Black, Holly / DiTerlizzi, Tony – Spiderwick-Geheimnisse, Die. Die große Entdeckungsreise in die verzauberte Welt

_Ideales Buch für die Entdeckungsreise ins Spiderwick-Universum_

Das geheime Album rund um die Spiderwick-Geheimnisse ist da! Geh mit Thimbletack, dem Bewohner und Hauself des Spiderwick-Anwesens, auf die Reise. Er wird dich durch seine Sammlung von Fakten, Bildern und Souvenirs aus der Welt der verwunschenen und fantastischen Wesen führen. Lerne die Geschichte des Anwesens kennen, entdecke verschollene Briefe, die verborgene Geheimnisse enthüllen. Stöbere in den persönlichen Schätzen der Grace-Geschwister und schmökere in den Geschichten über fremde und mystische Wesen auf der ganzen Welt. Mit echten Karten und Briefen, herausnehmbaren Elfen-Souvenirs, beweglichen Bildern, einer echten Schatztruhe und vielem mehr … (abgewandelte Verlagsinfo)

_Die Autoren_

Tony DiTerlizzi ist ein mehrfach ausgezeichneter amerikanischer Illustrator von Kinder- und Jugendbüchern sowie Rollenspielbänden. Zu seinen Werken gehören Arbeiten für Bücher von Tolkien, Anne McCaffrey, Peter S. Beagle sowie für das Kartenspiel „Magic the Gathering“ und „Dungeons & Dragons“. Er lebt mit seiner Frau Angela und seinem Mops Goblin (= Kobold!) in Amherst, Massachusetts, einem recht malerischen Städtchen in Neuengland. Lebte nicht auch die Dichterin Emily Dickinson dort? Mehr Infos: http://www.diterlizzi.com.

Holly Black wuchs laut Verlag in einem „alten viktorianischen Haus auf, wo ihre Mutter dafür sorgte, dass ihr die Geister- und Elfengeschichten nie ausgingen“. Ihr erster Jugendroman „Die Zehnte“ (2002) entwirft ein „schauriges Porträt der Elfenwelt“. Es wird von der American Library Association als „Best Book for Young Adults“ bezeichnet, eine gute Empfehlung für politisch korrekte Fantasy. Holly lebt mit ihrem Mann Theo und einem „beeindruckenden Zoo“ in New Jersey. Mehr Infos: http://www.blackholly.com.

Die sechs SPIDERWICK-Bände heißen:

[„Eine unglaubliche Entdeckung“ 509 (Die Spiderwick-Geheimnisse 1)
[„Gefährliche Suche“ 512 (Die Spiderwick-Geheimnisse 2)
[„Im Bann der Elfen“ 959 (Die Spiderwick-Geheimnisse 3)
[„Der eiserne Baum“ 960 (Die Spiderwick-Geheimnisse 4)
[„Die Rache der Kobolde“ 1710 (Die Spiderwick-Geheimnisse 5)
[„Das Lied der Nixe“ 4241 (Die Spiderwick-Geheimnisse 6)

Außerdem erschienen und bei uns besprochen:

[„Arthur Spiderwicks Handbuch für die fantastische Welt um dich herum“ 3195
[„Die Geheimnisse der Spiderwicks – Das Buch zum Film“ 4738
[„Die Spiderwick-Geheimnisse – Über Haltung und Pflege von Elfen“ 4751

_Inhalte_

Wie schon Arthur Spiderwicks eigenes [„Handbuch“, 3195 ist auch „Die große Entdeckungsreise“ ein Art Finde-Buch, das wenig Text, aber Bilder und Realien enthält. Zu diesen Realien können Karten, Feder, Pinseln, Fäden und vieles mehr gehören, das im Zusammenhang mit dem Thema der jeweiligen Seite steht.

|Titelseite|

Die erste Seite nach dem Aufklappen des großformatigen Buches ist selbstredend die Titelseite. Hier begrüßt uns Thimbletack – ihr wisst schon: der Kobold im Haus der Familien Grace und Spiderwick. Eine seiner Eigenarten ist es, alles, was er sagt, in Reime zu formen. Doch keine Angst, das ist keine wilde Lyrik, sondern wohlgeformte Poesie fürs Album. Gleich daneben sehen wir Bilder von den wichtigsten Personen im Buch: Mallory, Jared und Simon in der Gegenwart sowie aus der Vergangenheit: Arthur Spiderwick, seine Frau Constance und Tochter Lucinda, die Großtante von Mama Helen Grace.

Ganz wichtig: In einem eingeklebten Umschlag findet sich die gefaltete Landkarte von Haus Spiderwick und seiner unheimlichen Umgebung. Dass Thimbletack alles selbst ins Album geklebt hat, sieht man an Tesafilmrolle, Schere, Tackerklemmen. Tintenflasche und Brieföffner komplettieren das bunte Sammelsurium.

