Sung-Gyu, Kari & Lee / Kim, Young-Bin – Zeitalter des Todes, Das (1)

_Story_

Der junge Yangban-Sohn Mok leidet unter einer schweren Krankheit, deren Heilungsaussichten äußerst gering sind. Dabei hat der Junge, dessen Markenzeichen sein Kopftuch ist, einige besondere Fähigkeiten, von denen er allerdings erst im Delirium erfährt, als ihn der geheimnisvolle Han aufsucht. Bei seiner Rückkehr in die Welt der Lebenden kann er plötzlich Dinge sehen, die ihm vorher verborgen waren, und damit auch die Welt der Geister! Jedoch ist der Umgang mit den unwirklichen Gestalten alles andere als einfach, und nur mit Hans Hilfe kann es Mok gelingen, sich überhaupt durch dieses neue Erlebnis hindurchzuschlagen. Doch vor einem kann ihn selbst sein Kumpan Han nicht bewahren; als der junge Yangban nämlich mitten an der Schwelle zwischen Menschen und Geistern angelangt, erwachen die Geheimnisse der Vergangenheit – und diese sind im Fall von Mok alles andere als erfreulich …

_Meine Meinung_

„Das Zeitalter des Todes“ ist eine neue Serie beim |Panini|-Subverlag |Planet Manga| und rein zeichnerisch eine echte Pracht. Lee Sung-Gyu, der hier für die Illustrationen verantwortlich zeichnet, hat zwar viele Szenen mit Inhalten überfrachtet, es dabei aber trotzdem geschafft, die Handlungsschwerpunkte deutlich zu kennzeichnen, so dass der Leser mit den ziemlich runden Zeichnungen niemals überfordert wird. Weniger dienlich sind diesbezüglich schon die stellenweise sehr großen Sprechblasen, die mancher schönen Situationsdarstellung den Raum nehmen und die beiden Protagonisten Han und besonders Mok nicht selten sehr hysterisch erscheinen lassen. Ansonsten ist der äußere Rahmen des ersten Bandes dieser neuen Reihe wirklich sehr gut. Die Texte sind einerseits leicht verständlich, eröffnen aber an den entscheidenden Stellen durch versteckte Hinweise die Basis für eine immer komplexere werdende Handlung, die aber wiederum eine klar erkennbare Linie beibehält, die dabei hilft, dem Plot trotz einzelner Verwirrspielchen doch noch folgen zu können. Insofern ist der Manga inhaltlich also schon einmal gut ausbalanciert.

Die Story an sich kann indes noch nicht so recht überzeugen. Nach einem sehr spannenden Beginn, der nach der ersten Reise von Han und Mok in die Welt der Geister schon einen ersten Höhepunkt erreicht, widmet sich Autor Kim Young-Bin fortan zu sehr den einzelnen Auseinandersetzungen zwischen Han und den zahlreichen Widersachern, die sich bei der partiellen Vergangenheitsbewältigung auftun. Das ist anfangs noch ganz nett und vor allem zeichnerisch sehr gut umgesetzt, verliert aber mit der Zeit ein wenig Substanz. Zwar steckt hinter dem rachsüchtigen Verhalten letztendlich mehr – und das ergibt sich schließlich auch aus dem Verlauf der Geschichte -, doch ist der Weg dorthin ein wenig unglücklich gewählt worden. Es fehlt hier und dort ein wenig an Zielstrebigkeit, doch dafür entschädigt Kim Young-Bin zu seinem Glück immer wieder mit einigen Überraschungen.

Eine endgültige Meinung möchte ich mir nach diesem ersten, einleitenden Band natürlich noch nicht bilden. „Das Zeitalter des Todes“ bietet gute Ansätze, sehr gute, wenn auch nur hinreichend frische Ideen, sympathische Hauptfiguren und rundum gefällige Illustrationen. Und – das darf man trotz der leichten Kritik nicht vergessen – auch noch ein hohes Maß an Spannung, welche aber erst dann so richtig aufkeimt, wenn man nach den letzten Seiten ein wenig mehr über die Hintergründe des Geschehenen erfahren und einen ersten groben Überblick erlangt hat. Eine zwingende Empfehlung auszusprechen, wäre deshalb jetzt nicht angebracht, aber darauf hinweisen, dass „Das Zeitalter des Todes“ ein gewisses Potenzial in sich birgt, möchte ich am Ende dieser Rezension auf jeden Fall. Ich warte jetzt mal auf die im August folgende Fortsetzung, bin aber schon ziemlich gespannt, wie sich die Geschichte um Mok und Han noch entwickeln wird.

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