Interview mit John Grisham zu seinem neuen Roman „Die Entführung“, dem Sequel zu „Die Firma“

Sechs Fragen an John Grisham zu seinem neuen Roman „Die Entführung“
John Grisham (c)Michael Lionstar

Es ist bekannt, dass Sie Ihre eigenen Bücher nie nochmals lesen. „Die Firma“ wurde vor mehr als 30 Jahren veröffentlicht. Woher kamen die Ideen für die „am meisten erwartete Fortsetzung der Welt“?

Grisham: „Mitch McDeere ist mir immer im Hinterkopf geblieben, aber ich hatte bisher einfach nicht die richtige Geschichte. Nun endlich, nach 30 Jahren, hatte ich das Gefühl, dass es an der Zeit war.“

Wie sieht es mit aktuellen Plänen zu einer Verfilmung von „Die Entführung“ aus?

„Ich würde sehr gern eine Verfilmung von „Die Entführung“ sehen, aber momentan gibt es keine Pläne dafür.“

Sie erwähnten einmal, dass Sie für die Recherche Ihrer Bücher viele Orte bereist haben. Welcher Teil Europas hat Ihnen bisher am besten gefallen, und haben Sie vor, noch einmal hierher zu kommen?

„Wir haben eine Wohnung in Paris und halten uns mehrmals im Jahr dort auf. Wie Sie wissen, verkaufen sich die Bücher in Europa sehr gut, und es ist wichtig, sie zu bewerben. Dieses Jahr werde ich nach Paris, Lyon, Rom und London reisen. Vielleicht geht es nächstes Jahr nach Deutschland und Spanien. Wir lieben das Reisen in Europa.“

Die Entführung

Sie haben in Interviews erklärt, dass Sie jeden Tag mehrere Stunden konsequent an Ihren Büchern arbeiten. Gibt es jemanden, mit dem Sie Ihre Geschichten besprechen, oder arbeiten Sie lieber ganz allein?

„Ich habe keine Mitarbeiter. Schreiben ist ein einsamer Beruf, und darin liegt teilweise auch der Spaß. Ich bespreche viele Ideen mit meiner Ehefrau, und sie war schon immer eine strenge Kritikerin. Wenn ihr eine Idee gefällt, ist es sehr wahrscheinlich, dass daraus ein Roman wird.“

Ken Follett hat einmal erklärt, dass er versucht, alle vier bis sechs Seiten eine neue Wendung in seine Handlungen einzubringen. Haben Sie auch derartige Techniken, die Ihnen bei der Entwicklung der Handlung helfen?

„Nicht wirklich. Ich versuche, Tricks und Kniffe zu vermeiden, um die Leser*innen zu fesseln. Die beste Technik besteht darin, die Geschichte gründlich zu skizzieren, bevor ich das erste Wort schreibe.“

Die Entführung

Könnten Sie sich vorstellen, die aktuellen Gerichtsverfahren gegen Donald Trump in einem Roman zu verarbeiten?

„Niemals. Ich habe diesen Mann satt und hoffe, er verschwindet.“

©Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Heyne Verlags.

Weitere Infos: https://presse.penguinrandomhouse.de/die-entfuehrung/978-3-453-27429-7