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Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten Freundinnen. Sie teilten alles miteinander. Bis ein einziger Tag ihre Freundschaft unwiderruflich zerstörte. Jahre später kehrt Jess in ihre idyllische Heimatstadt an der Küste Englands zurück. Dort soll sie die Berichterstattung zu einem brutalen Doppelmord übernehmen. Doch als Jess erfährt, dass Heather die Hauptverdächtige ist, ist sie fassungslos. Kann ihre beste Freundin von damals eine eiskalte Mörderin sein? Jess beginnt zu recherchieren und stellt mit Grauen fest, dass alle Hinweise zu dem Tag führen, den sie für immer aus ihrem Leben streichen wollte. Der Tag, an dem Heathers Schwester spurlos verschwand und sie alle ins Unglück stürzte … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

„Beste Freundin“ ist meiner Meinung nach das bisher beste (in deutscher Sprache erschienene) Buch von Claire Douglas. Die melancholisch düstere Atmosphäre, die komplexen, obskuren Charaktere sowie die rätselhafte Handlung, sind von der ersten bis zur letzten Seite absolut mitreißend!

Eine junge Frau erschießt zwei Menschen, kurz danach wird sie mit einer Schuss- und Kopfverletzung bewusstlos aufgefunden – im Krankenhaus fällt sie schließlich ins Koma. Wer ist diese Frau? Warum hat sie diese Menschen getötet? Wie kam es zu ihren Verletzungen? Natürlich gibt es Theorien sowie Spekulationen; die Polizei und die Presse versuchen sich einen Reim darauf zu machen – doch die vielschichtige Wahrheit liegt tief vergraben in einem Irrgarten, und nur eine Person kennt ihr Versteck…

Jess kann nicht fassen, dass Heather, ihre beste Freundin aus Jugendtagen, eine Mörderin sein soll. Andererseits deutet alles darauf hin – es gibt sogar einen Augenzeugen! Seltsamerweise scheint es zwischen der mutmaßlichen Täterin und den Opern keinerlei Verbindung zu geben. Heathers Ehemann und ihre Mutter sind genau so ratlos wie alle anderen. Während Jess, als Journalistin und Freundin, Heathers Umfeld in der Kleinstadt genauer unter die Lupe nimmt, stößt sie allerdings Ungereimtheiten…

Jess hält sich jedoch zurück; sie teilt entscheidende Informationen weder mit der Polizei, noch mit der Öffentlichkeit. Sie hat Skrupel Heathers Familie, die für sie als Jugendliche zwei Jahre lang wie ihre Eigene war, in Verruf zu bringen. Außerdem hat sie selbst das eine oder andere dunkle Geheimnis, und ihr schlechte Gewissen diesbezüglich macht sie demütig. Aber in diesem Familiendrama verheimlichen alle etwas – einige um geliebte Personen zu beschützen, andere um sich selbst zu schützen, und manche Geheimnisse sorgen für schicksalhafte Missverständnisse – im Guten wie in Schlechten…

Die Erzählung wechselt zwischen Gegenwart (2012) und Vergangenheit (1994), sowie zwischen verschieden Perspektiven, sodass die Puzzleteilchen nach und nach an ihren Platz fallen, bis sie schließlich ein faszinierend verstörendes Bild ergeben. Die meisterhaft geschilderten, hoch interessanten Figuren, gepaart mit den brillant verwobenen Handlungssträngen, erzeugen eine stetig zunehmende Spannung, die in einem fulminanten Finale gipfelt! Ich habe die knapp 500 Seiten (Printexemplar) in weniger als 48 Stunden verschlungen!

Die Autorin

Claire Douglas arbeitete 15 Jahre lang als Journalistin, bevor sich ihr Kindheitstraum, Schriftstellerin zu werden, erfüllte. Ihr Thriller »Missing« wurde in England zum Bestseller. Claire Douglas lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in Bath, England. (Verlagsinfo)

Fazit:

„Beste Freundin“ ist eine packende, erschütternde Geschichte über Freundschaft, Familie und das Bedürfnis Menschen, die man liebt zu beschützen – um jeden Preis. Aber auch Reue, Vergebung sowie unverzeihliche Sünden spielen eine Rolle…

Claire Douglas hat sich wieder einmal selbst übertroffen – sie sorgt mit verblüffender Raffinesse sowie perfektem Timing für aufwühlende Psychospannung, unvorhersehbare Wendungen und atemberaubende Überraschungen!

Klappenbroschur: 496 Seiten
Originaltitel: Then She Vanishes
Aus dem Englischen von Ivana Marinović
ISBN-13: 978-3-328-10547-3
www.penguinrandomhouse.de

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