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Dragons: Der große Drachenführer

Klappentext:

Wie heißen die Drachen von Berk? Welche Art ist am schnellsten? Welche Drachenklassen gibt es und was sind ihre besonderen Fähigkeiten? Hier erhältst du die Antworten auf all diese Fragen. Im großen Drachenführer werden alle bekannten Drachenarten aus dem Film- und Fernseherfolg Dragons vorgestellt und ausführlich beschrieben. Außerdem findest du die Steckbriefe aller Drachen der Drachenakademie von Berk. On Ohnezahn, Sturmpfeil oder Fleischklops – hier sind sie alle versammelt! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Du willst auch ein Drachenreiter bzw. –zähmer werden? Nun dafür benötigst du zu allererst alle wichtigen Informationen über diese mystischen Geschöpfe. Wie dir der Klappentext bereits verrät, wirst du dein Know-How mit diesem Drachenführer erwerben können.

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Scott Tipton – Star Trek Archive. 40 Jahre Sci-Fi-Kult

Information und Werbung

Als 1966 erstmals eine zwar inhaltsfrische aber trotzdem nur bedingt erfolgreiche TV-Serie ausgestrahlt wurde, die darüber hinaus schon nach drei Staffeln ihr Ende fand, hätte niemand damit gerechnet, den Start eines der erfolgreichsten Franchises der Unterhaltungsgeschichte erlebt (oder versäumt) zu haben. Da war offensichtlich etwas, das den Nerv eines Publikums berührte, weshalb es dem „Raumschiff Enterprise“ nicht nur treu blieb, sondern dies auch lautstark äußerte, Nachschub verlangte sowie sich mikrobenschnell vermehrte.

Vor allem der letzte Punkt überzeugte die notorisch geizigen Produzenten. „Star Trek“ ging wieder auf Reisen – im Kino, im Fernsehen, als Zeichentrick-Version, als vierfacher „Spin-of“, als Reboot. Comic, Buch und Internet kamen später dazu. „Star Trek“ ist zum Phänomen der Populärkultur geworden und versucht sich als solches immer wieder neu zu erfinden. Scott Tipton – Star Trek Archive. 40 Jahre Sci-Fi-Kult weiterlesen

Michael Marrak – Black Prophecy: Gambit

Michael Marrak erschafft eine neue galaktische Zivilisation der Menschen und entwirft ein Szenario der dunkelsten Zukunft, in dem der Mensch sich selbst aufs Abstellgleis schickt – Black Prophecy heißt das Onlinegame, für das Marrak federführend tätig war und die Hintergrundgeschichte nun bei Panini zu Papier bringt.

Als die Menschheit das erste fremde Sonnensystem besiedelte, schuf sie genetisch optimierte künstliche „Menschen“, die auf fernen Welten durch ihre hohe Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit als Pionier für die eigentlichen Homo sapiens dienen sollen. Nach der Besiedlung sind sie den Menschen im Weg und werden von der neu erschlossenen Welt verbannt. Aus Angst vor der Rache der sogenannten „Geniden“ entwickeln die Aussiedler kybernetisch hochgerüstete Truppen – doch der befürchtete Angriff bleibt aus. Schließlich kommt es auch zum – freiwilligen – Exodus der sogenannten „Tyi“, der Kyberneten, die sich in die Weiten der Galaxis aufmachen.

Die beiden Schöpfungen der Menschheit treffen bei der Neubesiedlung von Rohstoff- und Kolonialwelten immer wieder aufeinander und führen einen ewigen Konkurrenzkrieg. Doch in einer Angelegenheit sind sie sich schnell einig: Die Menschheit, der Homo sapiens, ist ihnen so weit unterlegen, dass sie ihn schließlich entmachten, enteignen und ihm alle Rechte entziehen. Der Mensch ist auf der untersten Stufe der Bedeutung angelangt, von seinen eigenen Schöpfungen versklavt.

Für niedere Dienste stehen die Menschen den selbsternannten „Superior“-Rassen zur Verfügung, wie zum Beispiel als Testpioniere auf neuen Welten, um die Gefährlichkeit der Erreger und des Lebens dort zu eruieren. Oder als Schiffsmannschaften auf interstellaren Reisen, denn die Superior ziehen während der Jahre dauernden Raumflüge die Kryokammer vor.

Jerome, der sich durch harte Arbeit eine verhältnismäßig angesehene Stellung bei den Superior erarbeitet und etwas aus dem Schattendasein der Sapiens befreit hat, ist bei einer der seltenen gemeinsamen Besiedlungen der Superior einer der mit der Sicherheit einer Raumstation betrauten Spezialisten; einer Raumstation, auf der Tausende ungeduldiger Siedler aller Rassen darauf warten, dass die Untersuchungen und Probenanalysen in den Speziallabors alles für die Besiedlung vorbereitet haben.

Als seine ehemalige Freundin Abhazia, die für Schizophren erklärt wurde wegen der Wahrnehmung seltsamer Wesen, die weder von anderen Menschen noch von Kameras erblickt werden können, spurlos verschwindet, wird Jerome misstrauisch und ermittelt halb inoffiziell in diesem Fall. Dabei verstrickt er sich in Konflikte mit den Superior-Rassen und kommt einem gefährlichen Komplott auf die Spur, das den relativen Frieden der Zivilisation und sogar ihr Bestehen hochgradig gefährdet. Und während er auf verschiedenen Fährten versucht, alles mit ihrem Fall in Verbindung zu bringen, gelangt Abhazia in eine Enklave anderer Interessen, die eine ungeheure Entdeckung gemacht hat, ohne sie noch richtig einordnen zu können …

Als Marrak vor Jahren in seinem Log von seiner Arbeit für ein Onlinegame berichtete, konnte seine Begeisterung nur teilen, wer ebenfalls den Computerspielen anheimgefallen ist – für den Real-Life-Verwurzelten hieß das nämlich nur eines: weniger krasse Romane! Mit Lord Gamma legte Marrak sich selbst natürlich auch eine herausfordernde Messlatte an, an deren Höhe die folgenden Romane mit absteigendem Erfolg kratzten – vielleicht ein Grund, warum seine Geschichten immer seltener wurden? Trotzdem hat jeder seinen eigenen Charme und ein typisches Charisma. Hier heißt „absteigender Erfolg“ nicht unspannend oder Ähnliches, sondern echt geile Geschichten, die aber den „Gamma“ nicht erreichen.

