„Die Spur des Hexers“ (Der Hexer von Salem 1)
„Der Seelenfresser“ (Der Hexer von Salem 2)
„Engel des Bösen“ (Der Hexer von Salem 3)
„Der achtarmige Tod“ (Der Hexer von Salem 4)
„Buch der tausend Tode“ (Der Hexer von Salem 5)
„Das Auge des Satans“ (Der Hexer von Salem 6)
„Der Sohn des Hexers“ (Der Hexer von Salem 7)
Acht Bände umfasst die Sammleredition der Reihe „Der Hexer von Salem“, die Wolfgang Hohlbeins Erfolgszyklus um Robert Craven erstmals vollständig und in chronologisch richtiger Reihenfolge auflistet. Im |Bastei|-Verlag ist mit „Das Haus der bösen Träume“ nun der letzte Band erschienen. Der Roman kommt mit fünfhundert Seiten etwas dünner als die vorigen Bände daher, schließt dafür jedoch endgültig die Geschichte des Hexers ab. Er enthält die stark revidierten |Dämonenland|-Hefte „Das Labyrinth von London“ und „Fluch aus der Vergangenheit“, mit denen Hohlbein in den 90ern noch einmal, wenn auch nur für zwei Ausgaben innerhalb einer Best-of-Reihe, den Hexer in sein ursprüngliches Format als Heftroman zurückgeholt hat. Darüber hinaus liegt mit der namensgebenden Abschlussgeschichte „Das Haus der bösen Träume“ eine völlig neu geschriebene Geschichte bei, die die letzten lose Fäden aufgreift und am Ende zusammenführt.
Inhalt
Das Andara House, jenes Anwesen in London, das dem Hexer und seinen Gefährten so viele Jahre gute Dienste geleistet hat, liegt in Trümmern und muss neu aufgebaut werden. Die Bauarbeiten ziehen sich jedoch hin, da das magische Haus sich jeden Veränderungen, die die Bauarbeiter an dem Gebäude vornehmen, verweigert.
Während Craven notgedrungen im Hotel wohnt, wird er eines Tages zusammen mit seinem Freund Howard an die Baustelle gerufen. Die Arbeiter sind nämlich bei einem Mauerdurchbruch auf einen Tunnel gestoßen, der sowohl Craven als auch Howard völlig unbekannt ist. Ganz wie es in der Natur der abenteuererprobten Männer liegt, folgen sie dem dunklen Pfad in die Tiefe und entdecken eine Kolonie von Würmern, die sich in dem Stollensystem eingenistet hat. Diese ist zwar schnell ausgeräuchert, die Begegnung im Tunnel aber nur ein erster Vorgeschmack dessen, was die Helden noch erwartet.
Denn überall in London stoßen Craven und Howard plötzlich auf Eingänge in neue Schächte, die allesamt mit dem Tunnelsystem verbunden sind. Mit hinterhältigen Tricks versucht das Labyrinth – denn als nichts anderes stellt es sich heraus – seine Opfer in seinen Bann zu ziehen und zu verschlingen. Robert und Howard müssen sich dem neuen Gegner mit aller Raffinesse stellen.
„Das Haus der bösen Träume“ führt die begonnene Geschichte nahtlos fort. Dank neuer Bauarbeiter gehen die Arbeiten am Andara House endlich schneller voran. Schon bald sind erste Teile wieder bewohnbar. In den ersten Nächten, die Craven wieder in seinem Anwesen verbringt, wird er jedoch von düsteren Träumen gequält. Doch so düster sie auch sind, die enthalten Informationen, die Craven das Leben retten.
Denn eines Nachts, aufgeweckt durch die Visionen, schleichen sich Männer zum Anwesen. Es handelt sich um jene Bauarbeiter, die am Tag so vorbildlich gearbeitet haben. Doch der Schein trog. Als willenlose Marionetten handeln sie im Auftrag einer noch unbekannten Macht, die Craven nach dem Leben trachten will. Auch Howard ist durch einen Unfall der Macht erlegen und hat sich auf die Seite der Bauarbeiter geschlagen, die Craven zu Leibe rücken wollen. Den ersten Angriff kann der Hexer zurückschlagen, doch er findet schnell heraus, dass sein Gegner weit mehr auf Lager hat und um jeden Preis seinen Tod will, denn eine unbeglichene Rechnung steht zwischen ihnen.
Ein letztes Mal muss sich Robert Craven seinen Widersachern stellen und Howards Geist befreien, um ein für alle Mal die Gefahren abzuwenden, die ihn die letzten Jahre so viele Abenteuer auf der ganzen Welt beschert haben. Wird er auch diesen letzten Kampf für sich entscheiden können?
Bewertung
Während die vorigen Geschichte experimentell daherkamen und Wolfgang Hohlbein und seine Gastautoren alle Freude hatten, ihren Fantasien freien Lauf zu lassen, kehren sie zum Abschluss in „Das Haus der bösen Träume“ zu ihren Wurzeln zurück. Das nimmt der Handlung zunächst wieder etwas an Fahrt, macht sich jedoch schnell als großer Vorteil bemerkbar. Denn mit der Konzentration auf die Wurzeln des Hexers und klaren Gut-Böse-Strukturen bleibt genügend Spielraum, alle noch offenen Fragen aufzugreifen, die in den letzten Episoden auf der Strecke geblieben sind. Das zeigt zugleich auch den Vorteil dieser Sammleredition, die wirklich ein rundes und in sich abgeschlossenes Hexer-Universum mit einem klaren Einstieg und einem ebenso klaren Ende präsentiert.
Obwohl der Umfang dieses achten und letzten Bandes im Vergleich deutlich abfällt, preislich jedoch den vorigen Bänden gleichkommt, ist „Das Haus der bösen Träume“ ein Muss für alle Hexer-Leser, die die Geschichte Robert Cravens abgeschlossen wissen wollen. Denn das Ende kommt nicht als liebloser Abklatsch daher, sondern verdeutlicht durch seinen bis zur letzten Seite spannenden Plot, wie sehr Wolfgang Hohlbein der Hexer am Herz gelegen hat. Sonst hätte er nicht dieses befriedigende Finale schreiben können, das, im Gesamtblick aller erschienenen Bände, eine witzige, originelle und betont unterhaltsame Serie passend abschließt. Der Hexer hatte seine Höhen ebenso wie seine Tiefen, gehörte aber zweifellos zu einer der besten Heftroman-Reihen der 80er Jahre, in deren Lesegenuss durch die Sammleredition dankenswerterweise nun auch neue Leser kommen können.
Taschenbuch: 509 Seiten
www.luebbe.de
www.hohlbein.net