Melanie Lahmer – Knochenfinder

Die Handlung:

Ein Schüler wird von seinen Eltern vermisst gemeldet. Noch während die Polizei im Umfeld des Jungen ermittelt, finden Geocacher in einem ihrer Verstecke einen Finger. Als sich ein Zusammenhang andeutet, beginnt für die Kommissarin Natascha Krüger und ihre Kollegen ein Wettlauf mit der Zeit …

Mein Einruck:

Melanie Lahmer, selbst passionierte Geocacherin, bezieht ihr Hobby erfolgreich mit in ihr Erstlingswerk ein. Dabei lernt der Leser interessante Facetten dieser modernen Schatzsuche mittels GPS kennen und wer bereits dabei ist, dem wird mittendrin ein kleines „Bonbon“ geschenkt.

Die Autorin schafft es, mit Natascha Krüger eine sympathische junge Protagonistin ins Leben zu rufen. Kleinere Nebenhandlungen aus dem Privatleben von Krüger und ihren Kollegen werden gut erzählt, ohne sich darin zu verzetteln. So gibt es beispielsweise eine kleine Romanze zwischen der Kommissarin und einem Kollegen und der Leser erfährt einiges über deren besondere Fähigkeiten in der Wahrnehmung. Ganz normale Familienprobleme, die mit den Ermittlungen zu kollidieren drohen, überschatten den Alltag eines weiteren Polizisten. Letztlich also durchaus das, was ein guter Krimi als Beigabe braucht. Gespickt wird der „Knochenfinder“ darüber hinaus auch mit einigen regionalen Details – er spielt im Siegerland, einem Landstrich in Nordrhein-Westfalen, der auf eine von Bergbau geprägte Geschichte zurückblickt.

Mein Fazit:

Dennoch liest sich der Roman im Laufe der Handlung streckenweise etwas zäh. So sind die Dialoge nicht immer authentisch und teilweise werden mir persönlich recht viele Klischees bedient. Zwar wird zum Ende ein Spannungsbogen aufgebaut, dieser verliert sich jedoch im nicht ganz so überzeugenden Finale. Zudem bleiben schlussendlich Fragen offen, was den anspruchsvollen Leser leider nicht vollständig zufrieden stellt.

Insgesamt ist der „Knochenfinder“ für mich aber ein solider und gut recherchierter Krimi, dem es aber am gewissen Etwas fehlt.

Taschenbuch: 459 Seiten
ISBN-13: 978-3404166695

www.luebbe,de

Der Autor vergibt: (2/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)