|

Erzähler – Hans Paetsch
Hui Buh – Hans Clarin
König Julius der 111. – Claus Wilcke
Königin Konstanzia – Ingrid Andree
Kastellan – Andreas von der Meden
Ahnfrau Rosalinde – Karin Lieneweg

|Story:|

Hui Buh ist bereits voller Vorfreude auf die anstehende Vollmondnacht, entdeckt dann aber voller Entsetzen seine alte vermoderte Holztruhe, die plötzlich gänzlich in Rosa angestrichen ist. Der Schlossgeist hat bereits eine schlimme Befürchtung, wer hinter dieser Schreckenstat steckt, und begibt sich alsbald in die Ahnengalerie.

Dort wird seine Vermutung bestätigt: Ahnfrau Rosalinde ist mitsamt ihrer zähnefletschenden Hunde aus ihrem Gemälderahmen gestiegen und treibt nun auf Schloss Burgeck ihr Unwesen. Spürbar genervt muss Hui Buh vor seinen adligen Freunden rechtfertigen, warum ihm derzeit die Farbe Rosa nacheilt. Doch der hinterlistige Geist hat schon einen Plan, wie er sich der einstigen Freundin entledigen kann. In einem Spiel weist er sie in ihre Schranken und zwingt sie somit zurück in den Rahmen. Doch wie schon damals, als die beiden im Streit auseinander gegangen waren, hat Hui Buh mit gezinkten Karten gespielt …

|“Hui Buh und die unheilvolle Burgfehde“| (Episode 14)

|Besetzung:|

Erzähler – Hans Paetsch
Hui Buh – ans Clarin
König Julius der 111. – Claus Wilcke
Königin Konstanzia – Ingrid Andree
Kastellan – Andreas von der Meden
Knappe – Stephan Chreszinski
Schiedsrichter – F. J. Steffens
Frau von Mausestein – Marianne Kehlau
Herr von Mausestein – Ernst von Klipstein

|Story:|

König Julius wird ganz unerwartet in eine Fehde mit dem Burgherrn von Mausestein hineingezogen, der bei einem Ritterturnier herausfinden möchte, welche Burg die ältere ist. Obwohl Julius bei der Ankunft des Boten, der diese Nachricht überbringt, nicht wirklich darauf erpicht ist, sich im Wettstreit mit dem erfahrenen von Mausestein zu messen, lässt er sich von seinem Schlossgeist dazu drängen, die Herausforderung anzunehmen, schließlich verfügt Hui Buh über Möglichkeiten, den Wettkampf zu manipulieren. Vor Ort gehen jedoch alle Versuche des Geistes, seinem Herrn einen Vorteil zu verschaffen, mächtig in die Hose. Als die Lage bereits aussichtslos und die Fehde so gut wie verloren ist, greift der Schlossgeist von Burgeck zu einigen unerlaubten Mitteln – und rettet schließlich den guten Ruf seines Schlosses.

|“Hui Buh im dunklen Mitternachtswald“| (Episode 15)

|Besetzung:|

Erzähler – Hans Paetsch
Hui Buh – ans Clarin
König Julius der 111. – Claus Wilcke
Königin Konstanzia – Ingrid Andree
Kastellan – Andreas von der Meden
Spukwirt – Christian Rode
Geisterbeschwörer – Hans Hessling

|Story:|

Hui Buh wird inmitten seiner nächtlichen Aktivitäten von lauten Stimmen in der Spukspelunke aufgeschreckt. Getrieben vom Gedanken, es den Lärmbrüdern alsbald heimzuzahlen, steigt der Schlossgeist in den Mitternachtswald ab, um den Verursacher des Krachs für die Durchquerung des Waldes mit einem Wegezoll zu belegen. Der jedoch steckt den Geist in seine eigene Zolltüte und ruft so den Zorn Hui Buhs hervor. Mit allen Mitteln versucht das Gespenst, sich ein für allemal zu rächen. Doch egal was Hui Buh auch ausprobiert, der viel begabtere Kontrahent ist mit allen Wassern gewaschen und ihm stets einen Schritt voraus. Nur mit der Begleichung der Lösegeldforderung des Bösewichts ist es Hui Buh möglich, sich endlich wieder aus dieser misslichen Lage zu lösen. Doch diese Summe war eigentlich für andere Zwecke gedacht …

_Meine Meinung_

In der neuen “Schlotter-Box“ um das jüngst zu [Kinoehren 2881 gekommene Hörspiel-Gespenst werden dem Hörer drei weitere Folgen um den vorlauten Schlossgeist von Burgeck präsentiert. Und es darf mal wieder herzlich gelacht werden, weil die Inhalte teilweise sehr komisch, teils aber auch ein wenig bizarr geraten sind.

