_Schwestern des Mondes:_
Band 1: _Die Hexe_
Band 2: Die Katze
Band 3: Die Vampirin
Feen, Vampire und Dämonen in der Menschenwelt? Das kann ja nur Ärger bedeuten. Um diesen zu minimieren, hat der AND, der Anderwelt-Nachrichtendienst, drei Schwestern in die Menschenwelt abkommandiert, um für Recht und Ordnung zu sorgen. Doch das ist nicht immer einfach, wie die Autorin Yasmine Galenorn in „Die Hexe“, dem ersten Band der Reihe „Schwestern des Mondes“, erzählt.
Camille ist eine Hexe, wenn auch keine besonders gute. Da sie halb Mensch, halb Elfe ist, neigen ihre Zauber dazu, nach hinten loszugehen. Ihre Schwestern Delilah und Menolly, die eine ist eine Werkatze, die andere ein Vampir, haben mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Deshalb wurden sie von ihrem Arbeitgeber, dem Anderwelt-Nachrichtendienst AND, in die Erdwelt nach Seattle versetzt. Dort sollen sie ermitteln, falls die Anderweltwesen Ärger machen.
Und den machen sie! Jocko, ein für den AND arbeitender Riese, ist erdrosselt worden. Als ob das noch nicht genug wäre, zeigt Chase Johnson, der örtliche Detective, der zur Zusammenarbeit mit dem AND abgestellt wurde, Camille die Tatwaffe: ein Lederriemen, der nach Dämon riecht. Camille ist alarmiert, denn Dämonen haben weder in der Erd- noch in der Anderwelt etwas zu suchen. Es scheint jedoch, als ob sich einige dieser böswilligen Wesen daran nicht halten wollen. Ausgerechnet Schattenschwinge, der Fürst der Unterirdischen Reiche, hat seine Fühler ausgestreckt und drei Dämonen in die Erdwelt geschickt. Nun ist es an den drei Schwestern, diese in ihre Schranken zu weisen …
„Die Hexe“ ist ein wenig wie Bridget Jones mit Zauberkräften. Trotz einer gehörigen Portion Fantasy hat Yasmine Galenorn einen leichtfüßigen und amüsanten Chick-Lit-Roman geschrieben, an dem man Gefallen findet oder eben nicht. Ihr Buch ist sicherlich keine große Literatur, aber unterhaltsam und lustig geschrieben. Harmlos, möchte man beinahe sagen, denn auch wenn der Roman nicht besonders gehaltvoll ist, kann man ihm nicht böse sein. Das beginnt bei den Protagonistinnen. Drei Schwestern leben unter einem Dach und könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem halten sie stets zusammen und bekämpfen gemeinsam das Böse. Im Mittelpunkt dieses Buchs steht Camille, die Ich-Erzählerin mit der Vorliebe für hohe Schuhe, Make-Up von MAC und Heavy-Metal-Musik. Sie ist eine umgängliche junge Frau, die immer eine heitere Bemerkung auf den Lippen hat und ihre Zauberunglücke mit Humor erträgt. Mit ihrer manchmal sarkastischen Art erinnert sie tatsächlich an eine Light Version von Bridget Jones, was aber nicht unbedingt ein Nachteil ist. Galenorn schafft es nämlich, sie geschickt auszubalancieren, so dass sie nicht übertrieben mädchenhaft wirkt.
Die Fantasiewelt, die Galenorn erschafft, ist ganz gut durchdacht und bezieht viel Spannung aus der Gegenüberstellung mit der Erdwelt. Die Autorin greift hauptsächlich auf Altbewährtes wie Dämonen, Drachen und ähnliches zurück, bringt aber auch den einen oder anderen eigenen Einfall. Obwohl vor allem die Idee mit dem AND angenehm auffällt, wird die Kulisse echte Fantasyfans nicht zufrieden stellen. Dazu ist sie doch etwas zu einfach.
Auch bei der Handlung sollte man nichts zu Kompliziertes erwarten. Galenorn steuert geradlinig auf die Eliminierung der drei frei gelassenen Dämonen zu, legt zwischendurch noch ein paar Spuren zu möglichen Hilfsmitteln aus und garniert das Ganze mit der einen oder anderen frivolen Szene. Camilles Ex-Lover Trillian, ein überaus attraktiver Svartaner, wird zum Dienst auf der Erdwelt abkommandiert und gleichzeitig erhalten die Schwestern Hilfe von dem mysteriösen Fuchsdämon Morio. Camille steht plötzlich zwischen den beiden Männern – was sie gerade überhaupt nicht gebrauchen kann. Fans von derartigen Chick-lit-typischen Liebeswirren kommen also ebenfalls auf ihre Kosten.
Der erste Band von „Schwestern des Mondes“ von Yasmine Galenorn ist vor allem für die interessant, denen „Bridget Jones“ und „Sex and the City“ zu magiefrei sind. Mit ein bisschen Urban Fantasy, einer frechen, jungen und (eigentlich) unabhängigen Hauptperson sowie etwas Spannung und allerlei (Liebes-)Fettnäpfchen ist „Die Hexe“ ein amüsantes Büchlein, das hartgesottene Fantasyfans vermutlich nicht überzeugt, dafür aber überaus unterhaltsam ist.
|Broschiert: 396 Seiten
Originaltitel: Witchling
Deutsch von Katharina Volk
ISBN-13: 978-3426501559|
http://www.knaur.de/
http://www.schwestern-des-mondes.de/
http://www.galenorn.com/