James Robinson, P. Dini, D. Kramer, J. H. Williams – Batman 3

Inhalt

|“Im Zwiespalt, Teil 7 und 8″|

Gerade erst hat Batman eindeutig nachweisen können, dass Harvey Dent für die Morde an den einstigen Superschurken nicht verantwortlich sein kann, da hört er im TV-Gerät die traurige Nachricht, dass dieser sich wieder als Two-Face durch Gotham City schlägt und seinen ehrbaren Weg der vergangenen Jahre unerwartet verlassen hat. Bruce Wayne geht der Sache auf die Spur und entdeckt Two-Face völlig fanatisch im Zoo der Stadt, immer noch besessen vom Gedanken, seine alte Identität erneut aufleben zu lassen. Währenddessen verfolgt Batman die wahren Drahtzieher der Mordserie und schenkt seinem neuen Gefährten Tim alias Robin endgültig sein Vertrauen.

„Die schönen Leute“

Batman ertappt den Kleinganoven Johnny Lange auf frischer Tat, findet sein Erscheinen aber irgendwie merkwürdig. Einst in den Diensten Gothams zwieträchtigster Schurken aktiv, treibt sich der ehemalige Handlanger nun in der High Society herum und verkehrt mit den Reichsten der Stadt. Nach seiner Festnahme mischt sich Bruce Wayne privat unters Volk und besucht die angesagtesten Partys, um eine Spur von Langes Auftraggeber zu erhaschen. Und ohne dass er viel dazutun muss, findet er die entscheidenden Hinweise zum mysteriösen Unbekannten, der Gotham City derzeit unsicher macht.

_Meine Meinung_

In der dritten Ausgabe der neuen „Batman“-Serie wird das erste Kapitel seit Batmans Rückkehr nach der „Infinite Crisis“ abgeschlossen, dies aber leider ein wenig unbefriedigend. Befand sich die Story um den von Selbstzweifeln geplagten Harvey Dent und den leicht heruntergekommenen Commissioner Gordon zuletzt noch auf einem der stärksten Höhepunkte der jüngeren Vergangenheit der Comics um den schwarzen Rächer, löst sich das Ganze jetzt eher unmotiviert in Wohlgefallen auf, leider jedoch, ohne die Story mit vergleichbar guten Ideen zu einem Ende zu bringen.

Autor James Robinson lässt in den verbleibenden beiden hier abgehandelten Episoden nur noch das Nötigste geschehen und lenkt die Handlung auf ein offenes, wenig ambitioniert erscheinendes Ende hin, das die motivierten ersten Schritte der neuen Reihe wieder ad absurdum führt. So wird in „Batman 3“ die Rückkehr von Two-Face endgültig besiegelt, schließlich auch mit einem kurzen Showdown begleitet, aber dennoch ziemlich schwach gelöst. Der einzige offene Schlagabtausch bleibt ohne Resultat, auch über das Ende von „Im Zwiespalt“ hinaus, weshalb man sich fragt, warum die Spannung derart angekurbelt wurde, dann aber plötzlich gänzlich verpufft. Stattdessen verzettelt sich Robinson zum Schluss in den Besonderheiten der Beziehung zwischen Batman und Dick-Grayson-Nachfolger Tim, die bis dato überhaupt keine Rolle spielten und daher auch zum Ende der Geschichte irgendwie ohne Relevanz sind. Dies hätte man sich zugunsten eines abgeschlossenen Plots gerne schenken können.

Ein ähnliches Bild hinterlässt die zweite Story im Bunde, die aus den „Detective Comics 821“ entnommen wurde. Auch hier kann man kaum von Spannung sprechen, weil die Story auf einer Art Bericht basiert, der den Fall Johnny Lange dokumentiert. Das Ganze wirkt wie ein Eintrag aus der Polizeiakte, jedoch mit netten Illustrationen und ganz netter Action versehen. Ein guter „Batman“-Comic sieht allerdings ganz anders aus!

Den letzten Satz muss man dann leider auch auf das aktuelle Heft beziehen. James Robinson verschenkt das große Potenzial der Serie in den letzten Teilen buchstäblich und zerstört gleichermaßen die Chance, den guten Einstieg nach der „Identity Crisis“ schlüssig und überzeugend zu Ende zu führen. Nachdem man zu Recht optimistisch auf den Abschluss des Hauptplots vorausschauen durfte, erhält man im Gegensatz zu den erwartungsvollen Eindrücken der ersten Teile eine eher dürftige Ausgabe. Es sind eben nicht immer aller guten Dinge drei.

Softcover: 76 Seiten
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