Eines Tages taucht Giesbert im Garten auf – an einem Tag, an dem es wie aus Kübeln schüttet. Kurzerhand erklärt er eine alte Regentonne zu seinem neuen Zuhause und macht Bekanntschaft mit seinen neuen Nachbarn.
In kurzen, reich illustrierten Episoden erzählt Daniela Drescher aus dem Leben ihres Gartenwichtels Giesbert – ursprünglich der Gattung der Regenrinnen – Wichte zugehörig –, der das Leben in seiner neuen Umgebung gehörig auf den Kopf stellt. Er veranstaltet ein Schneckenrennen, legt sich bisweilen mit Kater Munz an und verliebt sich in die Elfe Gisela …
(Verlagsinfo)
Liebevolle Handzeichnungen, natürliche Farben, stimmungsvolle Situationen. Daniela Drescher illustriert ihre Kindergeschichten in einem besonderen Stil. Gleichzeitig erzählt sie spannende, lustige und manchmal auch nachdenkliche Geschichten, und ihr neues Buch mit dem Regentonnenwicht Giesbert ist dabei nicht nur ein Buch für Kinder im Vorlesealter. Die schönen Bilder machen es auch für Erwachsene und sogar für Kinder in den ersten Schuljahren interessant, die sich noch gern auf fantasievolle Abenteuer einlassen.
Giesbert ist ein kleiner Wicht, den es aus der Regenrinne eines Hauses in die Regentonne verschlägt. Hier gefällt es ihm so gut, dass er es sich häuslich einrichtet. Auf seinen Streifzügen durch den neu entdeckten Bauerngarten trifft er alte Bekannte wie die Wichte, die auf die ihnen anvertrauten Pflanzen achten – so hat jede Pflanzenart ihren Wicht, wie den Holundergeist oder den Knoblauchwicht. Sie helfen Giesbert über so manches Dilemma hinweg, oder geben weise Ratschläge. Oder sie erfreuen sich auch mal nur an seinem Flötenspiel oder seinem Tanz. Gleiches gilt auch für seine ständig wachsende Reihe neuer Freunde wie den knurrigen Kater, das Rotkehlchen oder die Ente aus der fernen Welt des nachbarlichen Teichs.
Denn Giesbert ist ein friedlicher, lebensfroher Wicht, der nichts mehr liebt als sein Schnittlauchbrot, seine Holunderflöte und die wärmenden Sonnenstrahlen in dem bunten Blumengarten. Daniela Drescher gelingt hier eine wunderbare Mischung von Bild und Text, und sie erzählt ihre Geschichte mit einem stets durchschimmernden Lächeln, das auch mal in herzliches Lachen übergehen kann. So haben nicht nur kleinere Kinder ab fünf Jahren ihren Spaß an den kleinen Abenteuern, auch noch jüngere Schulkinder können sich an den Späßen und den Missgeschicken erfreuen, und der vorlesende Erwachsene spürt ebenfalls die Wirkung der lebendigen Bilder.
Jede Seite ist reich illustriert, und etwa alle zwei Doppelseiten gibt es ein ganzseitiges Bild zu bewundern, jeweils präzise eine Situation der voran gehenden Textpassage einfangend. Die beschriebenen Seiten enthalten kleinere, eine Stimmung oder ein Gefühl transportierende Elemente, die auch schonmal skizzenhaft wirken können. Dadurch erkennt man bei bewusster Lektüre ein technisches Detail der Bilder: Drescher skizziert sie mit wenigen, Struktur gebenden Linien, um sie dann, dem Augenschein nach, mit Aquarellfarben zu kolorieren. Dadurch entstehen teilweise sehr klare Strukturen, während die Farbgestaltung mit den warmen, weichen Eigenschaften des Aquarells auf das Gefühl wirkt.
Auffällig ist auch ihre Fähigkeit, die Bilder trotz ihres Detailreichtums sehr natürlich wirken zu lassen. Man erkennt in Giesberts Garten jede Blume, jeden Vogel und jeden Strauch. Darin zeigt sich gleichfalls Dreschers Kenntnisreichtum über die sie umgebende Natur, und ihre Beobachtungsgabe, mit deren Hilfe sie die Unterschiede und charakteristischen Merkmale erfasst.
Insgesamt ein wunderschönes, großformatiges Bilderbuch, dessen Textumfang über den eines reinen Kleinkinderbilderbuchs deutlich hinaus geht und es zu einem Lese- und Vorlesebuch für Jung und Alt macht. Die Abenteuer Giesberts illustrieren eine alltägliche Welt im Einklang mit der Natur und öffnen die Augen für die Schönheit, die auch ein einfacher Garten zu bieten hat. Da bleibt gar nichts anderes übrig, als sich hinaus zu begeben und die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne zu genießen.
Gebunden, 112 Seiten
Originalausgabe
ISBN: 9783825179885
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