Salvatore, R. A. / Merlau, Günter / Elias, Oliver – Drizzt – In Acht und Bann (Die Saga vom Dunkelelf 5)

Folge 1: [„Der dritte Sohn“ 2978
Folge 2: [„Im Reich der Spinne“ 3055
Folge 3: [„Der Wächter im Dunkel“ 3082
Folge 4: [„Im Zeichen des Panthers“ 4458

_Story_

Nach dem Verlust von Zaknafein, der sich letztendlich doch zugunsten seines Sohnes Drizzt geopfert hat, entflieht der berüchtigte Dunkelelf der Unterwelt endgültig und ertastet mit seinem Panther Guenhwyvar zum ersten Mal die Oberfläche, die Welt der Menschen. Seine ersten Begegnungen dort sind aber alles andere als freundlich; in der Welt des Lichts gerät er mit einigen bösartigen Gnollen aneinander und schützt durch seinen unermüdlichen Einsatz unwissend eine Bauernfamilie vor deren hinterhältigem Angriff. Allerdings wurden die Gnolle von den mächtigen Bargest entsandt, die wiederum Rache schwören und Drizzt zu ihrem neuen Feindbild erklären.

Unterdessen ist der Dunkelelf trotz seiner Rettungsaktion kein gerne gesehener Gast im Reich der Menschen. Die Bevölkerung an der Oberfläche traut dem seltsamen Neuling nicht und jagt ihn alsbald. Der flinke Roddy McGristle veranstaltet eine regelrechte Hetzjagd auf den unsicheren Elfen und macht ihn schließlich auch für den Tod seines geliebten Hundes verantwortlich. Eine weitere List der Bargest resultiert schließlich im Tod der Familie, die Drizzt als einzige unterstützt hat. Erwartungsgemäß wird der Vertreter des Hauses Do’Urden verdächtigt und verfolgt. Doch die Bauern lassen sich nicht länger täuschen und entdecken schließlich die wahren Intentionen des Dunkelelfen. Sie schenken ihm die Freiheit und entlassen ihn in sein eigentliches Abenteuer, das Leben als Waldläufer …

_Persönlicher Eindruck_

Auch im fünften Teil der Fantasy-Reihe von R. A. Salvatore kommt die populäre Titelfigur nicht zur Ruhe. Nach all den Intrigen und brutalen Ränken in der Unterwelt schöpft er Kraft und Hoffnung aus seiner Flucht in die Welt des Lichts, erfährt jedoch sehr bald, dass die Menschen von Maldobar über ähnlich unliebsame Eigenschaften verfügen. Als Sonderling wird er nicht akzeptiert und trotz seiner hehren Handlungen als Sündenbock abgestempelt. Die konservative Welt von Maldobar folgt ihren eigenen Gesetzen und einer strengen Hierarchie, an deren Spitze der raffinierte Roddy McGristle steht. Sein Einfluss täuscht die naiven Bauern ein ums andere Mal und rückt den Dunkelelfen immer deutlicher ins Abseits. Drizzt jedoch bleibt standhaft und durchschaut das fiese Spiel, das die feindlichen Bargest und der heimliche Anführer des Bauernvolks mit ihm treiben. Allen Androhungen zum Trotz kämpft er für die bedrohten Bauern und zeigt seine Ehrbarkeit, bis sein Durchsetzungsvermögen schließlich die Früchte der Ernte trägt und seine einmalige Position ihm zunutze wird.

