Welles Hartley / Mick Harrison / Doug Wheatley – Star Wars 65: Dark Times 4 (von 5) – Das Bauernopfer

Inhalt

„Das Bauernopfer, Rebellion Teil 3“

Wyl Tarson und seine Gefährten landen auf Ahakista, einem unscheinbaren Planeten, auf dem der Mann mit der implantierten Bombe zu einem Knoten vordringen soll, um seine von Raze auferlegte Mission baldig zu beenden. Doch die Situation auf Ahakista ist bedenklich; das Imperium hat die Pyramiden des Planeten in Besitz genommen und droht, das Volk zu versklaven. Lediglich eine kleine Einheit unter der Führung Sardoths plant ein Komplott und versucht, mit Hilfe einer imperialen Verräterin die Kommandozentrale der Streitkräfte des Imperiums per Frontalangriff auszuschalten.

Doch der groß angelegte Plan fordert alsbald seinen Tribut: Missstimmung und der fehlende Einheitsgeist gefährden den letzten Rettungsanker für Ahakista. Wyl und seine Kumpanen lassen sich jedoch nicht von ihrer Mission abhalten und ahnen dabei nicht, dass Vader höchstpersönlich zugegen ist, um die Rebellion vor Ort endgültig zu zerschlagen.

Persönlicher Eindruck

Überraschenderweise wird die Comic-Reihe zur allseits beliebten Sternensaga in der 65. Ausgabe lediglich mit einer Fortsetzung der neuen „Rebellion“-Story gefüllt, was angesichts der sich zuspitzenden Ereignisse im derweil noch nicht abgeschlossenen „Dark Times“-Äquivalent, welches zudem früher gestartet war, schon ein wenig überraschend ist. Dennoch war eine Aufschlüsselung der Ereignisse nach den komplexen Wendungen im vorherigen Comic dringend notwendig, so dass diese einspurige Fortsetzung grundsätzlich in Ordnung ist, nicht zuletzt vor dem Hintergrund, dass man sich nun etwas intensiver einer Story widmen kann und sich nicht mit ständigen Cliffhangern vertrösten lassen muss.

Gottlob gelingt es den beiden Autoren Rob Williams und Brandon Badeaux auch beispielhaft, die Geschichte wieder linearer zu steuern und die Ungereimtheiten zumindest teilweise aufzulösen, so dass das inhaltliche Unverständnis langsam aber sicher beigelegt wird. Außerdem werden die Motive der ganz unterschiedlich gestrickten Charaktere im weiteren Verlauf zunehmend transparenter. Sardoth öffnet sich, Dunlan steht für seine Prinzipien ein, und auch die Position des Imperiums in dieser Geschichte gewinnt an Farbe und breitet den gesamten Umfang der Story noch einmal mächtig aus. Dies scheint zwar zu einem Zeitpunkt, an dem wachsende Unklarheiten den Plot zu übermannen drohten, weniger sinnvoll, stellt sich jedoch letztendlich als kluger Schachzug dar, in dessen Folge das kopflastig strukturierte Geschehen wunderbar entzerrt wird und der Fokus letztendlich wieder auf die Rebellion bzw. den zugrunde liegenden Konflikt zwischen dem Imperium und den unsteten Kontrahenten gelenkt wird.

Und dennoch ist ein gewisser fader Beigeschmack nicht zu leugnen, da man auch nach drei Episoden noch nicht so ganz den zentralen Punkt der Story erfasst hat. Wie stehen Raze und das Auftreten Vaders auf Ahakista in Zusammenhang? Warum droht bereits jetzt ein Showdown, wo doch erst noch die Rollenverteilung endgültig abgeklärt werden muss? Und die wohl wichtigste Frage: Worauf steuert die Handlung nun letztendlich zu? Erfreulicherweise konnten in Ausgabe 65 schon einige Wirren relativiert werden, so dass das vorläufige Resümee zum dritten Teil der neuen „Rebellion“-Saga überwiegend positiv ist. Vollkommen überzeugend ist die Geschichte um Wyl Tarson aber bis dato immer noch nicht, da der Hauptcharakter noch etwas ziellos durch den Plot navigiert und die Entwicklung des Ganzen noch zu undurchsichtig ist. Aber Besserung scheint in Sicht, so dass man zu guter Letzt dennoch zuversichtlich auf das sich anbahnende Finale vorausblicken kann, in bester Hoffnung darauf, dass die Story endgültig die Kurve bekommt.

Comic: 60 Seiten
Erschienen: 21.11.2007
www.paninicomics.de