Sharon Bolton – Dunkle Gebete

Inhalt

Lacey Flint ist eine junge Ermittlerin in London. Eines Tages findet sie vor ihrem Auto eine schwer verletzte Frau, die daraufhin in ihren Armen stirbt. Später wird Lacey von DI Tulloch und deren Kollegen DI Joesbury als Zeugin vernommen. Sie kann vorerst nicht wirklich viel dazu sagen, aber als noch ein Mord geschieht und rätselhafte Briefsendungen auftauchen, die unter anderem auch an Lacey adressiert sind, wird sie selbst zur Verdächtigen …

Kritik

„Dunkle Gebete“ von Sharon Bolton wird aus der Sicht von Lacey dargestellt. Die Story ist in einer recht einfachen Sprache geschrieben, die Sätze sind leicht verständlich und die Kapitel in einer angenehmen Länge gehalten.

Das Buch fängt super interessant an und man freut sich auf eine tolle Geschichte. Aber dann flacht die ganze Story ziemlich ab und ich war etwas enttäuscht. Der Leser wird auch nicht wirklich in die Geschichte hineingesogen, der Mittelteil zieht sich ziemlich hin und es gibt nur wenig fesselnde Passagen. Meines Erachtens wird oft viel zu viel ins Detail gegangen und ich war gelangweilt, weil nichts Großartiges passierte.

Die Mordserie, die einen erwartet, wird in Verbindung mit den Morden von Jack the Ripper gebracht und zieht gewissen Parallelen mit sich, es werden hier aber keine Prostituierten ermordet, sondern Mütter. Diese Idee finde ich recht gut und man erfährt einiges über die Geschichte des Rippers. Auch bekommt das Buch dadurch einen etwas realeren Touch.

Die Protagonistin Lacey ist von Anfang an etwas undurchsichtig. Einerseits ist sie eine Ermittlerin und einem teilweise auch sympathisch. Auf der anderen Seite ist einem ab ungefähr der Mitte des Buches klar, dass sie ein Geheimnis birgt, welches auch mit den Morden zusammenhängen könnte. Die Autorin versteht es aber, den Leser bis zum Schluss des Buches darüber im Dunkeln zu lassen, ob es wirklich so ist.

Auch das Ende an sich ist nicht vorauszusehen. Egal, was man sich im Laufe des Buches zusammengereimt hat, nichts ist richtig und von daher gibt es ein überraschendes Aha-Erlebnis auf den letzten Seiten …

Autorin

Sharon Bolton wurde im englischen Lancashire geboren, hat eine Schauspielausbildung absolviert und Theaterwissenschaft studiert. „Todesopfer“, ihr erster Roman, wurde von Lesern und Presse begeistert gefeiert und machte die Autorin über Nacht zum neuen Star unter den britischen Spannungsautorinnen. Es folgten die Thriller „Schlangenhaus“, „Bluternte“ und „Dunkle Gebete“, mit denen Sharon Bolton ihr brillantes Können erneut unter Beweis stellte. „Schlangenhaus“ wurde als bester Thriller des Jahres mit dem Mary Higgins Clark Award ausgezeichnet. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Oxford. (Verlagsinfo)

Fazit

„Dunkle Gebete“ von Sharon Bolton enthält eine an sich gute Story, ist aber leider mit ein paar gedehnten Textstellen gespickt, die einen eher langweilen, als unterhalten. Für jemanden, der sich sehr für die Geschichte des Serienmörders Jack the Ripper interessiert, ist dieses Buch allerdings eine tolle Lektüre.

Taschenbuch: 512 Seiten
Originaltitel: Now You See Me
ISBN-13: 978-3442546794
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