Stephen King – Billy Summers

Die Handlung:

Billy ist Kriegsveteran und verdingt sich als Auftragskiller. Sein neuester Job ist so lukrativ, dass es sein letzter sein soll. Danach will er ein neues Leben beginnen. Aber er hat sich mit mächtigen Hintermännern eingelassen und steht schließlich selbst im Fadenkreuz. Auf der Flucht rettet er die junge Alice, die Opfer einer Gruppenvergewaltigung wurde. Billy muss sich entscheiden. Geht er den Weg der Rache oder der Gerechtigkeit? Gibt es da einen Unterschied? So oder so, die Antwort liegt am Ende des Wegs. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

In dieser Geschichte folgen wir dem titelspendenden Billy Summers. Früher war er Scharfschütze im Irak-Krieg, heute Attentäter gegen Bezahlung. Nach außen gibt er sich gern dümmlich, aber innerlich ist er hellwach und gut organisiert.

Wie der Klappentext schon sagt, solls noch ein großer, dicker Job werden und dann will er zurücktreten. Als Cover-Story hat er sich den Beruf des Schriftstellers ausgesucht … vielleicht, weil Stephen King auch gern ein Doppelleben führen würde? Und wer sagt denn, dass er das nicht tut?

Und während Billy seine Lebensgeschichte aufschreibt (Zeit genug dafür hat er ja, muss er doch Monate verdeckt warten, bis er den entscheidenden Schuss auf den Mitbewerber abgeben kann), wechselt King zwischen dem dümmlichen und dem kontrollierten Killer hin und her. In Billy Summers tauchen Zweifel auf. Eigentlich bringt er nur Leute um, die es seiner Meinung nach verdient haben.

So folgen wir gut die Hälfte der Geschichte Billys inneren Reflexionen, bis Alice in sein Leben geworfen wird … buchstäblich. Aus einem fahrenden Auto, nach einer Gruppenvergewaltigung, weggeworfen … vor der Tür, hinter der Billy sein Doppelleben führt.

Jetzt macht es KLICK und Billy hat eine neue, echte Bestimmung. Billy und Alice auf Rachefeldzug. Die Geschichte nimmt (auch wieder buchstäblich) Fahrt auf und die beiden den Leser mit in ihren Kampf gegen die, die es verdient haben.

Der Autor:

Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Schon als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten, sein erster Romanerfolg, „Carrie“, erlaubte ihm, sich nur noch dem Schreiben zu widmen. Seitdem hat er weltweit 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk. (Verlagsinfo)

Mein Fazit:

Was sind das für Menschen, die „Auftragsmörder“ als Karriereweg eingeschlagen haben? Hilft es, einen Code zu haben, nach dem sie morden, damit sie nachts besser schlafen können? Billy Summers hat in der Vorbereitungszeit vor seinem letzten Schuss eine Menge Zeit, darüber nachzudenken.

Undercover lebt er und lässt den Leser an seinen Gedanken teilhaben. Und wenn wir mit ihm „warm geworden“ sind, zeigt er uns und sich, was für ein Mensch er ist … oder sein möchte?

Racheengel oder gefühlskalter Mörder? Mit wem er sich jetzt angelegt hat und wie er Alice helfen will, das erzählt uns Stephen King hier spannend. Wenngleich für meinen Geschmack mit einer viel zu langen Vorbereitungsphase. Dafür gibts für Langzeitfans aber die eine und andere Nettigkeit zum Wiedererkennen.

Der Mann hört einfach nicht auf zu schreiben. Und das ist auch gut so, denn er hat immer noch Ideen, die er unterhaltsam in Geschichten umsetzen kann. Manchmal könnte er aber ein bissi schneller zum Punkt kommen.

Gebunden: 720 Seiten
Originaltitel: Billy Summers
Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt
1. Auflage, August 2020
ISBN-13: 978-3453273597

www.randomhouse.de/heyne

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