Thematisch haben seine Geschichten immer etwas Abstruses oder Transzendentes zu bieten, und da kommt die Sprache auf den vorliegenden neuesten Roman, der den Kosmos eben jenes Onlinegames beleuchtet: Er ist weder abstrus noch transzendent. Er transportiert eine detailliert ausgefeilte Welt, manche Abschnitte lösen sich regelrecht aus der Handlung und pfropfen Fakten hinein, die literarisch zu thematisieren der Raum fehlt.

Darin erkennt man die Arbeit, die Game-Historie, und doch glänzen in den Handlungsabschnitten Marraks erzählerische Talente und packen den Leser und vermitteln ihm das Leben und Streben der wichtigen Charaktere. Für sich allein gelesen ist der Roman unbefriedigend, wirft er doch Unmengen Fragen auf und lüftet nur einen Zipfel der Rätsel, die er anlegt. Es ist wie der Auftakt zu einer Serie, doch hinterlässt der Hinweis auf Folgebände im Zusammenhang mit Michael Marrak einen schalen Beigeschmack: Es wäre nicht der erste auf mehrere Bände angelegte Roman, der nicht über den ersten Teil hinaus kommt. So verschwand sein groß angekündigtes und ambitioniertes Jugendromanprojekt Das Aion recht schnell unbemerkt und fast kommentarlos nach dem ersten vielversprechenden Roman – sodass sogar mancher Verlagsmitarbeiter von seiner Existenz gar nichts wusste …

Es ist ein Seiltanz zwischen Weltentwurf und spannender Handlung, den Marrak trotz der großen Informationsdichte auf fesselnde Weise bewältigt. Allerdings bleiben die Charaktere recht oberflächlich, obwohl Marrak gerade bei Abhazia und Jerome einen tragischen Hintergrund einzuflechten versucht. Nur Jerome erhält eine gewisse Persönlichkeit und entwickelt sich zu einem heldenhaften, sympathischen Charakter, der mit allen Wassern gewaschen scheint und aus jeder Lage einen Ausweg findet.

Die dabei eingeflochtenen historischen und wissenschaftlichen Informationen reichern das Universum von Black Prophecy an und sind hier im Roman so spannend und interessant zu lesen, dass man die dadurch verursachte teilweise Handlungslichte gut verzeihen kann. Einziger Wermutstropfen ist das wirklich sehr unvollständige Ende, wodurch die Geschichte ohne einen Folgeband zu unbefriedigend wirkt.

Man braucht mehr davon! Obwohl die Marrak-typische Düsternis und Tiefe noch fehlt.

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)

Broschiert: 315 Seiten
ISBN-13: 978-3833223556

Black Prophecy – offizielle Homepage
www.marrak.de

Ennis, Garth / Robertson, Darick / Snejbjerg, Peter – The Boys 2 – Der glorreiche Fünfjahresplan

Inhalt

|“Eingelocht“|

Ein neuer Auftrag führt die Boys in die Schwulen-Szene, in der kürzlich ein junger Kerl auf grausame Weise ums Leben gekommen ist. Billy und der mittlerweile halbwegs integrierte Hughie besuchen diverse Szene-Bars und erfahren vom Comic-Helden Swingwing, der offensichtlich auch unter den Homosexuellen große Resonanz findet. Nachdem sein Verlag auf die gleichgeschlechtlich Liebenden zugetreten ist, wurde der maskierte Superstar immer populärer, wird aber gerade deswegen zum Hauptverdächtigen für den Mordanschlag. Allerdings ist Swingwing gar nicht so leicht aufzuspüren. Der Weg zu ihm führt über den durchgedrehten Tek-Knight, der seit geraumer Zeit nur einer Passion folgt: Sein bestes Stück in jedes Loch zu stecken, das in seine Nähe kommt …

|“Der glorreiche Fünfjahresplan“|

Das Team begibt sich nach Russland, um dort dem alten Verbündeten Wass zu Hilfe zu eilen. Der führt Billy, Hughie und Co. auf die Spuren einer russischen Mafia-Organisation, welche die Superhelden-Sparte zu infiltrieren droht und bereits zwei der maskierten Stars auf dem Gewissen hat. Doch den Boys gelingt es nicht lange, inkognito zu ermitteln. Die Angelegenheit scheint bis in die höchsten Kreise der eigenen Regierung verankert zu sein und bringt das Team mal wieder in größte Lebensgefahr. Ausgerechnet der misstrauische Hughie und der ihm weniger wohl gesonnene Wassily sollen die Jungs vor einer Katastrophe retten …

_Persönlicher Eindruck_

Dreckig, finster, stellenweise auch arg pietätlos: Die beiden neuen Abenteuer der von Garth Ennis erschaffenen skrupellosen Boys sind mal wieder direkt dem gewalttätigen Treiben der Unterwelt entnommen und nicht zuletzt wegen des rauen Umgangstons zwei illustrierte Reisen in ein Land, in dem zarte Gemüter schon mal gar nichts verloren haben. Da wird die vulgärste Sprache dahingerotzt, als sei es der neueste Standard, hier und dort gibt es ordentlich was auf die Zwölf, und was die Coolness der Mafia der guten Seite betrifft, hat der Autor sich in seiner Darstellung auch wieder selber übertroffen. Ganz kurz: Dieses Team hätte selbst in einem Frank-Miller-Setting charismatischer nicht sein können.

Im letzten Sonderband „Der glorreiche Fünfjahresplan“ präsentieren sich die Jungs aber auch wieder von ihrer besten Seite, wobei das Ganze zumindest sprachlich ein wenig bedenklich ist. Hier wird gegen Minderheiten gezetert, die Homosexuellen-Szene aufs Korn genommen, die verschiedenen Neigungen im besten Ghetto-Slang aufgriffen und über den Akt als solchen Sprüche und Dialoge präsentiert, die alles andere als jugendfrei sein dürften. Effekthascherei? Nun, sicher nicht, denn dafür haben die beiden Handlungsstränge definitiv zu viel Potenzial und können davon abgesehen auch von der Story alleine leben.