Nachdem sich Thimbletack als „dein Freund und Helfer“ und „Gemeines Wichtelmännchen“ vorgestellt hat, zeigt er euch sein Haus – von oben bis unten. Das Aufklappen von „Fenstern“ nicht vergessen, damit der Geheimzugang sichtbar wird, der zur geheimen Bibliothek führt! Rechts oben findet ihr eine Mail von Helen Grace.

|Die Vergangenheit|

Wer sich schon immer gewundert hat, wie denn alle Spiderwicks und Graces miteinander zusammenhängen, der findet auf der nächsten Doppelseite ihren Stammbaum, der immerhin bis ins Jahr 1850 zurückreicht. Man fragt sich, woher all diese wunderbaren Fotos stammen, insbesondere von jenen Kindern, die die Trolle gefangen haben! Und warum Helen immer noch den Nachnamen ihres Ehemannes trägt bzw. wo ihr Bruder Terrence abgeblieben ist.

|Die Gegenwart|

Die nächsten beiden Doppelseiten zeigen die jeweiligen Zimmer a) der Jungs Jared und Simon sowie b) der Frauen Helen und Mallory. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Man beachte die Trollklaue und das Einhorn! Das Öffnen der Briefumschläge keinesfalls vergessen!

Die nächste Doppelseite ist unheimlich: Über „Das Kutscherhaus“ ist nämlich vor allem zu vermelden, dass sich hier ein echter Nordamerikanischer Greif niedergelassen hat. Ein Briefumschlag zeigt euch eine kleine Gryphologie, die euch das Wichtigste über diese seltene Spezies mitteilen. Ein Ausschnitt unterrichtet den Leser darüber, was es mit Kelpies auf sich hat. Wirklich unheimlich ist jedoch der Zeitungsausschnitt über das Mädchen, das im stillgelegten Brunnen beim Kutscherhaus ertrank. Herzergreifend!

|Das Elfenreich|

Dass im Umfeld des Spiderwick-Anwesens jede Menge seltsame Kreaturen zu entdecken sind, wenn man über einen Seherstein verfügt, wisst ihr ja aus Arthur Spiderwicks Handbuch. Auf der Doppelseite „Seltsame Elfen“ sind neben Einhörnern und Wechselbälgern auch Irrgräser – fies für Golfer! – und vor allem Drachen vorgestellt und beschrieben. Man beachte den echten (?) Drachenzahn!

Die nächste Doppelseite stellt das vielgestaltige „Trollreich“ vor. Witzig ist besonders das norwegische Verkehrsschild, das vor die Straße kreuzenden Trollen warnt. Gegenüber ist ein gerahmtes Gemälde mit einer Trollbrücke zu sehen. Nicht vergessen, an dem Schieber nach unten zu ziehen – dann siehst du den lauernden Troll ganz gewiss!

|Kobolde, oh weh!|

Nun kommt Thimbletack zum ärgerlichsten Kapitel seines Buches, denn bekanntlich machen KOBOLDE nichts als Ärger. Der Gemeine Erdkobold wird uns hier als Erstes mit all seinen Unarten vorgestellt, doch seinen Vetter, den Waldschrat Hogsqueal, haben wir schon kennengelernt. Er sammelt Knöpfe und Milchzähne – man beachte die mit Zähnen gefüllte Flasche. Sein Tascheninhalt legt Zeugnis ab von seiner schädlichen Natur, wie die lange Liste rechts oben belegt.

Das Waldlager der Kobolde ist voller Käfige – dreimal dürft ihr raten und die zwei Fensterchen aufklappen, um herauszufinden, wer oder was sie dort eingesperrt haben. Ein Tipp: ein Kind aus dem Spiderwick-Haus.

Die nächsten Doppelseiten stellen uns das bemerkenswerte Volk der Elfen – Achtung: ein Bogenschütze und ein Briefumschlag! – und der Zwerge vor. Die Zwerge sind nicht nur für ihre Edelsteine, sondern auch für ihre Fähigkeit bekannt, mechanische Wesen herzustellen. Wenn ihr die vier Ahornblätter links aufklappt, findet ihr mehr Informationen.

Der Gipfel allen Übels ist, wie ihr wisst, der Oberkobold Mulgarath. Er hat zu allem Unglück die Fähigkeit, die Gestalt zu wechseln und sich so beispielsweise in Jared Grace zu verwandeln. Echt fies, oder?

