Boichi – Sun-Ken Rock 01

Inhalt

Bei dem Versuch seine große Liebe, die Polizistin Yumin, in Korea zu suchen und selbst Polizist zu werden, gerät Ken prompt in einen Kampf und zeigt seine ungezügelte Schlagkraft! Was dazu führt, dass ihm plötzlich Gangster hinterherlaufen, die so beeindruckt von seiner rohen Brutalität sind, dass sie ihn zu ihrem Boss machen wollen. Da Ken nichts Besseres zu tun hat und seine Gewaltausbrüche in der Unterwelt sicher gute Verwendung finden, stimmt er zu … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Junger Japaner versucht in Korea Polizist zu werden, wird aber Boss einer Gang. Widerspricht sich, findet ihr? Tut es auch. Aber Ken Kitano versucht es trotzdem …

Anfangs kommt unser Protagonist ziemlich verloddert daher als er die Schule abbricht um seiner Angebeteten Yumin folgend nach Korea zu gehen. Ohne Job und mit schwindend geringem Bargeld wird er eines Tages in einen Raubüberfall verwickelt. Die Täter gehören einer Gang der Geondal, dem koreanischen Äquivalent der japanischen Yakuza, an und das Opfer ist ein unschuldiger Imbissbesitzer. Da Ken Ungerechtigkeit aufs Tiefste verabscheut und dessen Berufswunsch eigentlich Polizist war, setzt er sich für den Mann ein und schlägt die Gang-Mitglieder in die Flucht.

Eine andere Gang beobachtet die Szene und sie machen Ken spontan zu ihrem Boss. Nach seinem Einverständnis und was er von Gangs hält wird er nicht gefragt. Und so fügt sich Ken seinem scheinbaren Schicksal. Getreu dem Motto „Kleider machen Leute“ kommt der frisch eingekleidete 17-Jährige nun als cooler Gangster-Boss daher. Dass die Gang nur aus bisher vier Mitgliedern, ihn eingeschlossen, besteht und auch sonst noch keinen großen Namen in der Welt der Geondal hat, bemerkt Ken erst nach und nach.

Von nun an „wirbt“ Ken-Rock, wie er neuerdings genannt wird, neue Mitglieder an und besorgt ein Büro und andere Dinge, die eine richtige Gang so braucht. Ebenso stehen Revierkämpfe mit rivalisierenden Banden auf der Tagesordnung. Hierbei wird er oftmals nicht ernst genommen, weil er Japaner ist. Also lässt Ken-Rock seine Fäuste mehr als einmal sprechen.

Doch auch er muss eine Niederlage einstecken und kann ein Mädchen nicht vor äußerst brutalen Misshandlungen beschützen. Deshalb beschließen er und seine neuen Freunde in einem Bergtempel der besonderen Art zu mehr Kampfstärke zu gelangen. Ob es ihnen gelingt und ob Ken seine Freunde tatsächlich von nun an immer beschützen kann, erfahren erst in der Fortsetzung.

Empfohlen wird dieser Manga, der mit 408 Seiten ein beeindruckendes künstlerisches Werk abgibt, ab 18 Jahren. Diese Altersbeschränkung ist gerechtfertigt ob der meist sehr brutalen Szenen und des düsteren Hintergrundes der Schattenseite der Gesellschaft, in der Gewalt, Korruption und Prostitution regiert. Bei der Darstellung der einzelnen Charaktere ist das treibende Mittel der Wahl hier eindeutig die Übertreibung. Das Blut fließt nur so in Strömen und die Figuren werden teilweise sehr verzehrt dargestellt. Ansonsten ist der Zeichenstil sehr realistisch was gut mit der düsteren Grundstimmung harmoniert. Geprägt von den vielen gesammelten Erfahrungen macht die Hauptfigur eine Entwicklung vom brutalen Grünschnabel zum immer noch brutalen Gangsterboss, der aber ein Ziel vor Augen hat, durch, welche wahrscheinlich in kommenden Band noch weiter ausgebaut wird.

Fazit:

Der Manga hat mir gut gefallen, obwohl er doch sehr brutal ist. Es werden aber auch ernste Themen wie Korruption angesprochen, die einerseits kritisch behandelt werden, andererseits wird dem Leser auch klar, dass man den Manga auch nicht zu ernst nehmen darf. Dafür bedarf es allerdings einiger mentaler Reife und deshalb halte ich die Altersempfehlung ab 18 Jahren für überaus angebracht.

Taschenbuch: 408 Seiten
ISBN-13: 978-3842012110

www.tokyopop.de

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