Perry Rhodan – Herrscher des Schwarms (Silber Edition 59)

Die Handlung:

Im April des Jahres 3441 ist es soweit: Perry Rhodan geht in die Offensive und schickt mit dem Raumschiff GEVARI seine Fünfte Kolonne, bestehend aus den fähigsten Mutanten in den Schwarm. Der Durchbruch gelingt, und die Besatzung der GEVARI erlebt auf der Suche nach einem geeigneten Stützpunktplaneten das Grauen. Perry Rhodan folgt mit der MARCO POLO und verbreitet seinerseits Panik unter den Beherrschern des Schwarms. Doch nicht nur dort spitzt sich die Lage dramatisch zu. In der Milchstraße lassen die Cynos die Masken fallen. Sie beschränken sich nicht mehr darauf, die Geschicke einzelner Planeten zu lenken, sondern versuchen, die Hundertsonnenwelt der Posbis zu erobern, wo die fähigsten Wissenschaftler an einer Waffe gegen den Schwarm arbeiten. Ein unheimlicher Kampf entbrennt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Herrscher des Schwarms? Das ist doch dieser Götze und/oder einer seiner Kollegen, die fast alle mit „Y’X“ anfangen, oder? Lernen wir die diesmal persönlich kennen, wo wir doch sonst nur dazu aufgefordert werden, sie anzubeten, aber bitte nicht persönlich vorbeizukommen? Schaun mer mal.

Erst gehts mit Gucky und seinen Freunden durch eine Strukturlücke, die wir uns in den Schutzschirm des Schwarms gebombt haben. Hier wasserlanden wir auf einem Planeten, lernen die maritimen Bewohner kennen und sammeln weiter kräftig Infos von und über den Schwarm. Im Grunde aber war das Intermezzo unter Wasser aber irgendwo auch streichenswert und hat mir jetzt nicht wirklich im Verstehen der Gesamthandlung weitergeholfen.

Ein wenig interessanter ist dann das Planetenabenteuer auf dem Nachbarplaneten, das für mich eher in Richtung Horror oder Fantasy-Grusel ging. Gucky im Kampf gegen den Herrscher der Burg des Schwarzen Dämonen. Aber auch hier gibts wieder ein paar wenige neue Infos zum Schwarm, den Gelben Eroberern und deren Verhaltensweisen. Wir speichern das einfach alles mal ab.

Dann gibts noch mehr Plasma, Waben und Gelbe Eroberer, gesunde und ungesunde und doch mal handfeste Hintergrundinfos. Der Schwarm durchkreuzt die unendlichen Weiten also, um die Intelligenz unters Volk zu werfen … aber die Anführer sind nicht mehr die Alten, sondern diese komischen Götzen. Das ist doch mal was. Und auch im Kampf gegen die Besatzer solls vorangehen, denn Atlan kommt auf die Idee, das, was die Gelben Eroberer krank macht, als Waffe gegen sie einzusetzen. Biologische Kriegsführung sozusagen … wir schießen also jetzt mit Virenraketen um uns.

Einen eigenen Plan im Kampf gegen den Schwarm verfolgen die Cynos, denen Reginald Bull mit dem „Cyno Discovery Comman“ auf die Schliche kommt. Warum die sich nicht einfach miteinander verbünden? Man weiß es nicht … vielleicht liegt beiden Seiten noch der Erstkontakt bei dieser Konferenz der Milchstraßenvölker im Magen.

Vielleicht greifen vier der Cynos dann deshalb auch die Hundertsonnenwelt an … ganze vier … vor denen dann 80000 Wissenschaftler in Sicherheit gebracht werden. Weil man sie aber nicht identifizieren kann, haben sie einige Vorteile. Außerdem sind sie psi-mäßig auch gut drauf und werden uns wohl auch in der nächsten Silberlesung noch ein paar turbulente Hörstunden bescheren, denn nach diesem Zwischenfall ist erst mal Schluss.

Das Hör-Erlebnis:

Ich weiß nicht, was es ist, vielleicht muss ich das auch nicht, aber mir macht einfach (fast) jede Lesung von Josef Tratnik Spaß. Den hat der Sprecher hörbar auch bei seinem Job, denn von Anfang an hatte ich wieder das Gefühl, er hätte das alles erlebt und würde nicht blätternderweise aus einem dicken, silbernen Ziegel vorlesen.

Die beschreibenden Szenen klingen immer so, als wären sie wichtig. Ob das wirklich für die Gesamthandlung so ist oder ob der Sprecher es nur schafft, dass es sich so anhört, hat ja am Ende das gleiche Ergebnis: Hörspaß.

