Hirano, Kohta – Hellsing (Anime Manga) 1

_Story_

Unter der Führung von Lady Integra Hellsing bekämpft der königlich-protestantische Ritterorden im geheimen Auftrag der britischen Krone bereits seit Jahrhunderten Vampire und Untote. Nun macht sich eine neue Entwicklung auf dem Markt breit und veranlasst Hellsings treueste Diener zum raschen Handeln. Einige der gegnerischen Freaks wurden nämlich mit Implantaten bestückt und stellen eine gänzlich neue Bedrohung für das Land und die Organisation dar.

Lady Integra Hellsing schickt ihren besten Verbündeten, den Vampir Alucard, ins Rennen, um die seltsamen Vorkommnisse aufzudecken. Dieser stößt alsbald auf einen seltsamen Priester, der allem Anschein nach ebenfalls ein bösartiger Vampir ist und sich bei Tageslicht nicht mehr außerhalb der Kapelle sehen lässt. Nachdem in der Umgebung des Gotteshauses in letzter Zeit mehrere Leute verschwunden sind, ist auch die Polizei auf den Priester aufmerksam geworden und stellt den merkwürdigen Pater. Unter den Polizisten befindet sich auch die junge Seras Victoria, die beim Versuch, den Theologen zu überrumpeln, in eine Falle läuft und nur noch von einem gezielten Schuss Alucards gerettet werden kann. Mit dem Ende ihres irdischen Lebens beginnt für Seras Victoria eine Zukunft als Vampirin – eine Zukunft als Geheimwaffe von Lady Hellsing …

_Meine Meinung_

Im ersten Teil des Anima Mangas zu „Hellsing“ werden die ersten sechs Episoden des gleichnamigen Animes aufgearbeitet und in vielen düsteren Illustrationen und massenhaft blutigen Auseinandersetzungen zu neuem Leben erweckt. Allerdings ist diese Neufassung ein wenig problematisch, weil die Geschichten vergleichsweise kurz dargestellt werden und der Inhalt mit jeweils nur recht wenigen Seiten vorlieb nehmen muss, so dass manche Episoden auch ein wenig abgehackt und verwirrend sind. So ist zum Beispiel der Einstieg in die Geschichte noch leicht verständlich aufgebaut und ermöglicht den Lesern auch einen sofortigen Zugang zu den tragenden Charakteren, doch mit weiterem Fortschreiten treten immer wieder neue, äußerlich kaum unterscheidbare Figuren ins Hauptgeschehen ein und sorgen im Rahmen der etwas komplexeren Handlung mehrfach für ein chaotisches Durcheinander, in dem man nicht mehr genau durchblickt, wer nun wer ist bzw. wer sich jetzt hinter welcher Tarnung verbirgt. Dies wird außerdem noch dadurch begünstigt, dass die finsteren Illustrationen nicht selten verschwommen sind und wichtige Details, zum Beispiel Schusswunden oder überhaupt die Zielscheiben der vielen Attentate mit dem Gewehr mitsamt des schwammigen Erscheinungsbildes untergehen. Gerade beim Entwickeln eines Verständnisses der Gesamthandlung wird dies nach und nach zu einem immer größeren Problem, welches sich erst zum Ende hin halbwegs zu lösen scheint, wenn die Figuren bekannt und die Rollen verteilt sind. Schließlich bekommt man dann auch wieder im groben Maße den Durchblick, den die Original-Animes über eine weitaus größere Laufzeit natürlich viel eher gewährleisten können.

Inhaltlich kann man an „Hellsing“ in der Anime-Manga-Fassung hingegen kaum Kritik anbringen. Die Geschichte ist spannend und bezogen auf den Hintergrund sehr interessant, leidet eben nur ein wenig an der Diskrepanz aus umfassenden Ereignisberichten bei gleichzeitig geringem Handlungsspielraum. Mit anderen Worten: Viel Story auf wenig Raum und damit auch ein leicht gehemmter, weil unnötig verworrener Lesespaß einer eigentlich faszinierenden, sehr guten Serie.

Schlussendlich muss ich zwar schon sagen, dass mir das Pendant zum Anime recht gut gefällt, weil die Geschichte einfach stark ist und die Dialoge trotz einzelner Sticheleien auf recht hohem Niveau liegen. Im Zweifelsfall würde ich aber dennoch eher die reguläre Manga-Serie empfehlen, nicht zuletzt wegen der etwas feineren Zeichnungen, die im Hochglanz (wie eben hier) nicht ganz so sehr dieses morbide Feeling versprühen, was diese Serie auszeichnet. Dass „Hellsing“ indes in jede gut sortierte Sammlung gehört, steht unabhängig von der jeweiligen Fassung/Veröffentlichung auf jeden Fall fest, weshalb sich, so mein Resümee, auch der Kauf der hier rezensierten Version trotz aller Kritik lohnt.

http://www.paninicomics.de

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