Allerdings startet die neue Ausgabe recht verworren, da lange Zeit gar nicht so wirklich klar ist, worauf der erste Plot genau zielt. Elemente eines Krimis werden mit Passagen eines düsteren Thrillers gemixt, derweil einige eigenwillige Charakterprofile gezeichnet, eine ganze Szene in der Luft zerrissen und obendrauf noch der weniger geschmackvolle Humor der fünfköpfigen Truppe gepackt. Mit Tek-Knight und Swinwing kommen zudem zwei recht biedere Karikaturen hinzu, die der Ernsthaftigkeit der Geschichte ein Stück weit den Wind aus den Segeln nehmen, aber eben genau das symbolisieren, wofür „The Boys“ als Comic eigentlich steht: Expect the unexpected – genau darum geht’s! Und dass dabei auch schon mal ein paar sinnentleerte Szenen in die Story integriert werden – mancher schmutzige Dialog sei hier als Beispiel erwähnt -, geht dementsprechend ebenfalls in Ordnung.

Dass bei „The Boys“ auch die Action eine wesentliche Rolle spielt, dokumentiert der zweite Abschnitt, nachdem dieser Sonderband auch benannt ist. Beim Sowjet-Abstecher geht es zwar gewissermaßen immer noch darum, wie Hughie ins Team aufgenommen wird und er seine Hemmschwellen überwinden kann, allerdings gilt er nun schon als fester Bestandteil und macht sich nicht mehr – und das im wörtlichen Sinne – in den prekärsten Situationen in die Hosen. Ferner kommt es aber hier zu deutlich mehr explosiven Szenen, einerseits, was das Tempo betrifft, andererseits aber auch im Hinblick auf die vielen kurzen Fights, die das Team auszutragen hat. Und fast noch viel wichtiger in diesem Zusammenhang: Ennis setzt sich, seinen Charakteren und seinen Storys absolut keine Grenzen, wie sich hier in der Schlusssequenz eindeutig zeigt. Alles ist möglich, alles erlaubt, selbst wenn’s zwischenzeitlich hart und brutal ist.

Doch so sind sie, „The Boys“, durch und durch männlich, fies, abschreckend und immer für eine mehr oder weniger angenehme Überraschung gut. In ihrer zweiten deutschen Ausgabe bieten sie obendrein ein weiteres Sahnestück des Ennis’schen Comic-Universums und eine der besten Ausgaben des Action-Comics im Jahr 2008. Zweifel? Ausgeschlossen!

Taschenbuch ‏ : ‎ 192 Seiten
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James W. Bates – Simpsons Comics 138

Inhalt

„Der kahle Mann und das Meer“

Bart, Milhouse und ihre beiden Daddys sind zu einem Angelausflug aufgebrochen, um das etwas angeknackste Vater-Sohn-Verhältnis auf beiden Seiten wieder ins Reine zu bringen. Während die beiden van Houtens jedoch recht schnell seekrank werden, steht bei den Simpsons vermehrt der Frust über den schwachen Fang auf dem Tagesprogramm. Nach mehreren Versuchen bekommt Homer dann plötzlich doch einen großen Brocken an die Angel, bringt es aber im letzten Moment nicht übers Herz, das arme Tier aus dem Wasser zu ziehen. Als dann auch noch eine Schar wilder Haie das Boot angreift und auch den gerade gefangenen Fisch bedroht, wird in Homer das Helfersyndrom neu geweckt – ganz zum Unverständnis der Mitreisenden.

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Brian Azzarello (Autor) / Eduardo Risso (Zeichner) – 100 Bullets Bd. 2 – Die zweite Chance

Band 1: „Der erste Schuss“
Band 6: „Sechs im roten Kreis“
Band 7: „Samurai“
Band 8: „Der unsichtbare Detektiv“

Auch der zweite Band zu „100 Bullets“ zeigt noch einmal ganz deutlich, dass Fans der Serie sich glücklich schätzen können, dass die |Vertigo|-Comics mittlerweile von |Panini| vertrieben werden. Dort nämlich wird nicht nur die laufende Serie fortgesetzt, auch die bisherige Geschichte erfährt infolge dieser Zusammenarbeit einen optisch noch mehr ansprechenden Re-Release, in dem die umfassende, vor allem aber unberechenbare Vorgeschichte noch einmal aufgerollt wird.

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Welles Hartley / Mick Harrison / Doug Wheatley – Star Wars 65: Dark Times 4 (von 5) – Das Bauernopfer

Inhalt

„Das Bauernopfer, Rebellion Teil 3“

Wyl Tarson und seine Gefährten landen auf Ahakista, einem unscheinbaren Planeten, auf dem der Mann mit der implantierten Bombe zu einem Knoten vordringen soll, um seine von Raze auferlegte Mission baldig zu beenden. Doch die Situation auf Ahakista ist bedenklich; das Imperium hat die Pyramiden des Planeten in Besitz genommen und droht, das Volk zu versklaven. Lediglich eine kleine Einheit unter der Führung Sardoths plant ein Komplott und versucht, mit Hilfe einer imperialen Verräterin die Kommandozentrale der Streitkräfte des Imperiums per Frontalangriff auszuschalten.

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Grant Morrison, Paul Dini, A. Kubert, D. Kramer – Batman 4

Batman 1
Batman 2
Batman 3

Inhalt

„Batmans Sohn –Damian, Teil 1 und 2“

Gerade erst hat Batman den Joker besiegt und Gotham City bis auf weiteres von der Bedrohung gesäubert, da verlangt es ihn nach Jahren der Verbrecherjagd nach dem lang ersehnten Urlaub. Auf Geheiß seines Butlers mischt er sich schließlich als Playboy unters Volk und wird bei einer großen Gala unverhofft Zeuge einer Attacke einer ganzen Armee von Man-Bats. Kurzerhand schlüpft er in sein Kostüm zurück und klärt die Situation. Doch damit ist der Friede nicht endgültig eingekehrt. Seine ehemalige Geliebte Talia erscheint auf dem Ball und scheint in die Dinge verwickelt zu sein. Und damit nicht genug: Die Dame hat noch eine weitere heftige Überraschung für Mr. Wayne parat.