Auf der letzten Doppelseite stellt dir Thimbletack das wertvollste Hilfsmittel vor, das es zur Erforschung der fantastischen Welt um dich herum gibt: Arthur Spiderwicks berühmtes Handbuch. Du findest es, indem du erst das Rätsel löst, das Arthur Spiderwick geschrieben hat, und dann die Klappe der Truhe rechts unten aufklappst. Dort findest du die Mini-Version des Handbuchs. (Achtung Sprachwitz: „Torso eines Menschen = chest = Truhe“.)

_Mein Eindruck_

Es ist vielleicht nicht klar geworden, deshalb soll es nochmals gesagt werden: Hierfür hat sich eine ganze Mannschaft von Grafikdesignern und Textern ins Zeug gelegt, um die Seiten nicht nur informativ, sondern auch ansprechend und witzig zu gestalten. Die Übersetzerin kann sicherlich ein Lied davon singen. Sie musste alle Spezialausdrücke so übertragen, wie sie in der Buchreihe bisher verwendet worden sind, natürlich auch in den deutschen Versionen. (Merke: Der größte Feind aller Illusion ist der innere Widerspruch.)

|Bonusmaterial|

Nun könnte sich der Fan, der eh schon alles hat, was jemals zu den Spiderwick-Geheimnissen veröffentlicht worden ist, fragen, was dieses Buch ihm denn Neues bieten soll. Viel ist es wahrlich nicht, aber es gibt ein paar Juwelen im „Bonusmaterial“.

Bislang ist das Kutscherhaus nur am Rande, wenn überhaupt, erwähnt worden. Wo befindet es sich? Karte konsultieren! In welchem Band wird es erwähnt? Fällt mir nicht ein, denn dort finden keine Szenen statt. Besonders interessant ist das Auftreten des Greifs Byron, den die Grace-Kinder dort angeblich verstecken. Dieser Greif kommt tatsächlich in Band zwei „Gefährliche Suche“ vor.

Ferner gibt es erstmals einen Querschnitt durch das Haus der Grace-Familie. Endlich kann man sich in diesem Riesenhaus zurechtfinden. Hier wird deutlich, wie man sich den Speisenaufzug, das Turmzimmer und die Geheime Bibliothek vorzustellen hat. Auch der Stammbaum der Spiderwicks und Graces ist eine Premiere. Die Grafik bringt Licht in die verzweigten Verwandtschaftsverhältnisse. Erschreckend ist die Erkenntnis, dass die Sippe schon mehrere ihrer Mitglieder an die Kobolde verloren hat.

_Unterm Strich_

Es wäre ein Irrtum anzunehmen, dass es sich hier nur um ein gewöhnliches Bilderbuch handelt, wie es sie zu Zillionen in den Kinderbuchabteilung der Buchhändler gibt. Nein, ich hatte meine liebe Not, alle TEXTE, die sich zwischen Bildern verstecken, zu lesen. Genauer gesagt: zu entziffern. Jeder Text ist nämlich in einem anderen Format gedruckt bzw. geschrieben, sei es nun auf einem Zettel, auf Briefpapier, auf einer Grußkarte usw. Und daraus ergeben sich vielerlei verschiedene Schriftarten und Drucktypen. Da kann man schon von „Entziffern“ sprechen. Ich konnte jedenfalls nur zwei Doppelseiten am Stück schaffen, so viel ist darin versteckt.

|Für wen sich das Buch eignet|

Nun, der Verlag warnt zwar davor, dieses Buch wegen der verschluckbaren Teile einem Kind in die Hand zu geben, das jünger als drei Jahre ist. Aber ich glaube kaum, dass ein solcher „toddler“ schon in der Lage ist, die Texte Thimbletacks zu lesen. Und was in seinen Händen aus den Landkarten usw. wird, die auf und in den Umschlägen stecken, wage ich mir gar nicht auszumalen. Zudem könnte der Anblick eines Ungeheuers wie Mulgarath vor Angst einen unwillkürlichen Reflex auslösen, der voll in die Strampelhose geht.

Im Vorteil – sowohl intellektuell als auch hygienisch – sind daher alle Spiderwick-Fans, die schon die Romane und das „Handbuch“ gelesen haben. Auch die Hörer der tollen Lesungen auf den Spiderwick-Hörbüchern können ohne weiteres mithalten. Alle anderen müssen sich erst eine Weile eingewöhnen, sonst verstehen sie nur „Bahnhof“. Ab acht oder neun Jahren sollte das Buch kaum noch Schwierigkeiten bieten.

|Originaltitel: Chronicles of Spiderwick – Grand Tour of the Enchanted World navigated by Thimbletack, 2008
32 Seiten, 26 x 30 cm
Aus dem US-Englischen von Anne Brauner
ISBN-13: 978-3-570-13438-2|
http://www.spiderwick.de
http://movies.uip.de/diegeheimnissederspiderwicks
http://www.internationalspriteleague.com
http://www.cbj-verlag.de