Diverse Autoren – Bart Simpson Comics 31

_Inhalt_

|“Das große Los“|

Krusty veranstaltet eine riesige Lotterie, deren Gewinner sich fünf Minuten lang in einem Spielzeugladen austoben und den Einkaufswagen voll laden darf. Tausende Bewerber versuchen ihr Glück, doch nur einer gewinnt: Bart Simpson. Prompt belagern alle möglichen Menschen den jungen Simpson und bitten ihn darum, im Einkaufsrausch auch eine Kleinigkeit für sie abzustauben. Überfordert mit all den Wünschen verschlägt es Bart schließlich in die Einkaufspassage. Fest entschlossen, einen Krusty-Bot abzustauben, fegt er durch die Regale. Allerdings ist die Gier der neugierigen Schaulustigen nicht zu bremsen, so dass der Run auf die Gratis-Spielzeuge für Bart zum Höllentrip avanciert.

_Persönlicher Eindruck_

Die Hauptgeschichte des neuen „Bart Simpson Comics“ spiegelt den Traum vieler Kinder wider: einmal im Leben freizügig durch die Spielzeugabteilung zu rennen und so viel einpacken, wie in den Wagen passt – wer hat davon nicht schon einmal geträumt? Für Bart wird dieser Traum alsbald Realität, dies jedoch mit einem enorm bitteren Beigeschmack: Denn mit einem Mal wagen sich die seltsamsten Gestalten an ihn heran und belagern ihn mit ihren ganz speziellen Vorstellungen der Dinge, die Bart aus dem Spielzeugparadies holen und ihnen beschaffen soll. Dabei hatte er es eigentlich nur auf eine einzelne Krusty-Figur abgesehen, die ihm anhand ihrer besonderen Fähigkeiten dabei helfen sollte, so viele Gegenstände wie möglich einzuladen. Doch Barts Schlachtplan für diesen Ernstfall ist zum Scheitern verdammt, und statt ordentlich abzusahnen, bleibt am Ende nur die Enttäuschung.

Autor Evan Dorkin hat mit „Das große Los“ einen typischen Jungen-Comic geschaffen, der indirekt eine unterschwellige Kritik an der amerikanischen Überflussgesellschaft lostritt, ohne dabei jedoch jedwede Spitzfindigkeit auszulassen. Die Geschichte ist nett illustriert und inhaltlich völlig in Ordnung, lässt aber ein Stück weit des bekannten Bisses vermissen. Diesbezüglich hätte Dorkin sicher noch etwas aggressiver zu Werke gehen können. Aber eine wirkliche Kritik ist dies nun auch nicht.

In einigen weiteren Mini-Geschichten wird ein weiterer Einkaufstag im Leben von Bart Simpson aufgegriffen und außerdem eine Comic-Rubrik mit Tipps vom Händler des Raritätenladens in Springfield eingeflochten. Weiterhin treten Maggie und Moe in der letzten Kurzgeschichte als detektivisches Superduo auf und machen einer hübschen Blondine den Garaus.

Insgesamt bleibt die Nr. 31 eine gute, wenn auch nur leicht über dem Durchschnitt liegende Ausgabe mit einem guten Hauptplot und recht kurzweiligen Nebenschauplätzen. Man vermisst bisweilen ein wenig den selbst ironischen Witz solcher Autoren wie Ian Boothby sowie dessen ständige Skurrilitäten innerhalb einer Geschichte. „Das große Los“ ist eine vergleichsweise normale Handlung mit wenigen Überraschungen, dafür aber mit nettem Aufbau – Ähnliches gilt selbstredend für die kürzeren Erzählungen, die auf keinen sonderlich interessanten Inhalt zurückgreifen. ‚Nett‘ ist schließlich auch das Stichwort, welches insofern okay ist als die Zielgruppe dieses Comics eher eine jüngere ist als bei den klassischen „Simpsons Comics“ und somit die Ansätze gerne etwas jugendlicher ausgerichtet sind. Insofern werden Fans der aktuellen Seasons hier nur bedingt Beifall klatschen, wohingegen Bart-Fans die kurzen Storys wahrscheinlich okay finden werden. Anders gesagt: Gefälliges Material, aber vom Hocker haut es sicherlich niemanden.

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