Bernard Minier – Nacht

Worum gehts?

Julian Hirtmann – ein Serienmörder aus der Schweiz. Bringt seine Opfer auf brutalste Art und Weise um und stellt die Polizei immer wieder vor neue Rätsel. Nun meldet er sich zurück und der aktuelle Fall ist für Commandant Servaz so persönlich wie nie. Hat er etwa einen Sohn, von dem er bislang nicht wusste oder handelt es sich nur um eine Falle Hirtmanns?

Inhalt

Kirsten Nigaard ist Ermittlerin bei der norwegischen Polizei und versucht gerade den Mord auf einer Öl-Plattform aufzuklären. Sie findet in den Räumlichkeiten des Mordopfers Fotos von ihren französischen Kollegen Martin Servaz und zieht diesen selbstverständlich zu Rate hinzu.

Commandant Servaz erkennt sofort die ihm bekannte Handschrift des Serientäters Julian Hirtmann wieder. Seit mehreren Jahren schon ist dieser skrupellose Mann auf der Flucht und treibt mit der Polizei ein fieses Katz-und-Maus-Spiel. Für Servaz stellt Hirtmann nicht nur eine berufliche Herausforderung dar, vielmehr liegt auch sein persönliches Interesse an dessen Festnahme. Denn zeitgleich mit Hirtmann verschwand vor einigen Jahren auch Servaz große Liebe Marianne. Inzwischen ist Servaz sich ihres Todes relativ gewiss, doch sicher sein kann man sich nie und bekanntlich stirbt die Hoffnung ja zuletzt.

Der neue Hinweis des Serienkillers ist ein Foto, auf dem ein kleiner Junge zu sehen ist. Sein Name ist Gustav Servaz. Nun stellt sich die Frage, ob es sich bei ihm um Martins Sohn handelt oder Hirtmann nur wieder eine falsche Fährte gelegt hat. Servaz persönlicher Albtraum nimmt neue Fahrt auf.

Mein Eindruck

Das Cover ist entsprechend der Geschichte schön düster gestaltet und weckt die Neugier der Leser. Zu sehen ist eine kahle Baumlandschaft in der Dunkelheit. Aufgenommen aus der Frosch-Perspektive.

Der Prolog beginnt mit einer Zugfahrt. Ermittlerin Kirsten Nigaard macht sich auf den Weg von Oslo nach Bergen zu einem Mordfall. Im Laufe der Aufklärung stößt sie auf einen Hinweis, der sie mit Commandant Servaz zusammenführt. Die Wechsel des Autors zwischen Orten und Persönlichkeiten sind relativ schnell und in kurzen Intervallen. Mir persönlich gelang der Einstieg in dieses Buch und die Schreibweise nicht so ganz problemlos, vielmehr brauchte ich eine ganze Weile um mich daran zu gewöhnen.

Stellenweise zog das Tempo im Buch jedoch ordentlich an und dann wurde ich auch richtig in den Sog gezogen und fand meine Freude beim Lesen. Das entschädigte dann wieder für die anfänglichen Startschwierigkeiten. Gott sei Dank bleibt die Personen-, und Mordanzahl in dem Buch recht übersichtlich, so dass dies nicht auch noch für zusätzliche Verwirrung sorgte.

Die Handlungsweise des Täters also quasi der Inhalt der Geschichte ist wirklich raffiniert und gewieft geschrieben. Da hat der Autor sich echt etwas Gutes ausgedacht, was es so in dieser Form nicht allzu häufig, wenn überhaupt schon einmal, gegeben hat. Man wird ständig wieder aufs Neue überrascht und hat des Öfteren einen unerwarteten „Aha-Effekt“.

Zu guter Letzt hinterlasse er seinen Lesern einen ordentlichen Cliffhanger. Man darf also gespannt sein, wie Hirtmanns und natürlich auch Servaz‘ Reise weitergeht.

Über den Autor

Bernard Minier, Jahrgang 1960, ist im Südwesten Frankreichs, in den Ausläufern der Pyrenäen, aufgewachsen. Für seine Thriller wurde er mit zahlreichen renommierten Spannungsliteraturpreisen ausgezeichnet. Bernard Minier ist der bisher einzige Autor, dem der Prix Polar bereits zum zweiten Mal verliehen wurde. Monatelang standen „Schwarzer Schmetterling“, „Kindertotenlied“ und „Wolfsbeute“ auf den französischen wie deutschen Bestsellerlisten. Der Autor lebt in der Nähe von Paris. (Verlagsinfo)

Fazit

An der Geschichte gibt es im Großen und Ganzen wenig zu meckern. Und das Buch hätte für mich zum absoluten Kracher werden können, wenn ich nicht diese Probleme mit der Schreibweise des Autors gehabt hätte – schade eigentlich. Wahrscheinlich möchte ich trotz der Startschwierigkeiten wissen, wie der Fall weitergeht, so dass ich dem Autor sicherlich gerne eine zweite Chance geben werde, mein Thriller-Herz zu erobern.

Broschiert: 544 Seiten
Originatitel: Nuit
Ins Deutsche übersetzt von Alexandra Baisch
ISBN: 3426282054

www.droemer-knaur.de
www.bernard-minier.com

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