Stefanie Bernardowitz – Peronya: Die Geschichte eines Krieges

Klappentext:

Eine Schlacht, die alles veränderte. Eine Krone, erobert im Krieg. Eine Herrschaft, mit Blut besiegelt.

Fünfzehn Jahre lang war die grausame Herrschaft des düsteren Königs Karol in Peronya unangefochten. Zu groß war die Angst des Volks vor dessen Bruder, dem Magier Kilian.

Doch im Verborgenen wuchsen die Erben des Krieges heran und vergaßen ihre Feinde nicht.

Als König Karol der Sultanin von Oltah den Krieg erklärt, scheint der Zeitpunkt der Rückeroberung Peronyas gekommen zu sein.

Doch ist überhaupt ein Sieg zu erwarten, wenn man den mächtigsten Magier aller Zeiten zum Feind hat?

Ein junger Magier, eine stolze Herrscherin und eine legendäre Kriegerin machen sich bereit, um der wahren Königin ihren rechtmäßigen Platz zurückzuerobern. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

„Peronya – Die Geschichte eines Krieges“ ist ein Jugendbuch im Mittelalter-Fanstasy-Genre mit Politikgeschehen im Krieg, Helden, Bösewichten, Magie und einem Drachen.

Dem Klappentext nach erwartet den Leser eine spannende Geschichte mit viel Blut, Leid, Angst und Schrecken und nur einem winzigen Schimmer von Hoffnung in einer rauen Zeit in der der Stärkere die Schwächeren einschüchtert und ausbeutet bis vielleicht eines Tages jemand den Mut aufbringt sich diesem entgegenzustellen. Diese Erwartungen werden fast alle erfüllt, denn mit dem falschen König Karol und seinem Gefolge auf der einen und den Widerständlern rund um die rechtmäßige Erbin des Thrones von Peronya auf der anderen Seite schildert dieser Roman einen klassischen Kampf von Gut gegen Böse.

Die Geschichte an sich ist sehr spannend geschrieben, sie weist jedoch einige inhaltliche und Rechtschreibmängel auf. Sowohl das Setting als auch die Charaktere sind nicht richtig ausgearbeitet worden. Das ist sehr schade, denn es verbirgt sich eine Menge Potenzial in der Story. So aber wirkt alles in allem oft oberflächlich und einfach gestrickt. Damit meine ich insbesondere die fehlenden Erklärungen zu den einzelnen Hintergründen der Geschichte und die Kommunikation der Figuren miteinander. Es fehlt dabei an Klasse, denn man kann nahezu keinen Unterschied erkennen, ob z. B. die Untergebenen untereinander sprechen und ob sie ihren König anreden.

Vom Inhalt her habe ich eine Sache ganz besonders vermisst, wenn man sich vor Augen führt, dass es das erklärte Ziel der Widerständler ist, die rechtmäßige Thronerbin auf den Thron von Peronya zu setzen. Doch Selena bleibt im gesamten Buch über nur eine Randfigur und kommt auch nur wenig zu Wort. Selbst in der großen alles entscheidenden Schlacht wirkt sie, die zukünftige Königin, nur wie ein kleines Mädchen, die überhaupt nicht weiß was sie machen soll.

Dass die Erzählung nicht richtig ausgearbeitet wurde, mache ich vor allem an den Beziehungen der Hauptfiguren fest. Ich hätte vermutet, dass der Magier Matt und die Sultanin Sharan zueinander finden werden, da diesbezüglich immer wieder Andeutungen zu vernehmen waren. Doch zum Ende des Buches sind es plötzlich Matt und die Kämpferin Kay, die miteinander anbandeln. Leider ist es für mich nicht nachvollziehbar, wann das „Knistern“ und das Verliebtsein der beiden beginnt und doch wird die Beziehung zwischen diesem Mann und dieser Frau schließlich so dargestellt als hätte es davor die allseits bekannten „Spannungen“ gegeben. Da ist wohl was an mir „vorbei gegangen“.

Obwohl es einige erzählerische Unzulänglichkeiten gibt, so ist mir eine besonders aufgefallen und stellenweise war ich davon sogar richtig genervt. Ich spreche von den ständigen Wiederholungen, z. B. ist immer und immer wieder vom „mächtigsten Magier der ganzen Welt“ die Rede. Das zeugt zum einen von sehr einseitiger Wortwahl und zum anderen wird diese Person dadurch mit der Zeit unglaubwürdig.

Zum Schluss möchte ich noch was zu dem Cover und den Zeichnungen im Buch sagen. Diese haben mir insgesamt ganz gut gefallen. Auf dem Cover sind die vier Protagonisten Sharan, Matt, Kay und Selena (für mich bleibt sie dennoch nur eine Nebenrolle) zu sehen. Sharan wäre perfekt getroffen, hielte sie ihren Kopf nicht gesenkt, denn im ganzen Buch wird stets betont, dass sie dies für niemanden tut. Matt wirkt weniger wie ein Magier denn ein Macho, den er zwar auch verkörpert, seine Hauptfunktion aber doch magisches Können ist. Kay und Selena werden dagegen gut dargestellt, vor allem Kay mit ihrem kämpferischen Blick und dem Bogen in ihrer linken Hand.

Über die Autorin:

Stefanie Bernadowitz, Jahrgang 1990, lebt im hessischen Odenwald nahe der bayrischen Grenze und ist ausgebildete Industriekauffrau. Sie hatte schon in jungen Jahren das große Ziel Schriftstellerin zu werden. Schon als Kind schrieb sie kleinere Geschichten für ihre Familie. Im Alter von 16 Jahren verfasste die Autorin ihren ersten Roman, dem zwei weitere Bände folgten. „Peronya – Die Geschichte eines Krieges“, ist ihr vierter Roman, der sich um eine komplexe Welt voller Magie, Helden und Abenteuer dreht. (Verlagsinfo)

Fazit:

Trotz diverser Schwächen hat mich der Roman doch bis zum Ende gefesselt und war eine nette Abwechslung zu anspruchsvollerer Literatur. Als Jugendbuch ist „Peronya“ gut und ich vergebe daher 3.5 Sterne.

Taschenbuch: 564 Seiten
ISBN-13: 978-3945433003
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren

www.fingadar.de

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