Die Geschichte ist erneut sehr spannend, folgt jedoch einem bereits hinlänglich bekannten Leitmotiv. Erneut fehlt es dem Protagonisten an Akzeptanz und Zugehörigkeit; er verspricht sich von seinem neuen Leben eine liebevollere Zukunft und möchte in der Abgeschiedenheit der Wälder nach dem jahrelangen Konflikt mit seiner Herkunftsfamilie endgültig zur Ruhe kommen. Doch letztendlich kommt er lediglich vom Regen in die Traufe. Die Welt oberhalb seiner verruchten Heimat bietet ihm alles andere als die erhoffte Freiheit; Zwiste und Intrigen sind auch hier an der Tagesordnung, und darüber hinaus macht er erneut Bekanntschaft mit einem ungleichen Machtgefüge, welches er in leicht abgeschwächter Form schon in den Kreisen der Drow erleben durfte. Dennoch ist das Szenario ein gänzlich Neues; die Boshaftigkeit der Menschen begründet sich nicht einzig und alleine auf tiefstem Hass, ihnen geht es vornehmlich um den Erhalt ihrer Gemeinschaft und der Verteidigung ihrer Liebsten, nicht jedoch um den Machtausbau und gänzlich unmoralische Ziele. Dennoch, ihre konservative Einstellung lässt keine Freiheit für Offenheit gegenüber neuen Völkern, wie der Titelheld bei seiner Ankunft schmerzlich erfährt. Auch wenn sich die vermeintlichen Gegner nun verlagert haben – die grundlegende Struktur bleibt dieselbe. Drizzt kämpft gegen die natürlichen Ungerechtigkeiten seiner direkten Umgebung, dies aber in einem äußerst bravourösen, vorzeigbaren Setting.

Die Geschichte neigt sich im fünften Teil einem neuen Höhepunkt zu; das Szenario wechselt die Rahmenbedingungen und den Schauplatz, bleibt aber ähnlich spannend und rasant wie die vier bisherigen Folgen der Serie. Allerdings weht in „In Acht und Bann“ ein frischer Wind, bewirkt durch gänzlich neue Figuren und eine nicht ganz so finstere Handlung. In Sachen Spannung tritt der Hörer aber daher keinesfalls zu kurz; es geht erneut Schlag auf Schlag und mit reichlich Action voran, wobei auch am Tempo nicht gespart wird. Begünstigt durch die starken Effekte und die superbe musikalische Untermalung entwickelt sich das Ganze wiederholt zum regelrechten Spektakel im Rahmen eines opulenten Bombast-Sounds und dazu mit euphorischen Mitwirkenden. Ergo: „Die Saga vom Dunkelelf 5 – In Acht und Bann“ ist eine sehr starke Fortsetzung einer ohnehin schon über alle Zweifel erhabenen Reihe!

_Besetzung:_

Drizzt Do’Urden: Tobias Meister
Tephanis: Robert Missler
Bartholomäus Distelwolle: Karl Straub
Connor Distelwolle: Jonas Zumdohme
Liam Distelwolle: Caspar v. Hollander
Taube Falkenhand: Maren Garn
Kellendil: Stefan Brentle
Kempfana: Uwe Hügle
Montolio DeBrouchee: Günter Kütemeyer
König Graul: Helmut Gentsch
Roddy McGristle: Wolf Frass
Bürgermeister Delmo: Günter Merlau, Sen.
Mutter Distelwolle: Heidi Straub
Eleni Distelwolle: Gwenyth Dimonye
Fret Felsenschmetterer: Kurt Glockzin
Ulgulu: Konrad Halver
Nathak: Kurt Glockzin
Runan: Martin Schleiß
Ornok: Peter Woy
in weiteren Rollen: Günter Merlau, Udo Baumhögger, Frederik Bolte, Jens Pfeifer

Drehbuch: Oliver Elias, Günter Merlau nach einer Geschichte von R. A. Salvatore
Regie & Produktion: Günter Merlau Produktionsassistenz: Udo Baumhögger Lektorat, Disposition, Regieassistenz: Patricia Nigiani
Sounddesign: Udo Baumbögger, Günter Merlau
Musik: Günter Merlau / BMG
Layout & Gestaltung: Oliver Graute
Coverillustrationen: Tim Seeley / Blond
Innenillustrationen: William O’Conner

http://www.merlausch.de

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