„E.Nigma, Detektiv & Berater“

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Ed Brubaker, Dustin Nguyen – The Authority 1: Revolution 1

Story

Die |Authority| ist eine Vereinigung von Übermenschen, die einst als Popstars gefeiert wurden und sich infolge ihrer immensen Popularität vor vier Jahren an die Macht geputscht haben. Doch seit einiger Zeit mehren sich die Stimmen derjenigen, die ihre Regierung als zu radikal empfinden. Diesen Zeitpunkt nutzt der Schwerverbrecher Bendix, um einige alte Superhelden aus dem Altersheimen zu rekrutieren, ihnen neue Kräfte zu schenken und mit ihrer Hilfe eine verheerende Rebellion zu starten.

Ein erster Zwischenfall in Philadelphia, wo mehrere Hundertschaften von Zivilisten ums Leben kommen, gilt der Authority als Warnung, doch tagtäglich werden neue amerikanische Großstädte von der Truppe namens Paul Revere & The Sons Of Liberty heimgesucht und einer Welle der Zerstörung unterworfen. Unterdessen reist der Midnighter in die Zukunft und erfährt vom gealterten Apollo, wie er den Lauf der Dinge verändern kann. Allerdings ist hierzu die sofortige Auflösung der Authority erforderlich. Und nach den jüngsten Anschlägen erscheint der Rücktritt des Teams der genau falsche und unvernünftigste Schritt …

Persönlicher Eindruck

Die Authority gehört hierzulande lediglich zur zweiten Reihe der amerikanischen Comic-Superhelden, wohingegen das mächtige Team in den Staaten zu den populärsten Vertretern der illustrierten Zunft gehört. In „The Authority: Revolution 1“ wird nun jedoch der Anfang vom Ende des gefürchteten Teams beschrieben und somit die Hoffnung geschmälert, dass die Superhelden um John Hawksmoore, Angie, Apollo und den Midnighter doch noch in Kürze Fuß fassen. Aber vielleicht wird dies ja auch der Anfang vom Ende einer Durststrecke …

Die in diesem Sammelband veröffentlichte Story von „Daredevil“- und „Captain America“-Autor Ed Brubaker schildert den wohl größten internen und gleichsam externen Konflikt, den die mittlerweile an der Regierung befindliche Mannschaft bis dato durchstehen musste. Eine unbekannte feindliche Macht hat Mittel und Wege gefunden, der Authority mit ihren eigenen Mitteln das Handwerk zu legen, und eine Revolution gestartet, die einerseits Tausende unschuldige Opfer findet, andererseits aber auch von unzähligen Befürwortern unterstützt wird, die sich lieber Paul Revere und den Söhnen der Freiheit anschließen als den unfreiwilligen Freitod zu erleben. Für das Team der Authority, welches jahrelang allen Gegnern und Konkurrenten kräftemäßig um ein Vielfaches überlegen war, kommt diese Situation nicht nur überraschend, sondern sie scheint auch zu einer deutlichen Überforderung zu avancieren.

Ausgerechnet der Midnighter, der vielleicht hartnäckigste Verfechter der Gemeinschaft der aus Freiheitskämpfern bestehenden Regierung, entdeckt durch eine unplanmäßige Zeitreise die einzigen Lösungsstrategien für ein halbwegs friedliches Ende. Doch hierzu müssen er und seine Kollegen all das aufgeben, was sie über Jahre geformt und aufgebaut haben. Das Ende der Authority scheint die einzig mögliche Voraussetzung zur Rettung der demokratischen Welt – und bevor noch mehr zivile Menschenopfer die Szenerie erschüttern, ist es für den schwarzen Rächer Zeit, die Revolution intern fortzuführen und den einzig logischen Friedensweg einzuschlagen. Das tragische Ende der wohl wichtigsten Gemeinschaft der Jetztzeit steht unmittelbar bevor.

Ed Brubaker lässt es im ersten von insgesamt zwei Sonderheften zu „The Authority: Revolution“ nicht nur unheimlich rasant zugehen, der Autor zeichnet auch ein sehr facettenreiches Bild einer Krise, die unterschwellig an die derzeitigen Crossover aus den Häusern |DC| und |Marvel| erinnert, alles in allem aber weitaus kompakter konstruiert ist. Ein großes Lob gebührt dem Autor diesbezüglich für die tollen Charakterzeichnungen der Mitglieder der Authority, die allesamt die Eigenschaft gemein haben, dass sie einerseits unnahbar und distanziert erscheinen, andererseits aber jederzeit ihre menschliche Seite offenbaren und trotz zur Schau gestellter Arroganz nie den Blick fürs Wesentliche verlieren.

Ähnliches gilt für die mysteriösen Mächte des im Hinterhalt agierenden Bendix, bei denen man nie so recht weiß, woran man ist, was ihnen genau vorschwebt bzw. welche Ziele sie bei ihrer grausamen Rebellion tatsächlich verfolgen. Der Leser muss sich viele Informationen erarbeiten und vor allem auf die vielen versteckten Details achten, die sich in und abseits der Dialoge offenbaren und rückwirkend auch wieder auf die Aktionen und Geheimnisse der Charaktere zurückgreifen. So ist ein teils verworrenes, aber jederzeit intelligent aufgearbeitetes Konstrukt erstanden, das zum Ende des ersten Teils noch viele offene Fragen bereithält, die vielversprechenden ersten Eindrücke jedoch ganzheitlich bestätigt.

„The Authority: Revolution 1“ bietet eine starke, phasenweise komplexere ‚Science-Fiction trifft Superhelden-Comic‘-Handlung mit ausgeprägt bearbeiteten Figuren, zahlreichen Überraschungen und permanenten Wendungen – und somit den Auftakt einer flotten, anspruchsvollen Storyline, deren ordentliche Aufarbeitung das Ganze zu mehr macht als einem bloßen Geheimtipp. Durchaus empfehlenswert!

