Claire Douglas – Still Alive

Inhalt

Als Libby einen Flyer für einen Haustausch im Briefkasten findet, kann sie ihr Glück kaum fassen. Denn ihr Mann und sie brauchen dringend eine Auszeit. In Cornwall angekommen, sind sie überwältigt von der hochmodernen Villa, die dort einsam über der Steilküste thront. Doch dann steht nach einem Strandspaziergang die Tür der Villa offen, obwohl sich Libby sicher ist, sie geschlossen zu haben. Immer häufiger hat sie hat das Gefühl, dass jemand sie beobachtet. Und Libby weiß, das kann nur eines bedeuten: Ihre Vergangenheit ist dabei, sie einzuholen. Und das könnte sie alles kosten … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Libby führt ein beschauliches Leben: sie ist Grundschullehrerin, Ehefrau sowie werdende Mutter, tatsächlich ist sie jedoch alles andere als langweilig und harmlos. Ihr alltägliches Leben ist Balsam für ihre geschundene Seele, denn Libbys Jugendsünden sind nicht nur skandalös, sie sind verheerend.

Die Autorin versteht es die fatale Wahrheit über die Protagonistin lange vage und gleichzeitig spannend zu gestalten. Außerdem spielt sie mit der trügerischen Wahrnehmung der Lesenden: Nichts ist wie es scheint!

Im ersten Teil geht um die Auszeit des Ehepaares in einem prachtvollen Haus in Cornwall. Es gab einen Brand im Schulgebäude, Libby ist gestürzt, weshalb sie eine Fehlgeburt erlitt. Nun braucht sie dringend Ruhe und Frieden, denn das Feuer hat nicht nur ihr ungeborenes Kind getötet, es hat zudem unversöhnliche Geister geweckt…

Schnell wird klar, der Haustausch ist suspekt. Aber was nicht sein darf, kann nicht sein und so tun die beiden die befremdlichen Vorfälle lange ab, in dem Versuch ihren Urlaub zu genießen. Sobald eindeutig feststeht, dass mit dem Besitzer der Villa etwas nicht stimmt, flieht das Paar zurück ins traute Heim. Die Inhaltsangabe des Verlages ist etwas irreführend: Das wahre Grauen beginnt erst als die beiden wieder Zuhause, in vermeintlicher Sicherheit, sind.

Der zweite Teil führt in die Vergangenheit nach Thailand, wo Libbys Verfehlungen angedeutet werden. Die Geschichte der jungen Protagonistin ist ein Psychodrama rund um toxische Freundschaft, Eifersucht und Manipulation. Wie bereits zuvor, im idyllischen Cornwall bildet das paradiesische Setting mit den traumhaften Stränden einen beißenden Kontrast zu den beklemmenden Gegebenheiten.

Im dritten Teil, zurück in der Gegenwart in England, kommen immer mehr schockierende Erkenntnisse ans Licht – für die Lesenden wie auch für Libby! Ein Unglück in Thailand war Fluch und Segen zugleich, der aufsehenerregende Brand in England hingegen bringt ausschließlich Zerstörung, denn Libby rechnet nicht mit dem verhängnisvollen Schatten der Ausreißerin, mit der sie vor Jahren durch Thailand reiste.

Man weiß nicht was man nicht weiß – genau das wird für Libby zum Problem: Sie muss erkennen, dass es naiv und gefährlich war auf der Basis von Vermutungen sowie lückenhaften Aussagen einer halbseidenen Urlaubsbekanntschaft Zukunftspläne zu schmieden…

Die Autorin

Claire Douglas arbeitete 15 Jahre lang als Journalistin, bevor sich ihr Kindheitstraum, Schriftstellerin zu werden, erfüllte. Ihr packender Thriller »Missing« war in England und Deutschland ein riesiger Erfolg und machte sie zur Bestsellerautorin. »Still Alive« ist ihr zweiter Thriller. Claire Douglas lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in Bath, England. (Verlagsinfo)

Fazit:

„Still Alive“ ist unglaublich packend, vielschichtig und voller Überraschungen. Das Verwirrspiel aus Lügen, unglücklichen Zufällen sowie Rachsucht ist absolut mitreißend. Claire Douglas kreiert überaus gekonnt eine psychologisch düstere, unheilvolle Stimmung, die, zusammen mit der verschachtelten Handlung, lange nachhallt und die Lesenden verblüfft zurücklässt.

Klappenbroschur: 464 Seiten
Originaltitel: Last seen Alive
Aus dem Englischen von Ivana Marinovic
ISBN-13: 978-3-328-10170-3

www.randomhouse.de

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