Erin Hunter – Warrior Cats – Special Adventure. Gelbzahns Geheimnis

Klappentext:

Die junge Gelbpfote kann es kaum erwarten, endlich für ihren Clan zu kämpfen. Als sie ihren Kriegernamen Gelbzahn erhält, wird ihr jedoch zunehmend bewusst, dass ihre wahre Bestimmung die einer Heilerin ist. Die Treue zu ihren Gefährten ist ungebrochen, bis Gelbzahn einen Fehler begeht. Sie bricht das Gesetz der Heiler und die Folgen des Verrats drohen das Leben aller Wald-Katzen auszulöschen! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Ein neuer Sonderband der beliebten „Warrior Cats“-Reihe ist am Start. Kommt mit und erfahrt, welches große Geheimnis die Heiler-Kätzin Gelbzahn zu bewahren versucht …

Aber der Reihe nach. Diese Geschichte spielt zeitlich gesehen noch vor dem ersten Band der ersten Staffel „Warrior Cats“ und sie beginnt mit den ersten Wochen im Leben der jungen Kätzin, da noch Gelbjunges genannt. Mit großem Ehrgeiz setzt sie alles daran um recht schnell eine Schülerin zu werden und beginnt als Gelbpfote mit ihrer Ausbildung zur Kriegerin. Sie schafft schließlich auch die Prüfung zur vollwertigen Kriegerin des SchattenClans und sie bekommt ihren endgültigen Namen Gelbzahn verliehen. Doch das Schicksal scheint anderes mit ihr vorzuhaben. Denn Gelbzahn hat eine besondere Gabe. Eine Gabe, die bei der Heilung kranker und verletzter Katzen sehr von Nutzen ist. Auch wenn sie diese zu ignorieren versucht, weil sie unbedingt eine Kriegerin sein will, so gelingt es ihr nicht. So braucht es die Hilfe der Heilerin Salbeibart und ein tragischer Zwischenfall, damit Gelbzahn ihre wahre Bestimmung anerkennt.

Schließlich akzeptiert sie ihr Schicksal und Gelbzahn wird zur Heiler-Schülerin Salbeibarts. Doch auch wenn sie nun ihrer eigentlichen Bestimmung mit viel Engagement folgt, so befindet sich die Kätzin in einem inneren Konflikt. Obwohl es das Gesetz der Heiler nicht erlaubt, vor der Liebe ist auch Gelbzahn nicht gefeit. Was für Entscheidungen sie in den Herzensangelegenheiten trifft und welche Konsequenzen daraus resultieren, bestimmt schließlich den Ausgang dieser Geschichte und werden den Leser bis zum Schluss in Atem halten.

Dem Autorenteam gelingt es mit der sehr flüssigen Erzählweise außerordentlich gut, seiner jungen Leserschaft beizubringen, wie nah Freud und Leid beieinander liegen können und anhand der Katzen allerlei zwischenmenschliche Beziehungen wie Kummer, Freundschaft, Gewissenhaftigkeit, Egoismus, Gemeinschaftssinn, Intrigen und noch einiges anderes mehr zu demonstrieren.

Wo ich allerdings einen kleinen Minuspunkt geben muss, betrifft die vielen Wiederholungen der Namen im Text. Natürlich gibt es sehr viele Katzen, die in der Geschichte vorkommen, aber an einigen Stellen werden die Namen der Katzen einfach zu oft wiederholt. Man kann dem Leser durchaus zutrauen, das er weiß, wer mit wem gerade spricht auch wenn nicht ständig deren Namen genannt werden. Manchmal reicht auch schlicht „er“ oder „sie“ oder ähnliches.

Für alle, die noch nicht mit den „Warrior Cats“ vertraut sind, hier ein kurzer Einschub zur Namensgebung der Katzen. Alle Neugeborenen erhalten die Endung „-junges“, wenn sie zu Schülern werden, endet der Name mit „-pfote“ und nach erfolgreicher Krieger- oder Heilerprüfung erhalten sie ihren meist endgültigen Namen. Die häufigsten Endungen dabei sind „-zahn“, „-schweif“, „-kralle“ und „-pelz“. Wird eine Katze zum Anführer eines Clans, so erhält diese das Namensschwänzchen „-stern“. Am Beispiel von Gelbzahn sieht das wie folgt aus: Ihre Mutter Glanzblüte gab ihr bei der Geburt den Namen Gelbjunges. Als Kriegerschülerin wurde sie zu Gelbpfote und daraus wurde dann die Kriegerin und spätere Heilerin Gelbzahn.