Comic: 168 Seiten
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Diverse Autoren – Bart Simpson Comics 31

_Inhalt_

|“Das große Los“|

Krusty veranstaltet eine riesige Lotterie, deren Gewinner sich fünf Minuten lang in einem Spielzeugladen austoben und den Einkaufswagen voll laden darf. Tausende Bewerber versuchen ihr Glück, doch nur einer gewinnt: Bart Simpson. Prompt belagern alle möglichen Menschen den jungen Simpson und bitten ihn darum, im Einkaufsrausch auch eine Kleinigkeit für sie abzustauben. Überfordert mit all den Wünschen verschlägt es Bart schließlich in die Einkaufspassage. Fest entschlossen, einen Krusty-Bot abzustauben, fegt er durch die Regale. Allerdings ist die Gier der neugierigen Schaulustigen nicht zu bremsen, so dass der Run auf die Gratis-Spielzeuge für Bart zum Höllentrip avanciert.

_Persönlicher Eindruck_

Die Hauptgeschichte des neuen „Bart Simpson Comics“ spiegelt den Traum vieler Kinder wider: einmal im Leben freizügig durch die Spielzeugabteilung zu rennen und so viel einpacken, wie in den Wagen passt – wer hat davon nicht schon einmal geträumt? Für Bart wird dieser Traum alsbald Realität, dies jedoch mit einem enorm bitteren Beigeschmack: Denn mit einem Mal wagen sich die seltsamsten Gestalten an ihn heran und belagern ihn mit ihren ganz speziellen Vorstellungen der Dinge, die Bart aus dem Spielzeugparadies holen und ihnen beschaffen soll. Dabei hatte er es eigentlich nur auf eine einzelne Krusty-Figur abgesehen, die ihm anhand ihrer besonderen Fähigkeiten dabei helfen sollte, so viele Gegenstände wie möglich einzuladen. Doch Barts Schlachtplan für diesen Ernstfall ist zum Scheitern verdammt, und statt ordentlich abzusahnen, bleibt am Ende nur die Enttäuschung.

Autor Evan Dorkin hat mit „Das große Los“ einen typischen Jungen-Comic geschaffen, der indirekt eine unterschwellige Kritik an der amerikanischen Überflussgesellschaft lostritt, ohne dabei jedoch jedwede Spitzfindigkeit auszulassen. Die Geschichte ist nett illustriert und inhaltlich völlig in Ordnung, lässt aber ein Stück weit des bekannten Bisses vermissen. Diesbezüglich hätte Dorkin sicher noch etwas aggressiver zu Werke gehen können. Aber eine wirkliche Kritik ist dies nun auch nicht.

In einigen weiteren Mini-Geschichten wird ein weiterer Einkaufstag im Leben von Bart Simpson aufgegriffen und außerdem eine Comic-Rubrik mit Tipps vom Händler des Raritätenladens in Springfield eingeflochten. Weiterhin treten Maggie und Moe in der letzten Kurzgeschichte als detektivisches Superduo auf und machen einer hübschen Blondine den Garaus.

Insgesamt bleibt die Nr. 31 eine gute, wenn auch nur leicht über dem Durchschnitt liegende Ausgabe mit einem guten Hauptplot und recht kurzweiligen Nebenschauplätzen. Man vermisst bisweilen ein wenig den selbst ironischen Witz solcher Autoren wie Ian Boothby sowie dessen ständige Skurrilitäten innerhalb einer Geschichte. „Das große Los“ ist eine vergleichsweise normale Handlung mit wenigen Überraschungen, dafür aber mit nettem Aufbau – Ähnliches gilt selbstredend für die kürzeren Erzählungen, die auf keinen sonderlich interessanten Inhalt zurückgreifen. ‚Nett‘ ist schließlich auch das Stichwort, welches insofern okay ist als die Zielgruppe dieses Comics eher eine jüngere ist als bei den klassischen „Simpsons Comics“ und somit die Ansätze gerne etwas jugendlicher ausgerichtet sind. Insofern werden Fans der aktuellen Seasons hier nur bedingt Beifall klatschen, wohingegen Bart-Fans die kurzen Storys wahrscheinlich okay finden werden. Anders gesagt: Gefälliges Material, aber vom Hocker haut es sicherlich niemanden.

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James Robinson, P. Dini, D. Kramer, J. H. Williams – Batman 3

Inhalt

|“Im Zwiespalt, Teil 7 und 8″|

Gerade erst hat Batman eindeutig nachweisen können, dass Harvey Dent für die Morde an den einstigen Superschurken nicht verantwortlich sein kann, da hört er im TV-Gerät die traurige Nachricht, dass dieser sich wieder als Two-Face durch Gotham City schlägt und seinen ehrbaren Weg der vergangenen Jahre unerwartet verlassen hat. Bruce Wayne geht der Sache auf die Spur und entdeckt Two-Face völlig fanatisch im Zoo der Stadt, immer noch besessen vom Gedanken, seine alte Identität erneut aufleben zu lassen. Währenddessen verfolgt Batman die wahren Drahtzieher der Mordserie und schenkt seinem neuen Gefährten Tim alias Robin endgültig sein Vertrauen.

„Die schönen Leute“

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Straczynski / David / McKone / Calero – Civil War 1 (Marvel Monster Edition 19)

Story

In der Nähe von Atlanta schlägt ein mysteriöser Meteor ein und hält die Staaten in Atem. Die Fantastischen Vier reisen zum Ort des Geschehens und machen eine merkwürdige Entdeckung. Thors Hammer ist in den Boden eingeschlagen und mit ihm der in die Hölle verbannte Viktor von Doom mit einer ganzen Riege seiner Doombots. Sofort zieht der Hammer die Umgebung in seinen Bann, und beim Versuch, in aus dem Boden zu ziehen, kommt es zu kurzen Gefechten, bei denen Johnny schwer verletzt wird. Noch im Krankenhaus diskutiert das verbliebene Trio über die jüngsten Ereignisse und das bevorstehende Gesetz zur Registrierung der Superhelden. Während sich seine Kollegen einig sind, widerstrebt es dem Ding, Partei für eine Seite zu ergreifen. Erst als er mit ansehen muss, wie ein Verfechter der alten Superhelden bei einer Revolte der Befürworter des Gesetzes ums Leben kommt, ist er dazu in der Lage, einen folgenschweren Entschluss zu fassen.

