Perry Rhodan NEO – Chronopuls (Folgen 300-309)

Worum gehts in der Staffel?

Mitten in Terrania, der Hauptstadt der Erde, wächst eine gigantische Stele aus dem Nichts. Sie spuckt einen geheimnisvollen Mann aus, der sich Peregrin nennt. Er weist der Menschheit den Weg zu einer neuen Bedrohung – Perry Rhodan muss zu den Magellanschen Wolken aufbrechen, den rund 200.000 Lichtjahre von der Erde entfernten Zwerggalaxien.
Rhodan reist mit der SOL, dem mächtigsten Raumschiff der Menschheit. Am Rand der Galaxis stoßen die Menschen auf den Chronopuls-Wall, eine Barriere aus Sternen und Zeit. Sie soll die Milchstraße vor einer bislang unbekannten Gefahr beschützen.
Der mysteriöse Peregrin erweist sich als Gesandter einer fremden Macht. Im Zentrum der Großen Magellanschen Wolke wartet seine scheinbar unüberwindliche BURG. Wird sie von den falschen Kräften aktiviert, ist alles verloren … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Finde nur ich es ein wenig naiv, einem Hinweis eines einzelnen und vor allem unbekannten Fremden nach in die tiefsten Tiefen des Universums aufzubrechen? Was, wenn er genau das erreichen wollte, um dann mit mutmaßlichen Nachzöglingen bequem das SOL-System einzunehmen? Wäre ja nicht das erste Mal!

Egal, wir fliegen also trotzdem hin und die Zeitverwerfungen, auf die wir stoßen, kosten einige das Leben … na die werden jetzt sauer sein … oder würden, hätten sies vorher gewusst. Zumindest wissen wir jetzt, dass die Posbis einen Chronopulswall errichten … aus Gründen, die sie nicht mit uns teilen.

Den durchbricht die SOL, aber nicht unbeschadet. Und auch die Mitreisenden nehmen Schaden. Aber nicht nur denen gehts nicht gut, sondern auch einigen Posbis. Und so werden die folgenden Hörstunden eher traurig, wenn wir infizierten Posbis begegnen, die auf Heilung hoffen.

Dann hauen wir wieder ab und die SOL explodiert nach einem Erstkontakt… mutmaßlich. Perry will aber seinen Job erfüllen und fliegt mit seinen Freunden weiter, um das mit dem Chronopulswall aufzuklären. Und das eröffnet (nicht nur mutmaßlich) den Autoren wieder die Möglichkeit, die Handlung in die Länge zu ziehen, weil wir ja mal wieder feststecken … oder aber kurzweilig tolle Ideen aus dem Ärmel zu schütteln, die den Hörer bestens unterhalten. Sodass wir am Ende gern noch eine Weile warten können, bis es weitergeht.

In der Zeit können wir auch mal auf Bully blicken, der mit Stella Michelsen zusammen ein Raumschiff wiederfindet. Das ist nicht irgendeins, sondern eines von denen, die bei der Teleportation von Terra und Luna vermeintlich verschwunden sind.

Parallel dazu wird auch der Handlungsfaden rund um Perry Rhodan verfolgt, der den Kontakt zu den Perlians vertieft, der recht aufwühlend begonnen hatte.

Als wir so langsam von der Mitte hin auf die Handlungszielgerade einbiegen, konzentriert sich die Story immer mehr auf Peregrin und das, was er mit dem Teleporter Ras Tschubai vorhat. Das machte das Zuhören noch mal wieder etwas spannender für mich, weil es viele Fragen gab, deren Antworten nicht unwichtig waren.

Tja, ist es ein Spoiler, wenn ich schreibe, dass Perry Ras befreien kann und ich das Ganze dann irgendwie recht unspektakulär fand? Peregrin zieht allein los, um den Chronopuls-Wall zu zerstören. Ob er das wohl schafft?

Die Antwort auf diese Frage gerät dann ganz zum Schluss zur Nebensache, denn viel spannender ist, wohin es die SOL auf einmal verschlagen hat. Das wird mutmaßlich in der nächsten Staffel andiskutiert werden, denn an dieser Stelle ist erst mal Ende.

Das Hörerlebnis:

Axel Gottschick bringt uns in die Geschichte. Wie von ihm gewohnt liest er zügig und lässt keine Langeweile aufkommen. Bei denen Szenenbeschreibungen genauso wenig wie bei den Dialogen. Hier klingen die Figuren nicht nur gut unterscheidbar, weil er immer mal wieder mit der Intensität und der Kratzigkeit seiner eigenen Stimmfarben spielt. Dabei wird er dann auch immer mal wieder etwas hektischer, lauter, ruhiger, sanfter, aufgeregter, gestresster, authoritärer … immer wie es grad zur Szene und vor allem zum Gemütszustand des Charakters passt. Sein Gucky klingt dabei recht quakig, aber ok.