Um noch einmal auf den Text zurück zukommen, sind mir folgende Fehler aufgefallen:
S. 427: Dort heißt die Lehrerin von Gelbzahn plötzlich „Salbeibusch“ statt „Salbeibart“. Bei so vielen Namen kann man ja schon mal was durcheinander bringen.
S. 531: „ihr eigener Vater“ statt „ihr eigener Sohn“. Familienverhältnisse können aber auch kompliziert sein. (*Zwinker*)

Und noch etwas anderes „stach“ mir ins Auge. Denn wer bereits die ersten zwei Bände der ersten Staffel „Warrior Cats“ gelesen hat, dem dürfte nicht entgangen sein, dass ein Kater in der Serie Kampfstern heißt und in diesem Sonderband anders. Wie er hier genannt wird, müsst ihr schon selber herausfinden.

Bisher bei in der „Warrior Cats“-Reihe erschienen:

Staffel I
– In die Wildnis (Bd. 1)
– Feuer und Eis (Bd. 2)
– Geheimnis des Waldes (Bd. 3)
– Vor dem Sturm (Bd. 4)
– Gefährliche Spuren (Bd. 5)
– Stunde der Finsternis (Bd. 6)

Staffel II – Die neue Prophezeiung
– Mitternacht (Bd. 1)
– Mondschein (Bd. 2)
– Morgenröte (Bd. 3)
– Sternenglanz (Bd. 4)
– Dämmerung (Bd. 5)
– Sonnenuntergang (Bd. 6)

Staffel III – Die Macht der drei
– Der geheime Blick (Bd. 1)
– Fluss der Finsternis (Bd. 2)
– Verbannt (Bd. 3)
– Zeit der Dunkelheit (Bd. 4)
– Lange Schatten (Bd. 5)
– Sonnenaufgang (Bd. 6)

Staffel IV – Zeichen der Sterne
– Der vierte Schüler (Bd. 1)
– Fernes Echo (Bd. 2)
– Stimmen der Nacht (Bd. 3)
– Spur des Mondes (Bd. 4)
– Der verschollene Krieger (Bd. 5)
– Die letzte Hoffnung (Bd. 6)

Staffel V – Der Ursprung der Clans
– Der Sonnenpfad (Bd. 1)
– Donnerschlag (Bd. 2)

Special Adventure
– Feuersterns Mission
– Das Schicksal des Wolkenclans
– Blausterns Prophezeiung
– Streifensterns Bestimmung
– Gelbzahns Geheimnis

Short Adventure
– Wolkensterns Reise

Die Welt der Clans
– Das Gesetz der Krieger

Fazit:

„Gelbzahns Geheimnis“ ist ein Muss für jeden „Warrior Cats“-Fan. Es eignet sich aber auch super als Einsteigerbuch in die vielen Abenteuer der im Wald lebenden Katzen. Die Geschichte ist für die Zielgruppe der 10- bis 12-Jährigen spannend und unterhaltsam geschrieben und wird zu keinem Zeitpunkt langweilig. Das Besondere an dem Ende ist, dass es gleichzeitig fast der Anfang des ersten Bandes der ersten Staffel ist. Nur dass die Story hier aus der Sicht des SchattenClans geschildert wird und in der ersten Staffel aus der des DonnerClans.

Das Cover möchte ich auch noch loben. Passend zur Titelkatze ist es ganz in Orange-Gelb gehalten und der Titel in goldener Schrift leuchtet uns beinahe an. Das Augenpaar der Katze kann aber nicht zu Gelbzahn gehören, denn diese hat graues Fell. Macht aber nichts. Es ist auf jeden Fall schön anzusehen.

Bei mir zu Hause „tobt“ schon seit geraumer Zeit das „Warrior Cats“-Fieber und der Sonderband hat uns sehr gefallen. Wie gut, dass wir noch ein paar Bände vor uns haben, sonst säßen wir jetzt erst mal „auf dem Trockenen“.

Gebundene Ausgabe: 545 Seiten
ISBN-13: 978-3407812032
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 10 – 12 Jahre
Originaltitel: Warriors, Special Edition, Yellowfang’s secret

www.beltz.de

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