Auch She-Hulk wird ständig mit dem neuen Gesetzesentwurf konfrontiert. Als eine Internet-Seite die Aufdeckung verschiedener Heldenmasken zu einem Spiel umformt, sieht sie sich gezwungen, einzugreifen und ihren Standpunkt zu überdenken. Die Befürchtung, der begonnene Krieg könne noch weitere Todesopfer fordern, hilft auch ihr schließlich bei der Meinungsbildung.

Währenddessen sucht Tony Stark nach immer abstruseren Mitteln, um weitere Helden für seine Sache und das Gesetz zu gewinnen. Schließlich rekrutiert er die Thunderbolts und deren Anführer Zemo, um selbst Schurken auf seine Seite zu ziehen. Der gerissene Zemo jedoch geht ohne Starks Wissen seinen eigenen Weg und nähert sich auch Captain America und dem Stamm derjenigen an, die der Registrierung nicht zustimmen wollen. Während Iron Man und der Captain überzeugt davon sind, Zemo und die mächtiger werdenden Thunderbolts glaubten, einen starken Verbündeten gefunden zu haben, plant dieser im Hintergrund ganz andere Dinge. Und auch im Lager der X-Men geht es heiß her. Quicksilver taucht nach längerer Abstinenz wieder auf – und sagt Stark und Co. ganz leise den Kampf an.

_Meine Meinung_

Nun findet der „Civil War“ auch im neuen Sonderband der „Marvel Monster Edition“ statt und bringt neben zwei größeren Hauptplots einige Tie-ins und Hintergrundstorys zur Geschichte über die Superheldenregistrierung. Im Mittelpunkt des Interesses steht zunächst das Team der Fantastischen Vier, die in der vierteiligen Mini-Geschichte „The Hammer Falls“ noch die Zeit vor der Ankündigung des verheerenden Gesetzesentwurfs erleben. Schreckliche Dinge ereignen sich derweil in den Staaten und künden von einer ungeahnten Bedrohung.

Symbolisch hierfür sind auch die ersten Reden von Tony Stark alias Iron Man, der den tagtäglich wachsenden Zwist zwischen den Fraktionen aller Superhelden schürt und so auch für Szenen sorgt, die man im |Marvel|-Universum selten zuvor erlebt hat. Vertreter der guten Seite stehen sich plötzlich gegenüber und versuchen mit aller Gewalt, den jeweils anderen ihre Meinung aufzuzwingen. Stark auf der einen und Captain America auf der anderen Seite führen die Fronten an und scheuen kaum davor zurück, sich mit ihren neuen Gegnern öffentlich zu messen. Das Ding betrachtet diese Dinge aus der Ferne und scheint vorerst das Zünglein an der Waage zu sein. Doch weil Ben Grimm sich nicht dazu berufen fühlt, in diesem neuen Konflikt zwischen richtig und falsch zu unterscheiden, schließt er sich keiner Seite an – bis schließlich ein neu gewonnener Freund bei einer eskalierenden Auseinandersetzung mit dem Leben bezahlen muss.

In dieser Geschichte wird wohl der moralische Konflikt am besten beschrieben. Die Meinungen klaffen unheimlich weit auseinander, doch die Überzeugung aller ist ungebrochen und kaum beeinflussbar. Die Fantastischen Vier waren bisher außen vor bei der Meinungsmache, sind als unmittelbar Betroffene nun aber auch in der kniffligen Situation einer schnell erforderten Entscheidungsfindung. Doch auch intern sind die Lager gespalten; man ist sich nicht mehr ganz grün und beschreibt damit die Atmosphäre, die in der Welt der |Marvel|-Actionhelden herrscht. Eine greifbare Spannung liegt in der Luft, und während die bekannten Stars sich bekriegen und eine Gruppe Verzweifelter versucht, Thors Hammer aus dem Boden zu ziehen, bereitet Doom seinen nächsten Schlag vor.

Die zweite große Geschichte handelt von denjenigen, die den Civil War nutzen, um ihre eigenen Forderungen langfristig durchzubringen. Die Gruppe der Thunderbolts und ganz besonders ihr verwegener Anführer Zemo biedern sich beiden Parteien unabhängig voneinander an, sind aber weder von der einen noch von der anderen sonderlich angetan. Doch Zemo verfügt über genügend Überzeugungskraft, um seine Ansprechpartner Iron Man und Captain America zu täuschen. Beide sind skeptisch, doch keiner von ihnen hat auch nur die leiseste Ahnung von Zemos unbändiger Entschlossenheit.

„Taking Civil Liberties“ ist vom Spannungsaufbau sicherlich die beste Story in diesem mit 200 Seiten sehr üppigen Sonderband und aufgrund der großen Masse auftretender Charaktere sicherlich auch einer Monster Edition würdig. Problematisch wird dies jedoch an den Stellen, wo die unendliche Liste der mitwirkenden Helden zu einem echten Overkill avanciert und man mehr damit beschäftigt ist, die Namen in sich aufzusaugen, als die Handlung weiterzuverfolgen. Hier verliert man das Wesentliche aus den Augen und blendet den Leser mit vielen Namen, die sicherlich auch alle ihre Daseinsberechtigung haben, aber zu sehr vom eigentlichen Geschehen ablenken. Wobei dies wiederum recht unsinnig ist, denn „Taking Civil Liberties“ ist, wie bereits festgehalten, eine sehr gute Geschichte mit Potenzial für eine noch bessere Fortsetzung.

Die verbleibenden beiden Storys haben indes den Charakter eines klassischen Tie-ins, also einer Nebenhandlung zum Hauptstrang, wobei der Plot um She-Hulk eher ein Lückenfüller mit kurzer unspektakulärer Stellungnahme ist, der jedoch mal eine Heldin hervorbringt, die hierzulande eher ein Mauerblümchendasein fristet. Dennoch: Wirklich lesenswert ist „Civil Union“ nicht.