Hanno Dinger hat seine Sprechgeschwindkeit in der letzten Zeit angenehm gesteigert. Früher konnte man nicht nur an den technischen Daten sehen, dass seine NEO-Lesungen länger sind als die des Kollegen Gottschickt. Sie hörten sich manchmal auch einfach langweiliger an, nur weil er langsamer und bedachter gelesen hat.

Das ist hier zum Glück anders und er schaffte es so, mich wesentlich schneller als damals für die Story zu interessieren. Auch seine Charaktere klingen gut unterscheidbar, dabei aber zum Glück nie zu aufdringlich … und wenn er sich beim Sprechen die Nase zuhält, musste ich lachen. Wobei sein Gucky schon grenzwertig hochkrächzig klingt.

Die Lesungen dieser Staffel im Überblick:

NEO 300 – Sektor Morgenrot (RainerSchorm / Rüdiger Schäfer): 5:56 Std. Spieldauer, 60 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 301 – Welt der Cenoten (Lucy Guth): 5:38 Std. Spieldauer, 52 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 302 – Labyrinth des Wassers (Ruben Wickenhäuser): 6:03 Std. Spieldauer, 75 Tracks, gelesen von Axel Gottschick Hanno Dinger
NEO 303 – Zeit und Zorn (Rainer Schorm): 5:59 Std. Spieldauer, 57 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 304 – Amtraniks Zorn (Rüdiger Schäfer): 5:45 Std. Spieldauer, 54 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 305 – Die Wasserwelt (Marlene von Hagen): 5:55 Std. Spieldauer, 58 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 306 – Facetten der Gewalt (Roman Schleifer): 6:17 Std. Spieldauer, 77 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 307 – Tanz der Magnetare (Ruben Wickenhäuser): 5:19 Std. Spieldauer, 66 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
NEO 308 – Gegen den Wall (Rainer Schorm): 6:24 Std. Spieldauer, 65 Tracks, gelesen von Axel Gottschick Hanno Dinger
NEO 309 – Hunder Millionen Jahre (Rüdiger Schäfer): 5:39 Std. Spieldauer, 56 Tracks, gelesen von Hanno Dinger

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

MP3s und Ausstattung

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo, sondern hier wurde mit einer variablen Bitrate (VBR) codiert, was aber für eine Lesung absolut ok ist, weil sie hier ähnlich hohe Bitraten bietet. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer (mit einer unnötigen, führenden 0) im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende (auch mit unnötiger, führender 0). Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal eine kurze Inhaltsangabe zur Lesung nachzulesen sind.

Im Bookletfaltblatt, das auch das Titelcover trägt, finden wir die gesammelten technischen Daten zu den Lesungen und eine Aufstellung der enthaltenen NEO-Hörbücher mit Länge und Autor … auch ohne jeweilige Sprechernamen. Die haben aber auf der Rückseite ihren eigenen Auftritt mit Infos und Schwarzweiß-Fotos.

Auf jeder CD sind zwei Lesungen enthalten. Im Zweifel hätte man hier sogar alle Lesungen zusammen auf eine DVD pressen können. Die kann sicher auch die allermeiste Käufer-Hardware vertragen, die MP3-CDs lesen kann.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Illustrationen: Dirk Schulz
Grafik: Robert Feuchtl

Fazit:

Der Klappentext klingt recht düster, die Handlung ist ein wenig gestreckt … also, alles wie immer bei Perry Rhodan NEO. Die Prämisse klingt spannend, die Erzählung darum zieht sich etwas … mit Nebenschauplätzen und allem, was dann so dazu gehört. Hin und wieder interessant und ab und zu auch mal kurzweilig.

Was Peregrin eigentlich im Schilde führt, haben wir zum Schluss dann auch erfahren, allerdings nicht, wohin es die SOL auf einmal verschlagen hat. Das war dann für mich aber ironischweise letztendlich viel spannender, als so ziemlich alles, was ich vorher erzählt bekommen habe. Aber, darum gehts dann (vielleicht) in der nächsten Staffel.

Diese hier wird von Axel Gottschick und Hanno Dinger prima gelesen. Flott vorgetragen, lebendig erzählt und grad bei den Dialogen gefühlstechnisch prima rübergebracht. Beide Sprecher konnten mich diesmal mehr überzeugen als die etwas langatmige Story.

5 MP3-CDs in Multibox
1. Auflage, September 2023
ISBN-13: 9783957952158

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

Der Autor vergibt: (4/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)