Bereits in der ersten Episode basiert die Handlung auf einigen merkwürdig albernen Aspekten. Hui Buh gerät in eine Fehde mit der nachtragenden Rosalinde, die nicht vergessen hat, dass das Gespenst in der Gestalt von Ritter Balduin mit miesen Tricks gegen sie vorgegangen ist. Nun hat sie Hui Buh wieder ausfindig gemacht und spielt ihm einen Streich nach dem anderen, woraufhin das Gespenst von Burgeck Julius und Co. stecken muss, welch fieser Charakter sich einst hinter seiner Erscheinung verborgen hat. Gezeichnet von dieser Blamage, ist Hui Buh redlich darum bemüht, seinen soeben geschädigten Ruf wieder aufzupolieren und sich in einem fairen Spiel mit Rosalinde zu messen. Doch weil ein solches Spiel die einzige Möglichkeit ist, sich der Dame wieder zu entledigen, greift Hui Buh zum wiederholten Male zu unlauteren Mitteln und beweist, dass sich an seiner zweifelhaften Moral über all die Jahre nichts verändert hat. Aber immerhin hat er sein Ziel erreicht.

Nicht ganz so einfach hat es unser geliebtes Schlossgespenst in Episode 14, „Hui Buh und die unheilvolle Burgfehde“. Wieder einmal wird ihm sein flottes Mundwerk zum Verhängnis, als er König Julius in eine ungleiche Auseinandersetzung hineinreißt. Hui Buh ist jedoch davon überzeugt, dass er unerlaubt in den Wettkampf eingreifen und so auch den Sieg herbeiführen kann, doch da seine Mithilfe eher verwirrend als hilfreich ist, geht der Schuss für den Herren vom Schloss Burgeck sehr schnell nach hinten los. Hui Buh fühlt sich erneut in die Pflicht genommen – und macht alles nur noch schlimmer.

In der letzten Folge stößt der Titelheld schließlich an seine Grenzen: Ein multitalentierter Geisterbeschwörer hat sich vorgenommen, dem Schlossgeist den Garaus zu machen, und hat dabei auch großen Erfolg. Hui Buh lässt zwar nichts unversucht, sich seines immer mehr verhassten Gegenspielers zu entledigen, doch je ausgefuchster die Ideen des Burgeck-Geistes, desto besonnener die Reaktionen des geheimnisvollen Mannes. Auf jede Aktion hin folgt die Besinnung auf eine der vielen Lehren, die der Herr genossen hat, so dass er sich als Geisterbeschwörer, Jongleur, etc. aufspielt und Hui Buh den letzten Nerv raubt. Gerade aufgrund der vielen Lacher und des spannenden Hin und Hers ist diese Episode auch das Highlight dieser fünften Schlotter-Box.

Man kann aber auch allgemein wieder von einer sehr positiven Fortführung dieser Dreiteiler-Reihe sprechen, denn in keiner einzelnen Episode kommen Spannung und Humor zu kurz. Wirklich fabelhaft sind auch die Sprecher, vor allem der leider inzwischen verstorbene Hans Clarin in der Hauptrolle, der die Rolle des Geistes spürbar mit Leben erfüllt und noch einmal einen krassen Kontrast zu seiner leblosen Darbietung in der Verfilmung aus dem vergangenen Jahr liefert.

Und was die Geschichten betrifft: Einfach originell! Hui Buh kämpft mit seinem Gewissen und einer rosafarbenen Truhe, verzaubert König Julius und raubt ihm dadurch jegliche Aussicht auf den Sieg bei der Burgfehde und stößt zum Schluss mit einem Gegner zusammen, dem er trotz der Darbietung seines kompletten erfinderischen Repertoires nicht gewachsen scheint. Seltsame Ereignisse treffen auf zahlreiche Missverständnisse und teils recht albernen, kindlich-naiven Humor, doch genau diese Mischung trifft speziell in den Folgen 13 und 15 voll ins Schwarze. Es mag zwar weiterhin ein unbestrittener Fakt sein, dass die Geschichten um das im Hörspiel richtig bekannt gewordene Gespenst polarisieren und daher auch entweder geliebt oder gehasst werden – doch wenn man sich wie ich zur ersten Gruppe zählt, wird man mit diesen drei Episoden mal wieder eine Menge Freude haben.

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