Lars Kepler – Hasenjagd

Joona Linna ermittelt in seinem sechsten Fall – und das, obwohl er eigentlich gerade seine Haftstrafe absitzt… Doch als der schwedische Außenminister unter grausamen und sehr merkwürdigen Umständen ermordet wird und die Spur zu einem anderen Häftling führt, bittet man Joona Linna um seine Hilfe. Kurze Zeit später ist er mitten in den Fall verwickelt, macht einen Deal mit der Polizei und ist für die Ermittlungen auf freiem Fuß.

Obwohl es eine Zeugin für den Mord am Außenminister gibt, tappt die Polizei im Dunkeln und ahnt nicht, was hinter dem Mord und an der merkwürdigen Zeugenaussage steckt. Schnell ist aber klar, dass die Polizei hinter einem Killer her ist, der zehn Menschen umbringen möchte. Zunächst grübelt Joona Linna, warum er ausgerechnet mit einem so prominenten Opfer wie dem Außenminister beginnt, sodass alle Blicke auf den Serienmörder gerichtet sind. Zu spät wird ihm klar, dass der Mörder damit ein weiteres Opfer hervorlocken möchte, an das er nur auf der Beerdigung herankommen kann.

Und so geht die Mordserie weiter und weiter…

Auf der Jagd

Über mehr als 600 Seiten lassen Alexandra Coelho und Alexander Ahndoril, die unter dem Pseudonym Lars Kepler schreiben, ihren Ermittler Joona Linna einen grausamen Mörder jagen, der es sich zum Ziel gesetzt hat, zehn Menschen brutal zu ermorden. Und dabei lässt er sich Zeit: 19 Minuten lang lässt er seine Opfer bluten und wissen, dass ihr letztes Stündlein geschlagen hat, bevor er ihnen den finalen Stoß versetzt.

Die Hintergründe für den Mord liegen weit in der Vergangenheit und zeigen sich Joona Linna und Saga Bauer erst nach und nach. Lange dauert es, bis die beiden auf die erste zaghafte Spur geraten und ahnen, in welche Richtung sie ermitteln müssen. Die beiden Autoren lassen ihre Ermittler zunächst geschickt im Dunkeln tappen, um die Spannung zu steigern. Aber auch als der Leser weiß, wer sich hinter den Morden verbirgt, wird es nicht weniger spannend – ganz im Gegenteil: In dem Moment weiß man bereits, wie nah der Mörder seinen nächsten Opfern ist und fiebert umso mehr mit ihnen mit.

In diesem Buch sieht es zunächst so aus, als sei Joona Linna durch seine Haftstrafe außer Gefecht gesetzt, doch zunächst muss er im Gefängnis Kontakt aufnehmen zu einem Mann, der möglicherweise in den Mord an den Außenminister verwickelt ist. Von einem Freigang muss Joona Linna dann gar nicht mehr zurückkehren, und so ist er wieder mitten im Fall. Viel mehr erfährt man über den Hauptermittler nicht, auch Saga Bauer spielt eher eine Nebenrolle und bedient tatsächlich fast ausschließlich die Nebenschauplätze.

Stattdessen lernen wir den Starkoch Rex Müller kennen, der durch eine Fernsehsendung berühmt geworden ist und als Koch der Köche ausgezeichnet wird. Allerdings ist er nicht der perfekte Mann, wie er im Fernsehen rüberkommt. Er hat ein eindeutiges Alkoholproblem und einen Sohn, zu dem er jahrelang praktisch keinen Kontakt hatte und an den er nun kaum herankommt. Die Beziehung zwischen den beiden ist gelinde gesagt schwierig.

Auch den Mörder, den Kaninchenjäger, lernen wir zwischenzeitlich kennen, doch wer sich hinter dem Jäger verbirgt, habe ich recht spät geahnt, dafür erfährt man zunächst nicht genug.

Atemberaubend

Schon der Einstieg ins Buch ist sehr spannend: Der Außenminister bestellt sich eine junge Prostituierte, die er unter Drogen setzt, um sie zu misshandeln. Stattdessen wird er selbst Opfer eines Verbrechens. Und die Mordserie geht schnell weiter, der Mörder jagt gezielt seine Opfer und lässt ihnen nicht viel Zeit, um ihr Leben zu fürchten.

Das Buch wird immer spannender und lässt sich auf den letzten 200 Seiten kaum noch aus der Hand legen. Ich hätte mir an der einen oder anderen Stelle gewünscht, mehr über die beiden Ermittler zu erfahren, aber das trübt den Gesamteindruck des Buches nur sehr wenig. Ich bin schon jetzt gespannt, welchen Fall Joona Linna und Saga Bauer als Nächstes lösen müssen.

Gebundene Ausgabe: 656 Seiten
ISBN-13: 978-3431039580
www.luebbe.de

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