Die Story um die Rückkehr Quicksilver ist hingegen die wohl verworrenste, aber auch die finsterste. Seltsame Dinge gehen in der Welt der X-Men vor, und auch Spider-Man wird genötigt, einzugreifen, als Wolverine und Co. sich über ihre Meinung zur Registrierung austauschen. Wichtig ist allerdings zum Ende nur eins: Quicksilver ist wieder zurück und wird den „Civil War“ zweifelsohne noch deutlich prägen.

In der aktuellen Ausgabe der „Marvel Monster Edition“ wird der „Civil War“ aus ziemlich vielen unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und dabei vermehrten Wert darauf gelegt, dass auch die zweite Riege der Superhelden, unter anderem das Team von Thunderbolt, in den Plot einbezogen wird. Dies hat zwar zur Folge, dass die vier verschiedenen Erzählungen vielmehr eine Standort- bzw. Momentaufnahme zur aktuellen Lage im Bürgerkrieg der Superhelden sind, soll aber nicht heißen, dass die Spannung darunter wesentlich leiden würde. Anders gesagt: Die Geschichten haben nicht ganz den Unterhaltungswert der regulären Heftserien zu diesem Crossover, sind aber eine kaum verzichtbare Ergänzung, um den gewaltigen Komplex noch besser überschauen zu können. Und hält man sich mal allgemein vor Augen, wie selten die Monster-Editionen bislang Elementares aufgeboten haben, muss man von dieser Warte her sowieso ein Lob sprechen. Statt massiver Quantität glänzt Ausgabe 19 nämlich auch größtenteils mit gutklassiger Qualität.

Comic: 236 Seiten
www.paninicomics.de

Diverse Autoren – MAD Nr. 103

Happy Tree Friends vs. SpongeBob heißt es auf der Titelseite der 103. Ausgabe des „MAD“-Magazins, und tatsächlich prüft die Redaktion im anschließenden Mini-Comic, welche der beiden trendigen Fraktionen der jeweils anderen nun überlegen ist. Dies ist schließlich auch der Auftakt zu einigen teils recht aggressiven Strips unter der Beteiligung der blutrünstigen Happy Tree Friends, für die unter anderem neue Jobs und ein Splatter-Szenario in den Disney-Studios entworfen werden. Weiterhin wird in einer Spezialrubrik ihre Anatomie näher beleuchtet.

An anderer Stelle wird ordentlich gegen die aktuelle Politik gehetzt. So stellt man zum Beispiel einige zweifelhafte Wahlslogans auf und bedient dabei die altbekannten Klischees über das deutsche Parteisystem. Auch eine weltpolitische Offensive wird gestartet, unter anderem in einem Comic, welcher George Bush als Höllenfürsten entlarvt, oder bei der Werbung um ein ominöses Schachspiel, dessen Spielfläche dem topografischen Aufbau des Irak nachempfunden ist. Und auch das neue PC-Game um den scheinbar gezähmten koreanischen Diktator Kim Jong Il lässt den typischen Biss nicht vermissen.

Alles spitze also mit Nr. 103? Nun gut, über den Humor dieses Magazins lässt sich sicherlich streiten, weil die Redakteure und Comiczeichner nicht selten die Grenzen des guten Geschmacks überschreiten und die Satire wirklich eher für Hartgesottene geeignet ist. In der neuen Ausgabe ist in dieser Hinsicht aber nur wenig Erfrischendes zu vermelden. Die Gags mit den Titelhelden von den Happy Tree Friends sind nicht wirklich komisch, das Duell mit dem Schwammkopf eher bescheiden aufgearbeitet. Dazu gibt es haufenweise humorlose Mini-Geschichten um Männer, die hilflos versuchen, eine Frau aufzureißen, und die Problematik beim Weihnachtseinkauf.

Gelungen sind indes die Plakate mit den Wahlsprüchen der deutschen Parteien. Das hätte in der „Titanic“ wohl auch kaum besser geschrieben sein können. Ebenfalls ziemlich cool ist der Mittelteil mit zahlreichen Fotos, aus denen man sich die Darsteller für eine „Naruto“-Folge heraussuchen kann. Und natürlich das Schachspiel der demokratischen (hüstel …) Amerikaner gegen die terroristischen Kräfte des Irak mit ihrem Anführer, König Saddam.

Bei einem Preis von immerhin 3,20 € sollte man sich selbst als Fan also gut überlegen, ob man das Geld in vergleichsweise drögen Humor und partiell zu überspitzte und damit auch gescheiterte Versuche, auf Kommando witzig zu sein, investieren möchte. Die Hardcore-Fraktion der „MAD“-Verfechter wird mir dies zwar ganz bestimmt übel nehmen, aber wirklich empfehlenswert ist diese Ausgabe trotz einiger kurzer Lacher nicht gerade.

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Daniel Way, Craig Kyle, M. Texeira, Javier Saltares – Wolverine 31

„Anfang & Ende, Teil 1“

Wolverine macht sich auf die Suche nach einem seiner ältesten Gegner und geht dabei kompromisslos seinen Weg. Obwohl er von verschiedenen Agenten beschattet wird und sich ihm zahlreiche dubiose Schmierfinken in den Weg stellen, zieht er durch den Untergrund und kämpft sich durch einen Tunnel an den behüteten japanischen Premier heran. Während die übrige Armada der Superhelden schon vermutet, dass Wolverine die Seiten gewechselt hat, bewältigt dieser seine Vergangenheit, indem er seinen alten Kontrahenten, den Silver Samurai, inmitten dieses Tunnels zum Duell herausfordert. Doch auch beim Geheimdienst herrscht Unruhe, nachdem man dort erfährt, dass Wolverine sich wieder an seine Vergangenheit erinnert.

