Robert Dugoni – Die Tote im Käfig

Inhalt

Als die Leiche einer Frau in einer Krebsfalle aus dem kalten Meer gefischt wird, sieht sich Detective Tracy Crosswhite mit einem äußerst schwierigen Fall konfrontiert. Bei der Autopsie stellt sich heraus, dass die Frau zu Lebzeiten alles darangesetzt hat, ihre Identität zu verschleiern. Vor wem war sie auf der Flucht? Als Hinweise auftauchen, es könnte sich bei der Unbekannten um eine Frau handeln, die vor ein paar Monaten unter dubiosen Umständen verschwand, wird Tracy einmal mehr von Erinnerungen an den lange unaufgeklärten Mord an ihrer Schwester verfolgt. Während Tracy langsam eine brutale Geschichte von Verrat und verzweifelter Gier aufdeckt, sieht sie sich mit einem Mörder konfrontiert, der vor nichts zurückschreckt. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Der Plot ist äußerst facettenreich, denn die Mordermittlung wird aus zwei Perspektiven vorangetrieben. In der Vergangenheit beginnt die Geschichte ganz am Anfang mit einem Zufall, einem Moment der Schwäche, der weitreichende Folgen haben soll…

In der Gegenwart versucht Detective Tracy Crosswhite die Leiche zu identifizieren und gerät dabei in einen Irrgarten bestehend aus Missbrauch, Täuschung sowie entschlossener Verzweiflung.

Je mehr Tracy Crosswhite über die Gegebenheiten des Falls herausfindet, desto mehr wird klar, dass Opfer und Täter nicht eindeutig zu bestimmen sind. Während Vergangenheit und Gegenwart sich annähern, gibt es packende Einblicke in bewegende Beziehungen, verzwickte Umstände plus viele Überraschungen.

Die Hauptfigur ist so wie eine gute Ermittlerin sein muss: sie pfeift auf Regeln und tut was getan werden muss. Sie ist engagierter, klüger, sensibler – kurz besser als ihre Kollegen und Vorgesetzten. Als Detective ist sie sehr sympathisch, da sie meistens Recht hat und dann heiligt der Zweck nun einmal die Mittel…ihre Alleingänge wirkten auf mich mutig und gewissenhaft – sie kann einfach nicht anders.

Als Frau fand ich sie nicht ganz so sympathisch, genauer gesagt: ich konnte ihren Hang zu kitschiger Romantik und Sentimentalität nicht nachvollziehen. Sie ist tough und hat eine schwierige Vergangenheit, welche sie weiterhin prägt, wenn nicht gar quält – da passt es meiner Meinung nach nicht, dass sie ein Faible für konventionelle, große, im Grunde jedoch leere, Gesten hat.

Der Autor

Robert Dugoni ist der New-York-Times-Bestsellerautor der Tracy-Crosswhite-Serie, die mehr als zwei Millionen Exemplare verkauft hat und die es auf Platz 1 des Wall Street Journal und auf Platz 1 bei Amazon geschafft hat. »Das Grab meiner Schwester« wird derzeit für eine TV-Serie adaptiert. Dugoni ist auch Autor der David-Sloane-Serie und der Romane »The 7th Canon und »The Cynide Canary«, das von der Washington Post zum besten Buch des Jahres gewählt wurde. (Verlagsinfo)

Fazit:

„Die Tote im Käfig“ ist erfrischend dialogreich und dadurch sehr lebendig. Es gibt weder ausschweifende Formulierungen noch unnötige Detailbeschreibungen. Der Autor hat es nicht nötig, mit ambitionierten Worten oder Ausführungen anzugeben, weil die ausgefeilte Handlung und die interessanten, realistischen Protagonisten auch ohne Ausschmückungen absolut mitreißend sind.

Taschenbuch: 496 Seiten
Originaltitel: The Trapped Girl
Aus dem Englischen von Dorothee Danzmann
ISBN-13: 978-1503901216

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