Takei, Hiroyuki – Shaman King 3

[Band 1 3432
[Band 2 3623

_Handlung:_

Zum ersten Mal beschäftigt sich ein Band ausschließlich mit einem Handlungsstrang. Holzschwert-Ryu, ein Rowdy und so etwas wie ein Feind Yos, wird auf der Suche nach einem Unterschlupf für sich und seine Bande von einem Geist namens Tokagero in Besitz genommen. Dieser wurde von Amidamaru, der nun als Geist in Yos Diensten steht, ermordet, da dieser als Dieb es auf sein Schwert abgesehen hatte. Nun versucht Tokagero, Rache an Amidamaru zu nehmen, und ihm ist dabei jedes Mittel recht.

_Comic:_

Neben einigen Stärken wie klassischem japanischem Humor und den wieder mal gelungenen Zeichnungen fallen in diesem Band einige Schwächen auf. So wird wie im Vorgängerband das Thema Freundschaft thematisiert, schafft aber diesmal die Kurve nicht und wird teilweise etwas zu kitschig. Auch wurde das Thema bereits im letzten Band ausgereizt und wird diesmal nur noch breitgetreten. Des Weiteren ist der Kampf bei weitem nicht so gelungen wie der letzte. So geht es eher von einer Geiselsituation in die nächste, ein Schlagabtausch kommt gar nicht vor und die ganze Zeit wird definitiv zu viel geschwafelt.

Dafür wird der Charakter des Holzschwert-Ryu etwas genauer beleuchtet, und die für viele Mangas essenzielle „Alltagsstimmung“ kommt auf. Die Charaktere wirken bekannt, die Kampfweise ist klar und auch der Humor amüsiert wie in gewohnter Weise durch flotte Panelwechsel.

_Zeichenstil:_

Der eigenartige Stil ist auch diesmal ohne große Veränderung übernommen worden. Im Vergleich zu den Vorgängerbänden fällt auf, dass hier viel häufiger Totalaufnahmen benutzt und auch wesentlich mehr Stillbilder genutzt werden.

Das Highlight des Bandes stellt allerdings das Charakterdesign von Tokagero dar. Dessen Namen bedeutet übersetzt Echsenmensch, und genauso sieht er auch aus. Durch gekrümmte Haltung, ein plattes Gesicht und reptilienartige Augen wirkt er nicht nur sehr verschlagen, sondern auch wunderbar bösartig. Auch dessen Bewegungen und Mimik beeindrucken im Laufe des Bandes häufig. Die Darstellung wirkt vor allem einzigartig und ist definitiv einer der Höhepunkte des Bandes.

_Fazit:_

Das Klischee eines Mangas, der Kampf jeder gegen jeden, ist nun endlich erreicht, und passend zum Gefühl der Gewohnheit, das sich langsam einstellt, geht auch der Band selber etwas in die Knie. Selten spannend und teilweise übertrieben kitschig, macht der Band dennoch aufgrund der guten Zeichnungen von Hiroyuki Takei einiges an Boden gut. Gegen Ende wird dann noch der Beginn einer durchgängigen Storyline angekündigt, die zumindest jetzt schon Lust auf mehr macht.

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