_“Verlorene Unschuld, Teil 6″_

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Clay & Susan Griffith, Tom Peyer, James Bates – Bart Simpson Comics 26

_Story_
Bart und Milhouse entdecken beim Spielen im Baumhaus, dass der tragende Baumstamm krank ist. Bevor sie überhaupt etwas unternehmen können, nimmt sich der Agent Darke der Sache an, diagnostiziert Stammfäule und ordnet an, dass der Baum umgehend gefällt wird. Bart und Milhouse wollen dies aber nicht akzeptieren und wehren sich mit Händen und Füßen gegen die Entscheidungen des zweifelhaften Agenten.

Homer bekommt von Marge die Aufgabe, die freie Zeit für Maggie zu verwenden und diese zu füttern. Damit ist Homer zunächst gar nicht einverstanden, doch als er entdeckt, welch leckere Schätze sich in den Babygläschen befinden, verfällt er in eine wahre Fresssucht, die in einen ziemlich finsteren Traum übergeht.

Bart sitzt bereits seit zwei Tagen vor dem Fernseher, um den Krusty-Marathon anzuschauen. Als Marge hinzustößt und Bart auf seine mangelnde Körperpflege anspricht, reagiert dieser patzig und verweigert das Bad, um seine Filme nicht zu versäumen. Als Marge dies nicht akzeptiert, tritt Bart in einen Stink-Streik, der bei seiner strengen Mutter aber nicht den gewünschten Effekt zeigt.

_Meine Meinung_

Stammfäule – Waldarbeitern und aufmerksamen Hobbygärtnern mag diese Krankheit sicherlich ein Begriff sein. Jedoch wird jeder Kenner bestätigen können, dass es sich dabei um keinen Virus handelt, der auch den Menschen befallen kann. Was dies betrifft, wird im ersten Kapitel der neuen „Bart Simpsons Comics“ ein wenig geschwindelt, um so den Konflikt zwischen den Bauarbeitern im Garten der Simpsons und den beiden widerspenstigen Jugendlichen zu initiieren. Einmal mehr ist der junge Simpson – diesmal jedoch unschuldig – das Opfer einer zielgerichteten, seltsamen Kampagne eines schmierigen Geschäftsmannes und hält sich dabei gewohnt tapfer und stur. Und wieder einmal sind es einige unkonventionelle Entwicklungsschritte, die diese Kurzgeschichte zu einem weiteren Highlight der Simpsons-Historie machen. Auffällig hierbei: der bissige Wortwitz des rotzfrechen Bart, der seinen blauhaarigen Kumpanen mehr als einmal ordentlich zusammenbügelt und sich letztendlich fast alleine als Helden feiert. Aber dies ist ja gerade so witzig.

In der zweiten und kürzesten Geschichte wird ein Traum von Homer widergespiegelt, der nach einem üppigen Mahl aus Maggies Babynahrung eine Vision von purer Anarchie in Springfield hat. Plötzlich sitzt Homer im Babystuhl und Maggie arbeitet als Bürgermeisterin mit Schnuller inmitten des Zentrums der Kriminalität. Wegen Maggies fehlender Sprachkenntnis entwickelt sich das Ganze fast ausschließlich über die von Lautierungen begleiteten Zeichnungen fort, so dass der bissige, ironische Humor nicht ganz so gut durchkommt. Weil die Moral von der Geschichte ebenfalls recht unspektakulär ist, lohnt sich diese Story auch tatsächlich nur zum kurzen Zwischenschmökern.

Im letzten Plot geht Bart dann aber noch mal in die Vollen. Der junge Simpson hat nur noch Augen für seinen Lieblingsclown Krusty, dessen komplette Filmografie im TV ausgestrahlt wird. Bart möchte natürlich vom Anfang bis zum Ende dabei sein und lässt sich auch auf keine Kompromisse mit seiner Mutter ein. Als er schließlich den Kürzeren zieht und dem Fernsehgerät fernbleiben muss, versucht er, Marges Willen zu brechen, indem er gar nicht mehr duschen geht. Als er dann jedoch zum Gespött der ganzen Schulklasse wird, muss er nach anderen Wegen suchen, sich gegen die strenge Erziehung durchzusetzen. Doch so übel wie der Kerl nach einigen weiteren Bädern in Mülltonnen riecht, kann ihm dies nicht gelingen.

In diesem Comic ist Bart noch einmal im Mittelpunkt, und dies in seiner wohl bekanntesten Rolle als Querulant und Sturkopf. Wider aller Vernunft tritt er in einen Stink-Streik, der selbst berüchtigten Leuten wie Busfahrer Otto oder Schulkamerad Nelson übel aufstößt. So hat er auch keine andere Wahl und muss sich schnellstens um Alternativen kümmern, ist dabei aber kaum erfinderisch. Lediglich Forderungen bleiben, und nachdem er diese nicht durchsetzen kann, ist Bart wieder der Dumme. Cool. Witzig hier: Marge als Übermutter und Halb-Tyrannin, die sich selbst von den ungewöhnlichsten Methoden ihres Sohnes nicht von ihrer Richtung abdrängen lässt – und natürlich Homer, der in Sachen Erziehung mal wieder absolut gar nichts peilt.

_Zusammengefasst_

Drei Geschichten, darunter zwei echte Highlights und eine kurzweilige Zwischenerzählung ohne großartige Handlung – Ausgabe 26 der „Bart Simpsons Comics“ kann sich mal wieder voll und ganz sehen lassen und sorgt mit frischen Ideen für neue Lacher. Seltsame Ereignisse dienen den Autoren in diesem Heft als Inspiration für eine mit Humor überladene Minisammlung, aus der Bart als Hauptfigur auch ganz deutlich hervorsticht und mit flotten Sprüchen überragt. Außerdem beweisen die Macher dieser Ausgabe, dass selbst schon öfter angerissene Ansätze (zum Beispiel Maggie in der Rolle der Erwachsenen) noch nicht ausgelutscht sind und insgeheim noch eine ganze Menge Potenzial in sich bergen. Dies sollte man bei der riesigen Masse an mittlerweile existenten Geschichten zur gelben Familie nie vergessen und auch im aktuellen Heft lobend erwähnen.

Erweitert wird der Lesespaß zudem noch durch ein weiteres Poster des Protagonisten. Kurz und bündig: Bart-Fans sollten die Nr. 26 nicht verpassen.

Comic: 32 Seiten
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