Langzahn-Grusel: Jäger in der Nacht
Dies war 1989 der beste Vampirroman seit Kings „Brennen muss Salem“, ein packender, erotischer Psychothriller. Dieser Erstlingsroman machte Nancy A. Collins mit einem Schlag in der Horrorliteratur berühmt. Ihre weiteren Werke lösten dieses Versprechen hundertprozentig ein: „Wildes Blut“ und viele weitere. Das Buch erhielt seinerzeit den Bram Stoker Award und den British Fantasy Award.
Die Autorin
Nancy A. Collins (* 10. September 1959 in McGehee, Arkansas) ist Schriftstellerin. Am bekanntesten ist sie für ihre Serie von Vampirromanen mit Sonja Blue. Collins schrieb mehrere Romane. Einige handeln von einer Rasse, die sich Pretender nennt: Monster aus Mythen und Legenden, die sich als Menschen ausgeben, um leichter an ihre Beute zu kommen.
Nancy A. Collins gehört zu den Autoren, welche dem Splatterpunk ((https://de.wikipedia.org/wiki/Splatterfilm)) zugerechnet werden, ein Stil der in seiner direkten Schreibweise geprägt ist vom Splatter-Film. Außerdem schrieb sie für Comic-Serien, z. B. „Swamp Thing“ und verfasste einen eigenen Comic: „Dhampire“. (Quelle: Wikipedia.de)
Handlung
„Willst du wissen, was Angst ist? Terror? Willst du wissen, wie es wirklich ist?“ (Aber klar doch!)
Die Wärter der Anstalt Elysian Fields meiden die Zelle Nummer 7 – denn die Insassin, die dort den größten Teil des Tages nackt in einer Zwangsjacke auf dem Boden kauert und alles und jeden mit der Tücke eines Raubtieres fixiert, ist nicht nur eine unglaubliche Schönheit, sondern auch eine gnadenlose Bestie.
Der Wärter Kalish bekommt das am eigenen Leib zu spüren. Bevor ihr die Flucht aus der Anstalt gelingt, trinkt Sonja Blue Kalishs Blut. Sie weiß, was sie als Nächstes tun muss: Rache nehmen an jenen, die sie ins Irrenhaus gebracht haben, um sie aus dem Weg zu schaffen und ihren Verstand zu zerstören.
Am 3. August 1969 verschwand die Millionenerbin Denise Thorn. Am selben Tag wurde Sonja Blue auf dem Rücksitz eines Rolls-Royce geboren (auch nicht übel), als Tochter eines Adeligen und einer Frau aus der Gosse. Töten macht sie an, und ihre Augen sind Fenster zur Hölle, jenem Ort, von wo einige ihrer besten Bekannten herkommen…
Sonjas Rachefeldzug führt sie über den ganzen Erdball, durch Bars und Bordelle, während sie Jagd auf Pretender macht, jene Wesen, die sich von Menschenblut ernähren – man kennt sie auch als Vampire. Sonjas Waffen, die sie dabei benutzt, sind die Waffen einer Frau: bedrohliche Eleganz, hemmungslose Erotik und unbändiger Hass…
Mein Eindruck
Wer dieses Buch zur kuscheligen Abendlektüre geöffnet hat, wird es vor dem Grauen des Morgens nicht mehr aus der Hand legen. Und was für ein Grauen. Die Szenen sind so unglaublich wirklichkeitsnah und intensiv beschrieben, dass das Auge förmlich an jeder Seite klebt. Wer das nicht glauben kann, der soll selber lesen. Doch jene mit schwachen Nerven und leichtem Schlaf seien gewarnt. Dieses Buch verfolgt einen auch noch nach der letzten Seite.
Um den Autor Bernd Kronsbein zu zitieren: „Eine unglaublich intensive Atmosphäre, ein steter Hauch des Genialischen, verfasst in einer knallharten, präzisen Sprache, in Sequenzen von enormer Dichte, von emotionaler Spannung zwischen Euphorie und Agonie.“ Wer allerdings die Eighties hasst wie die Pest, sollte das Buch weiträumig umfahren.
Hinweis: Der Festa-Verlag bietet seine Ausgabe aus dem Jahr 2006 nicht mehr. Jede Suche auf dieser Webseite (www.festa-verlag.de) liefert kein Ergebnis. Im Gebrauchthandel ist das Buch aber noch überall zu finden.
Taschenbuch: 288 Seiten
Originaltitel: Sunglasses after dark, 1989
Aus dem Englischen von Caspar Holz
ISBN-13: 9783442081035
www.randomhouse.de
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