Den verbreitet Josef Tratnik … wie alle anderen PERRY-Sprecher eigentlich auch … am meisten, wenn es um Dialoge geht. Hier kann er prima das Gefühlsleben der Sprecher und Aliens vermitteln und bietet auch ein gutes Maß an Schauspiel vor dem Mikro. Hier wird er mal energischer, mal sanfter oder auch mal lauter, je nach Figur und Situation.

Er wird dabei nicht zum Bauchredner, aber dennoch bekommt jeder Charakter von ihm eine eigene Stimmfarbe zugeteilt, die er dann konsequent bis zum Ende durchhält … so wies sein sollte.

Dass sein Gucky wie Kermit der Frosch aus der Sesamstraße klingt, ist der langjärige Hörfan gewohnt und hat sich dran gewöhnt. Muss man nicht mögen … aber andere Sprecher-Kollegen machen es viel, viel unangenehmer fürs Ohr, wenn sie den Mausbiber vertonen. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass Josef Tratnik nach dieser Lesung Halsschmerzen haben musste … allein nur wegen des Ilts und des hohen Wortanteils in den ersten Hörstunden.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Josef Tratnik ist der Sprecher der „klassischen“ Silber Editionen. Er studierte Theaterwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Köln und absolvierte er dort eine Schauspielausbildung am Theater „Der Keller“. Neben der Sprechertätigkeit für Hörfunk und Fernsehen, hauptsächlich bei den Sendern DLF, DW und WDR mit Hörspiel-/ und Feature-Produktionen, ist er freischaffender Schauspieler, Synchronsprecher und Sprecher in Köln. (Quelle: wikipedia)

Die Ausstattung:

Die 15 CDs sind mit dem Titelbild der Silber Edition bedruckt, die der Front von Heft 545, „Der Maskenträger“, entspricht, der in dieser Sammellesung aber gar nicht vertont wurde … was langsam zur Tradition wird. Die CDs sind einzeln in Papphüllen verpackt und in einer stabilen Papp-Klappbox zusammengefasst. Die Rückseiten der Papphüllen ergeben zusammengesetzt das gleiche Cover wie die Front. Für die Rückseite der Klappbox ist als Hintergrundbild ein Ausschnitt des Covers von Heft 536, „Götzendämmerung“, gewählt worden. Auch die aneinandergereihten Rücken der Klappboxen bilden mit jeder weiteren Ausgabe ein sich zusammensetzendes schickes Gesamtbild.

Zusätzlich ist wieder ein Booklet enthalten, mit Tracklisting und Kapitelnummern, einer Inhaltsangabe, einem Teil des Vorworts von Horst Hoffmann aus der Silberband-Vorlage , einer Zeitleiste, einer Risszeichnung eines Pilzraumers der Schwarminstallateure (im PDF-Booklet der Downloadversion steht an dieser Stelle übrigens „Wabenraumschiff der Gelben Eroberer“ und den Titelbildern der in dieser Silber Editon zusammengefassten Hefte Nr. 533-536 und 538-540 der Erstauflage. Außerdem gibt es noch Werbung für verschiedene weitere PERRY-RHODAN-Lesungen des Verlags. Die Rückseite des Booklets ziert auch wieder das lustige Cover von Heft 536, „Götzendämmerung“.

Mein Fazit:

Die Herrscher des Schwarms lernen wir hier leider nicht kennen, aber viel über sie. Von Planet zu Planet gehts mit unseren Getreuen, wir lernen neue Völker kennen und erforschen die Geschichte. Währenddessen verfolgen die Cynos ihre eigenen Pläne, die aber offenbar eher gegen den Schwarm als gegen Perry und seine Milchstraße gerichtet zu sein scheinen. Die wären doch aber gute Verbündete … das sehe aber momentan wohl nur ich so.

Josef Tratnik hat mir wieder mal viel Hörspaß bereitet, weil seine Lesung der Romanvorlage wieder mal wie nacherzählt klingt. Er interessiert sich hörbar für das, was er da vorliest, obwohl er Geld dafür bekommt. Und das ist vom Hörer nicht hinausgeworfen worden, weil der Sprecher mit seiner Arbeit eine mehr als angemessene Gegenleistung erbringt.

Beschreibende Szenen klingen immer interessant und bei den Dialogen schafft es Josef Tratnik gut, auch die Emotionen der Charaktere glaubhaft ins Kopfkino des Hörers zu transportieren.

15 Audio-CDs in Papp-Klappbox mit 202 Tracks
Spieldauer der Lesung: 18:40 Std.
Sprecher: Josef Tratnik
1. Auflage, Februar 2019
ISBN-13: 978-3-95795-136-6

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Auch erhältlich als Download-Version mit PDF-Booklet und Cover als JPG-Datei.

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