James W. Bates – Simpsons Comics 138

Inhalt

„Der kahle Mann und das Meer“

Bart, Milhouse und ihre beiden Daddys sind zu einem Angelausflug aufgebrochen, um das etwas angeknackste Vater-Sohn-Verhältnis auf beiden Seiten wieder ins Reine zu bringen. Während die beiden van Houtens jedoch recht schnell seekrank werden, steht bei den Simpsons vermehrt der Frust über den schwachen Fang auf dem Tagesprogramm. Nach mehreren Versuchen bekommt Homer dann plötzlich doch einen großen Brocken an die Angel, bringt es aber im letzten Moment nicht übers Herz, das arme Tier aus dem Wasser zu ziehen. Als dann auch noch eine Schar wilder Haie das Boot angreift und auch den gerade gefangenen Fisch bedroht, wird in Homer das Helfersyndrom neu geweckt – ganz zum Unverständnis der Mitreisenden.

Persönlicher Eindruck

Im neuen Abenteuer der gelben Familie erleben wir mal wieder einen arg genervten Homer, der den Sinn des Vater-Sohn-Ausflugs kaum verinnerlicht hat, als er auch schon seine Qualitäten als permanenter Nörgler heraushängen lässt. So behandelt er Mr. Van Houten ähnlich respektlos wie Ned Flanders – mit dem er zum Ende noch ein recht witziges Déjà-vu-Erlebnis hat, bringt Bart beinahe zur Weißglut, als er seine Gesundheit aufs Spiel setzt, nur um einen Fisch an Bord zu ziehen, und bemerkt in seiner Naivität auch nicht, dass der Kapitän eigentlich weniger Lust darauf hat, das ungleiche Team auf hohe See zu bringen.

Dementsprechend ist eine nervenaufreibende Story garantiert, wenngleich es dem Humor stellenweise ein wenig an Biss fehlt. Hier und dort platziert Autor James W. Bates zwar schon einmal ein paar situativ komische Akzente, beschränkt sich aber vornehmlich auf Homers persönliche Tragödie und streckenweise auch auf die emotionale Seite des gestressten Familienvaters. Gleichsam verzichtet Bates jedoch auch auf eine brauchbare Moral und beschließt die Geschichte mit einem kleinen Paukenschlag, welcher erst den wahren Witz des Plots ans Tageslicht bringt. Aber auch wenn man mal kurz herzlich gelacht hat, handelt es sich definitiv nicht um eine der besseren Storys um die gelbe Familie. Dafür sind die meisten Inhalte nämlich zu oberflächlich.

Vom Unterhaltungswert her ist „Das kahle Mann und das Meer“ also nur Standard, diesbezüglich sicher nicht schlecht, aber eben fernab von jüngsten Glanztaten eines Ian Boothby. Komplettisten werden sich hiervon aber nicht abhalten lassen, und das ist auch gut so, da es einfach vermessen wäre, von Ausgabe zu Ausgabe eine weitere Steigerung zu erwarten. Und wer weiß, möglicherweise folgt auf diesen kurzen Dämpfer in Kapitel 139 ja wieder ein echtes Hoch. Bis dahin muss man sich jedoch mit einer soliden, wenig berauschenden Geschichte aus der Springfielder Bucht begnügen.

Comic: 44 Seiten
www.paninicomics.de