Jamie Conklin wächst in Manhattan auf und wirkt wie ein normaler neunjähriger Junge. Seinen Vater hat er nie kennengelernt, aber er steht seiner Mutter Tia, einer Literaturagentin, sehr nahe. Die beiden haben ein Geheimnis: Jamie kann von klein auf die Geister kürzlich Verstorbener sehen und sogar mit ihnen reden. Und sie müssen alle seine Fragen wahrheitsgemäß beantworten. Tia hat sich gerade aus großer finanzieller Not gekämpft, da stirbt ihr lukrativster Autor. Der langersehnte Abschlussband seiner großen Bestsellersaga bleibt leider unvollendet – wäre da nicht Jamies Gabe … Die beiden treten eine Reihe von unabsehbaren Ereignissen los, und schließlich geht es um, nun ja, Leben und Tod. (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Dies ist der dritte Roman, den Stephen King nach „Colorado Kid“ (2005) und „Joyland“ (2013) für die in den USA beliebte HARD-CASE-CRIME-Reihe geschrieben hat. Diese Geschichten orientieren sich auch von der Gestaltung der Cover her an den Krimis der 1940er-1960er. Außerdem erscheint dieser Roman stilecht in den USA direkt als Taschenbuch und nur als limitierte Auflage später noch mal mit zwei weiteren Cover als Hardcover-Variante.
In Deutschland ists wie gewohnt ein Hardcover geworden und der Artstyle des Umschlags ist eine komplette Neuinterpretation, die sehr kalt rüberkommt. Sehr schade, wie ich finde, denn auch Stephen King betont, dass er den Stil der HARD CASE CRIMES sehr schätzt. Außerdem würde diese seine Geschichte perfekt in die Reihe passen.
Worum gehts denn nun eigentlich hier?
Jamie Conklin erzählt uns aus seinem Leben. Mittlerweile ist er 22 Jahre alt, beginnt seine Geschichte aber im Kindesalter. Da fand er heraus, dass er Tote sehen und mit ihnen sprechen kann … und die offenbar immer die Wahrheit sagen müssen. „I see dead people“ anyone?
Aufgrund dieser Fähigkeit soll er der New Yorker Polizei bei der Suche nach einem Serienattentäter und -bombenleger helfen. Das klingt schon spannend, besonders, wenn man nicht selbst der/diejenige ist, der/die Menschen mit riesigen Löchern in ihren Schädeln umherwandern sehen muss.
Gewohnt extrem einfühlsam aus Jamies Perspektive geschrieben jagen wir den Täter und bekommen am Ende Dinge heraus, die keiner erwartet hatte.
Der Autor:
Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Schon als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten, sein erster Romanerfolg, „Carrie“, erlaubte ihm, sich nur noch dem Schreiben zu widmen. Seitdem hat er weltweit 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk. (Verlagsinfo)
Mein Fazit:
Es braucht nicht immer über 1000 Seiten vom Altmeister des natürlich Übernatürlichen, um gut und spannend unterhalten zu werden. Ein recht einfacher Hintergrund, eine klare Whodunit-Story, aber mit dem King-schen Schuss Gänsehaut, der mich gerade aufgrund seiner „Kürze“ (im Vergleich zu anderen Ziegeln von ihm) schnell in seinen Bann gezogen hat.
„Später“ ist ein kurzweiliger Mystery-Thriller, der mich hoffen lässt, dass Stephen King nicht das letzte Mal für HARD CASE CRIME geschrieben hat.
Gebunden: 304 Seiten
Originaltitel: Later
Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt
1. Auflage, März 2021
ISBN-13: 978-3453273351
www.randomhouse.de/heyne
Der Autor vergibt: