Kathleen McGowan – Die Magdalena-Verschwörung

Inhalt

Ein besonders grausamer Mord versetzt London in Angst und Schrecken: Im Tower taucht eine kopflose Frauenleiche auf, verkleidet als die englische Königin Anne Boleyn. Gleichzeitig stößt die amerikanische Journalistin Maureen Paschal bei ihren Recherchen über Anne Boleyn auf bislang unbekannte Details aus deren Leben. War Anne Teil einer europaweiten Verschwörung? Ihre Nachforschungen bringen auch Maureen in Gefahr, denn es scheint, als sei der Killer jederzeit über ihre Entdeckungen informiert. Doch wie kommt er an diese Informationen? Was treibt ihn an? Der Mörder ist brandgefährlich, denn schon bald taucht die nächste Frauenleiche auf …(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Die Kapitel finden zu etwa gleichen Teilen in der Vergangenheit und der Gegenwart statt: Im 16. Jahrhundert wird zunächst über das Leben der jungen Anne Boleyn, dann über ihre Zeit als die berühmt berüchtigte zweite Ehefrau von Heinrich VIII berichtet. In der Gegenwart geht es um die Morde an weiblichen Autorinnen, die feministische Ansichten vertreten sowie die Entdeckungen der Protagonistin Maureen. Sie stößt in Südfrankreich auf bedeutende Erkenntnisse, welche das Bild von Anne Boleyn und die Gründe für ihre Hinrichtung elementar erschüttern.

„Die Magdalena-Verschwörung“ ist im Grunde genommen interessant und definitiv sehr komplex. Viele bekannte Mythen werden in Zusammenhang gebracht: Maria Magdalena, das Grabtuch von Turin, Anne Boleyn sowie die Abstammung europäischer Königshäuser. Der gemeinsame Nenner ist anhaltender Frauenhass und die gesellschaftlichen Folgen bis heute.

Das Thema Gleichberechtigung (Antidiskriminierung generell!) ist wichtig, doch leider auch müßig, denn: Frauenfeindliche Menschen werden dieses Buch (und alles andere, das mit der Problematik zu tun hat) kaum lesen beziehungsweise anerkennen und wer sich ohnehin nicht von Vorurteilen leiten lässt, muss gar nicht erst wachgerüttelt werden. Was für ein Dilemma!

Der Wert der Aufklärung hier ist natürlich dennoch nicht zu verachten, es gibt historische Aufzeichnungen, die darauf hinweisen, dass die genannten Frauen viel tugendhafter, klüger und bedeutender waren als allgemein bekannt. Ich denke, ich verrate nicht zu viel, wenn ich Folgendes preisgebe: hinter den Morden steht jemand, der diese Wahrheiten nicht aushält beziehungsweise sich davon bedroht fühlt.

Die Autorin

Kathleen McGowan, geboren in Hollywood, arbeitete als Reporterin in Nordirland, Europa und im Nahen Osten und arbeitete unter anderem für die IRISH NEWS und für die WALT DISNEY CORPORATION. Die MAGDALENA-VERSCHWÖRUNG ist der vierte, unabhängig lesbare Band ihrer erfolgreichen Magdalena-Serie. Kathleen McGowan lebt in Los Angeles, Schottland und Frankreich. (Verlagsinfo)

Fazit:

Alles in allem stellt die Handlung eine unterhaltsame Schnitzeljagd dar. Der Schreibstil ist sehr ausführlich, wenn nicht gar ab und an etwas überladen mit Details. Die Protagonistin und die Nebenfiguren sind durchschnittlich – weder außergewöhnlich interessant noch total nichtssagend. Die Geschehnisse im 16. Jahrhundert sind da schon packender: wer mit wem und warum, politische Interessen gegen wahre Liebe sowie Intrigen. Man muss wahrscheinlich ein waschechter Fan von Verschwörungstheorien sein, um sich an „Die Magdalena-Verschwörung“ zu erfreuen. Mir persönlich fehlt die Konsequenz von Enthüllungen – denn leider ändern Wissen, Fakten oder Beweise meist nichts an dem Staus quo.

Taschenbuch: 605 Seiten
Originaltitel: The Boleyn Heresy
Aus dem Englischen von Barbara Först
ISBN-13: 978-3404169122

www.luebbe.de

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