Ohlsson, Kristina – Aschenputtel

_Inhalt_

Eines Tages verschwindet die kleine Lilian spurlos aus einem Zug. Einen Tag später werden der verzweifelten Mutter in einem Paket Lilians Sachen und ihre abgeschnittenen Haare geschickt. Ermittler Alex Recht und sein Team ermittelt mit Hochdruck. Doch leider ist es für Lilian schon zu spät, denn sie wird tot vor einer Notaufnahme gefunden, nackt und mit dem Wort „Unerwünscht“ auf der Stirn. Was will der Täter damit sagen und was für ein Motiv hat er?

_Kritik_

„Aschenputtel“ von Kristina Ohlsson ist aus der Sicht eines Beobachters geschrieben, der verschiedene Charaktere ausleuchtet. Meist dreht es sich natürlich um die Ermittlungen rund um Alex Recht und seine Truppe, die sich sofort an die Arbeit macht, als die kleine Lilian aus einem Zugabteil verschwindet. Aber auch andere Personen und deren Gefühle, wie zum Beispiel die Mutter des vermissten Kindes oder dessen Ex-Schwiegermutter werden in einigen Kapiteln anschaulich dargestellt. Man bekommt einen guten Eindruck davon, wie die Polizei in solchen Situationen mit Betroffenen und Zeugen umgeht und wie schwer es mitunter ist, einfühlsam und freundlich zu sein, obwohl die Zeit drängt, um die entführte Person zu finden. Viel erfährt man auch darüber, wie die Kommissare zueinanderstehen, die in diesem Fall ermitteln. Zum Beispiel hält Kommissar Peder Rydh nicht viel von seiner neuen Kollegin und Fahndungsspezialistin Frederika Bergmann, sodass er ihre Vermutungen und Recherchen zuerst nicht wirklich ernst nimmt. Nach und nach wird aber ein immer besseres Team aus den beiden, was letztendlich auch zum Erfolg führt.

Die Kapitel in dem Buch sind nicht allzu lang, sodass man das Buch auch zwischendurch mal zur Seite legen kann. Die Geschichte ist leicht zu lesen und die Sätze klar und verständlich. Das Buch ist mit seinen 480 Seiten recht umfangreich und somit kann der Autor bei vielen Beschreibungen gut ins Detail gehen. Die Szenerien und Personen werden anschaulich geschildert und die einzelnen Charaktere gut beschrieben. Von Anfang an zieht sich ein leichter Spannungsbogen durch viele Teile des Buches. Ein paar Dialoge und Szenerien waren etwas langweilig, aber das verzeiht man dem Autor gern und es hat keine Auswirkung auf den weiteren Leseverlauf. Man ist immer neugierig auf das, was als Nächstes passiert und auch gibt es etliche kleine Wendungen in dem Fall, womit man nicht gerechnet hat.

Den Hintergrund der Story finde ich ziemlich erschütternd, denn es werden hier Kinder verschleppt und ermordet. Zwar wird der Täter nicht brutal, aber dennoch muss es für Eltern unfassbar schlimm sein, ein Kind zu verlieren. Das Buch bleibt dadurch nachhaltig in Erinnerung.

_Autor_

Die Südschwedin Kristina Ohlsson, Jahrgang 1979, arbeitete zunächst im schwedischen Außen- und Verteidigungsministerium als Expertin für EU-Außenpolitik und Nahostfragen und später bei der nationalen schwedischen Polizeibehörde in Stockholm. Derzeit ist sie Terrorismus-Expertin bei der OSZE in Wien. Mit ihrem Debütroman „Aschenputtel“ gelang ihr sofort der internationale Durchbruch als Thrillerautorin. In ihrer Heimat Schweden sind inzwischen bereits zwei weitere Romane um Frederike Bergman und Alex Recht erschienen – beide mit sensationellem Erfolg. (Verlagsinfo)

_Fazit_

„Aschenputtel“ von Kristina Ohlsson ist meines Erachtens ein äußerst gelungener Debütroman. Man merkt, dass die Autorin Ahnung von dem hat, worüber sie schreibt. Ich freue mich sehr darauf, wenn die nächsten Romane von ihr auch in Deutschland erhältlich sein werden. Ich werde sie mit Freude lesen und kann das Buch „Aschenputtel“ jedem nur ans Herz legen.

|Gebunden: 480 Seiten
Originaltitel: Askungar
Übersetzt ins Deutsche von Susanne Dahmann
ISBN-13: 978-3809025917|
[www.limes-verlag.de]http://www.limes-verlag.de

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